(Wien 1829-1885) "Afrikanische Jury-Sitzung", signiert, datiert Canon 1870, Öl auf Leinwand, 104 x 143 cm, gerahmt, (Rei)

Ausgestellt:
2. Internationale Kunstausstellung im Künstlerhaus, Wien April 1870, Katalognummer 102.

Provenienz:
Albert und S. Kende, Wien; Versteigerung der Bestände des Antiquitätengeschäftes A. Satori, Wien, 5. Mai 1936, Los 1107;
112. Kunstauktion von S. Kende, Wien 4. November 1936, Los 10;
137. Kunstauktion des Kunsthandels Weinmüller München 27.10.1971, Kat. Nr. 1300 (104);
Privatbesitz Deutschland.

Literatur:
Franz Josef Drewes, Hans Canon(1829-1885), Werkverzeichnis und Monographie, Georg Olms Verlag, Hildesheim, Zürich, New York 1994, S. 236, Nr. 116.
Eine Horde Affen betrachtet prüfend ein Gemälde, das das Portrait eines Affen zeigt, während ein weiterer eine Medaille vor das Bild hält. Die übrigen beschäftigen sich mit den Farben. Im Hintergrund rechts an der Wand ein Selbstportrait Canons durch das ein breiter Riss verläuft. Wie dem Werkverzeichnis von Hans Josef Drewes zu entnehmen ist, handelt es sich wohl um "eine Umdeutung des "Ars scimmia naturae"-Motivs zu einer humoresken Allegorie auf Unwissenheit und Dünkel der Malerkollegen Canons und letzlich eine anekdotische Selbsteinschätzung." Möglicherweise diente dieses Werk dem Künstler Gabriel von Max als Inspirationsquelle seines Werkes "Affen als Kunstrichter, 1889", das sich heute in der Neuen Pinakothek in München befindet. Max, der des Öfteren in Wien weilte, könnte das Bild auf der 2. Internationalen Kunstausstellung im Künstlerhaus gesehen haben. Allerdings muss festgehalten werden, dass die Darstellung von Tieren als Kunstkritiker eine längere Tradition hat, womit auch auf Josef Danhausers Hundekomödie, Wien Museum, verwiesen werden kann.

Wir danken Dr. Ralph Gleis, Kurator, Wien Museum für die wissenschaftliche Unterstützung sowie Mag. Paul Rachler.