(Belanitzy/Tver 1854-1904 Kronstadt (?)) Ein heißer Sommertag (Der Küsntler bei der Arbeit), signiert (kyrillisch) V. Golynsky, Öl auf Leinwand, 70,5 x 108 cm, gerahmt, Kraklees, beschädigt, etliche kleine Farbabblätterungen im Himmel, (Rei)

Provenienz:
vom Vater des jetzigen Besitzers um 1960 bei den Nachfahren des Künstlers in Leningrad erworben.
Schriftliches Gutachten von Frau Dr. Elena Nesterova, Juli 2012 vorhanden. Ergebnisse der technologischen Untersuchung in deutscher Sprache vorhanden.

Wir danken Frau Dr. Sugrobova-Roth für die wissenschaftliche Unterstützung.

Der Familienüberlieferung zufolge, stellt das Bild den Künstler selbst sowie seine Frau dar. Sich selbst beim Malen dem Betrachten den Rücken zuwendend weist auf die gute Kenntnis Alter Meister, vor allem mit Jan Vermeer van Delft, hin. Die in ihren Gedanken versunkene junge Frau, die ihren Mann bei seiner Arbeit begleitet, trägt ein ukrainisches Trachtenkleid, was damals in Mode war. Der leichte Schatten, den der Strohhut auf ihr schönes Gesicht wirft, betont den sommerlichen Charakter der Beleuchtung im Bild. Vom Hügel eröffnet sich der Blick über den Fluss und in die Weite der Landschaft. der Kontrast zwischen vielen Facetten des Grünen und den rötlichen und blauen Tönen des Kleides der Frau verleiht dem Bild eine besonders starke farbliche Note. Es waren vor allem diese intensiven und dekorativ wirkenden Farben, die Golynskys Werke beliebt machten. Golynsky war ein ständiger Teilnehmer der Ausstellungen in St. Petersburg, sowohl in der Kunstakademie als auch in der Gesellschaft der Unterstützung der Künstler. Es ist möglich, dass ausgerechnet dieses Bild sich hinter dem im Katalog der kunstakademischen Ausstellung von 1894 erwähnten Titel " In der Sonne" versteckt.