(Wien 1914-1995) "Adam Billard", signiert, datiert R. Hausner 76, Acryl, Harzölfarben, Papier auf Novopanplatte, 65 x 77,5 cm, gerahmt, (K)

Hans Holländer, Rudolf Hausner, Werkmonographie, Edition Volker Huber, Offenbach am Main, 1985, Seite 265, Nr. 83 (mit Abb.) Ausgestellt und im Katalog abgebildet: Rudolf Hausner, Künstlerhaus Wien,1980, Tafel 54 (ganzseitiige farbige Abb.)Provenienz: Galerie Levy, Hamburg (Rückseite Klebezettel); Privatbesitz, Deutschland Text von Rudolf Hausner aus dem oben angeführten Künstlerhaus-Katalog: Alle Adam-Bilder sind Spiegelbilder. Sie wurden mit Hilfe eines Spiegels gemalt und wollen wie ein Spiegel benutzt werden. Obwohl alle Adam-Bilder die Gesichtszüge des Rudolf Hausner tragen, ist ihre Verwendbarkeit zur Selbsterfahrung nicht auf ihn allein beschränkt, vielmehr sind alle dargestellten Adam-Situationen durchaus allgemeiner Natur. Durch die Unmittelbarkeit der exakten Berichterstattung ließ sich die physiognomische Eigenart des beobachteten Idividiuums nicht vermeiden. Die generelle Anwendbarkeit der gewonnenen Erfahrung wird dadurch jedoch nicht beeinträchtigt. Im Interesse einer fortwährenden Weiterzeugung ist Adam von Natur aus zweigeschlechtlich angelegt. Er ist Mannfrau ebenso wie Fraumann. Die in diesem Buch vorgestellten Adam-Bilder sind Beobachtungen aus der Sicht eines männlich akzentuierten Adam-Wesens, das den weiblichen Aspekt nicht als Kontroverse seiner selbst, sondern als Teil der eigenen Existenz begreift. Beim Anschauen der Spiegelbilder empfiehlt es sich, Geduld mit sich selbst zu haben, damit die von den Bildern auszulösende Projektions- und Introjektionsmechanik zu arbeiten beginnen kann.