Lot Nr. 175


Franz von Lenbach


Franz von Lenbach - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Schrobenhausen 1836-1904 München) Selbstportrait mit Tochter Marion, signiert, datiert F. Lenbach 1894, Öl auf Leinwand,81,5 x 65,5 cm, gerahmt, (Rei)

Franz von Lenbach 
begann erst 1852 sich der Malerei zu widmen. Ein Jahr später fing sein Studium an der Münchner Akademie der Bildenden Künste unter Hermann Anschütz an. 1857 wechselte er in die Malereiklasse des bedeutenden Historienmalers Karl Theodor von Piloty. Gemeinsam unternahm Lenbach mit seinem Lehrer und anderen Studienkollegen ein Jahr später eine Reise nach Italien, dessen Farb- und Formenvielfalt und das rege Leben im Süden Lenbach nachweislich beeinflussten. Angeregt durch die Eindrücke und die Freilichtmalerei auf dieser Reise schuf Lenbach noch in Deutschland derartig farbintensive und naturnahe Gemälde, die Piloty veranlassten, ihn für die neugegründete Kunstschule in Weimar zu empfehlen. Der Künstler kehrte jedoch zwei Jahre später 1862 erneut nach München zurück, um ein Stipendium vom Kunstmäzen Adolf Friedrich von Schack anzunehmen. Für diesen sollte Lenbach die großen Meister Italiens und Spaniens kopieren. Die Auseinandersetzung mit Tizian, Rubens und Rembrandt blieben nicht ohne Folgen auf sein Werk. Lenbach verwendete zunehmend eine tonige Farbigkeit und konzentrierte sich hauptsächlich auf die Gattung der Portraitmalerei. Er erhellte - ganz dem Vorbild der alten Meister entsprechend - lediglich die Gesichtspartie mit Farbeffekten und versetzte den Gemälden eine künstlich erzeugte Patina, um die Bedeutung des Portraitierten zu unterstreichen. Überhaupt begann Lenbach dem Portrait mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Ateliersgemeinschaft mit dem schon zur damaligen Zeit gefeierten Hans Makart in Wien beeinflusste seine Bildnismalerei zunehmend und dürfte ihm wohl zusätzlich den Eintritt in die höheren gesellschaftlich bedeutenden Kreise ermöglicht haben. Gemeinsam mit ihm unternahm er auch eine Reise nach Ägypten. Lenbach der schon zu Lebzeiten als „Münchner Malerfürst“ bezeichnet wurde, erlangte mit seinem Portrait von Papst Leo XIII nun endgültig den Höhepunkt seiner künstlerischen und gesellschaftlichen Entwicklung. 
(Vgl Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst, Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Bd. 3. S. 43-44.)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

16.10.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 11.430,-
Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 16.000,-

Franz von Lenbach


(Schrobenhausen 1836-1904 München) Selbstportrait mit Tochter Marion, signiert, datiert F. Lenbach 1894, Öl auf Leinwand,81,5 x 65,5 cm, gerahmt, (Rei)

Franz von Lenbach 
begann erst 1852 sich der Malerei zu widmen. Ein Jahr später fing sein Studium an der Münchner Akademie der Bildenden Künste unter Hermann Anschütz an. 1857 wechselte er in die Malereiklasse des bedeutenden Historienmalers Karl Theodor von Piloty. Gemeinsam unternahm Lenbach mit seinem Lehrer und anderen Studienkollegen ein Jahr später eine Reise nach Italien, dessen Farb- und Formenvielfalt und das rege Leben im Süden Lenbach nachweislich beeinflussten. Angeregt durch die Eindrücke und die Freilichtmalerei auf dieser Reise schuf Lenbach noch in Deutschland derartig farbintensive und naturnahe Gemälde, die Piloty veranlassten, ihn für die neugegründete Kunstschule in Weimar zu empfehlen. Der Künstler kehrte jedoch zwei Jahre später 1862 erneut nach München zurück, um ein Stipendium vom Kunstmäzen Adolf Friedrich von Schack anzunehmen. Für diesen sollte Lenbach die großen Meister Italiens und Spaniens kopieren. Die Auseinandersetzung mit Tizian, Rubens und Rembrandt blieben nicht ohne Folgen auf sein Werk. Lenbach verwendete zunehmend eine tonige Farbigkeit und konzentrierte sich hauptsächlich auf die Gattung der Portraitmalerei. Er erhellte - ganz dem Vorbild der alten Meister entsprechend - lediglich die Gesichtspartie mit Farbeffekten und versetzte den Gemälden eine künstlich erzeugte Patina, um die Bedeutung des Portraitierten zu unterstreichen. Überhaupt begann Lenbach dem Portrait mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Ateliersgemeinschaft mit dem schon zur damaligen Zeit gefeierten Hans Makart in Wien beeinflusste seine Bildnismalerei zunehmend und dürfte ihm wohl zusätzlich den Eintritt in die höheren gesellschaftlich bedeutenden Kreise ermöglicht haben. Gemeinsam mit ihm unternahm er auch eine Reise nach Ägypten. Lenbach der schon zu Lebzeiten als „Münchner Malerfürst“ bezeichnet wurde, erlangte mit seinem Portrait von Papst Leo XIII nun endgültig den Höhepunkt seiner künstlerischen und gesellschaftlichen Entwicklung. 
(Vgl Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst, Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Bd. 3. S. 43-44.)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 16.10.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.