Lot Nr. 207


Tina Blau


(Wien 1845-1916) "Beim Atelier der Künstlerin, Prater 1907", signiert T. Blau, Öl auf Leinwand, 90 x 105 cm , gerahmt, (Rei)

Ausgestellt: "PleinAir" Die Landschaftsmalerin Tina Blau (1845-1916), Jüdisches Museum der Stadt Wien, 12. Juli-8. September 1996. Verzeichnet und abgebildet in: Tobias Natter (Hrsg.), Katalog der Ausstellung PleinAir, Die Landschaftsmalerin Tina Blau (1845-1916), Wien 1996, S.146. Tobias Natter und Claus Jesina, Tina Blau (1845-1916), Salzburg 1999, S.67. Provenienz: Sotheby's London, 22. November 1989, Nr. 399; Wiener Privatbesitz. Seit ihren Studienjahren hatte es Tina Blau immer wieder zur Landschaft des Praters hingezogen, eine Vorliebe, die durch Emil Jakob Schindler, der wie eine Reihe anderer Pleinairisten den Prater als Arbeitsplatz entdeckt hatte, verstärkt wurde. Nach ihrer Münchner Studienzeit arbeitete sie zeitweise mit Schindler in dessen Staatsatelier im Prater, das er seit etwa 1876/77 zugewiesen bekommen hatte. Diese Ateliergemeinschaft hielt aber nur kurze Zeit, denn spätestens 1879 übernahm Blau dieses Prateratelier in Hauptmiete und ging malerisch ihre eigenen Wege. Eine Italienreise im Frühjahr 1879 bringt in der Folge eine Aufhellung der Farbpalette, das Zurückdrängen grauer Lasuren und Abschattierungen, wie sie für die Malerei Schindlers so charakteristisch waren. In der letzten Schaffensperiode der Künstlerin ist eine Verfestigung der Körper und damit verbunden eine stärkere Betonung der Plastizität zu beobachten. Der Farbauftrag wird dicker. (Vgl. G. Tobias Natter, Claus Jesina, Tina Blau (1845-1916), Salzburg 1999, S 36, 38; Ludwig Hevesi,Österreichische Malerei des Stimmungsrealismus, Mürzzuschlag 1994, Ausstellungskatalog, S 220). Claus Jesina beschreibt das Gemälde folgendermaßen: "Das Interesse an den plastischen Oberflächen im Licht nimmt stark zu, und das Schließen der Komposition nach oben durch die Baumkronen ist weitergeführt. Diese Entwicklung scheint beim Pratermotiv vollendet. Ein Tiefenzug ist Hauptkompositionsmittel, gleichzeitig wird das vertikale Lineament der Baumstämme stark herausgearbeitet. In diesen Stammpartien wird auf die plastisch wirkende Oberfläche großer Wert gelegt, und damit verbunden ist auch eine gewisse Pastosität. (G. Tobias Natter, Claus Jesina, op. cit. S 38.)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

20.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 97.900,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Tina Blau


(Wien 1845-1916) "Beim Atelier der Künstlerin, Prater 1907", signiert T. Blau, Öl auf Leinwand, 90 x 105 cm , gerahmt, (Rei)

Ausgestellt: "PleinAir" Die Landschaftsmalerin Tina Blau (1845-1916), Jüdisches Museum der Stadt Wien, 12. Juli-8. September 1996. Verzeichnet und abgebildet in: Tobias Natter (Hrsg.), Katalog der Ausstellung PleinAir, Die Landschaftsmalerin Tina Blau (1845-1916), Wien 1996, S.146. Tobias Natter und Claus Jesina, Tina Blau (1845-1916), Salzburg 1999, S.67. Provenienz: Sotheby's London, 22. November 1989, Nr. 399; Wiener Privatbesitz. Seit ihren Studienjahren hatte es Tina Blau immer wieder zur Landschaft des Praters hingezogen, eine Vorliebe, die durch Emil Jakob Schindler, der wie eine Reihe anderer Pleinairisten den Prater als Arbeitsplatz entdeckt hatte, verstärkt wurde. Nach ihrer Münchner Studienzeit arbeitete sie zeitweise mit Schindler in dessen Staatsatelier im Prater, das er seit etwa 1876/77 zugewiesen bekommen hatte. Diese Ateliergemeinschaft hielt aber nur kurze Zeit, denn spätestens 1879 übernahm Blau dieses Prateratelier in Hauptmiete und ging malerisch ihre eigenen Wege. Eine Italienreise im Frühjahr 1879 bringt in der Folge eine Aufhellung der Farbpalette, das Zurückdrängen grauer Lasuren und Abschattierungen, wie sie für die Malerei Schindlers so charakteristisch waren. In der letzten Schaffensperiode der Künstlerin ist eine Verfestigung der Körper und damit verbunden eine stärkere Betonung der Plastizität zu beobachten. Der Farbauftrag wird dicker. (Vgl. G. Tobias Natter, Claus Jesina, Tina Blau (1845-1916), Salzburg 1999, S 36, 38; Ludwig Hevesi,Österreichische Malerei des Stimmungsrealismus, Mürzzuschlag 1994, Ausstellungskatalog, S 220). Claus Jesina beschreibt das Gemälde folgendermaßen: "Das Interesse an den plastischen Oberflächen im Licht nimmt stark zu, und das Schließen der Komposition nach oben durch die Baumkronen ist weitergeführt. Diese Entwicklung scheint beim Pratermotiv vollendet. Ein Tiefenzug ist Hauptkompositionsmittel, gleichzeitig wird das vertikale Lineament der Baumstämme stark herausgearbeitet. In diesen Stammpartien wird auf die plastisch wirkende Oberfläche großer Wert gelegt, und damit verbunden ist auch eine gewisse Pastosität. (G. Tobias Natter, Claus Jesina, op. cit. S 38.)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 20.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.