Lot Nr. 9 #


Oswald Achenbach


(Düsseldorf 1827-1905) Nächtliche Feier in San Pietro in Vincoli in Rom, signiert Osw. Achenbach, rückseitig unleserlich bezeichnet, Öl auf Leinwand, 60,5 x 52,5 cm , gerahmt, (Rei)

Oswald Achenbach Unternahm mehrere Italienreisen. Auf der dritten im Jahre 1857, lernte er Rom kennen. Oswald Achenbach hatte mit seinen italienischen Veduten beim zeitgenössischen Publikum großen Erfolg. Die beste Zeit seines malerischen Schaffens waren die Jahre zwischen 1870 und 1895. E. Mai schreibt hierzu: "Dieses gute Viertel- jahrhundert der Produktion mit Bildern klassischer Italien- ansichten war nun auf seine Weise Ausdruck eines sonnigen Optimismus der Epoche. Achenbach partizipierte auf doppelte Weise an Größe, Prunk und Festlichkeit für sich in Anspruch nehmenden Gründerzeit mit ihrem materiellen Wohlstand. Er bediente einerseits eine Italiensehnsucht, die seit der Romantik Italia und Germania in einem Freundschaftsbund nordisch einseitiger, aber gerade darum programmatischer Beziehung sah, und gab ihr mit den schönsten landschaftlichen Schauplätzen den Hintergrund, und er befriedigte im m teriellen Glanz seines g oßformatigen Kolorismus, den er bis hin zur Goldrahmung prunkvoll zum Abschluß b rachte, das auf Zurschaustellung gerichtete Grundgefühl eines bildungsbefl issenen Großbürgertums. Er vertrat damit das, was die offizielle Salonmalerei von Paris bis Berlin unter grande peinture verstand. Unstrittig ist, dass Achenbach routiniert und merkantil die großbürgerliche Welt des schönen Scheins mit seinen Bildern zu bestätigen wusste und der Flucht ins Traumreich glanzvolle Wirklichkeit verlieh. (Martina Sitt (Hrsg.), Andreas und Oswald Achenbach, Das A und O der Landschaft, Düsseldorf 1997, Ausstellungskatalog, S 55f). M. Potthoff schreibt in ihre Monographie zu Oswald Achenbach: "In der Auseinandersetzung mit Werken anderer Künstler und Kunstrichtungen sowie verschiedenen Medien der Zeit kristallisierte sich ein Italienbild heraus, das seit Goethe neuartig ist und vor dem Hindergrund des aufkommenden Reisetourismus und der geschmacksbildenden Instanzen der Journalillustrationen und der Fotografie verstanden werden muß."(M. Potthoff, Oswald Achenbach, Sein künstlerisches Wirken zur Hochzeit des Bürgertums, Köln-Berlin 1995, S 166.) Potthof zieht als Fazit: "Das deutsche Italienbild wird bei ihm zu einem Farbbild. So entstehen Gemälde, die in der Wahl der Motivik zwar Anleihen an die Italientradition machen, in der bildlichen Interpretation aber neue, visionäre Ansichten schaffen. In der Modernisierung dieses Bildtypus ist seine kunsthistorische Bedeutung zu sehen." (M. Potthof, op. cit., S 167). Vergleiche Litertaur: Martina Sitt (Hrsg.), Andreas und Oswald Achenbach, Das A und O der Landschaft, Düsseldorf 1997, Ausstellungskatalog, Abb. S 125. Provenienz: Schweizer Privatbesitz

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

20.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 38.280,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 30.000,-

Oswald Achenbach


(Düsseldorf 1827-1905) Nächtliche Feier in San Pietro in Vincoli in Rom, signiert Osw. Achenbach, rückseitig unleserlich bezeichnet, Öl auf Leinwand, 60,5 x 52,5 cm , gerahmt, (Rei)

Oswald Achenbach Unternahm mehrere Italienreisen. Auf der dritten im Jahre 1857, lernte er Rom kennen. Oswald Achenbach hatte mit seinen italienischen Veduten beim zeitgenössischen Publikum großen Erfolg. Die beste Zeit seines malerischen Schaffens waren die Jahre zwischen 1870 und 1895. E. Mai schreibt hierzu: "Dieses gute Viertel- jahrhundert der Produktion mit Bildern klassischer Italien- ansichten war nun auf seine Weise Ausdruck eines sonnigen Optimismus der Epoche. Achenbach partizipierte auf doppelte Weise an Größe, Prunk und Festlichkeit für sich in Anspruch nehmenden Gründerzeit mit ihrem materiellen Wohlstand. Er bediente einerseits eine Italiensehnsucht, die seit der Romantik Italia und Germania in einem Freundschaftsbund nordisch einseitiger, aber gerade darum programmatischer Beziehung sah, und gab ihr mit den schönsten landschaftlichen Schauplätzen den Hintergrund, und er befriedigte im m teriellen Glanz seines g oßformatigen Kolorismus, den er bis hin zur Goldrahmung prunkvoll zum Abschluß b rachte, das auf Zurschaustellung gerichtete Grundgefühl eines bildungsbefl issenen Großbürgertums. Er vertrat damit das, was die offizielle Salonmalerei von Paris bis Berlin unter grande peinture verstand. Unstrittig ist, dass Achenbach routiniert und merkantil die großbürgerliche Welt des schönen Scheins mit seinen Bildern zu bestätigen wusste und der Flucht ins Traumreich glanzvolle Wirklichkeit verlieh. (Martina Sitt (Hrsg.), Andreas und Oswald Achenbach, Das A und O der Landschaft, Düsseldorf 1997, Ausstellungskatalog, S 55f). M. Potthoff schreibt in ihre Monographie zu Oswald Achenbach: "In der Auseinandersetzung mit Werken anderer Künstler und Kunstrichtungen sowie verschiedenen Medien der Zeit kristallisierte sich ein Italienbild heraus, das seit Goethe neuartig ist und vor dem Hindergrund des aufkommenden Reisetourismus und der geschmacksbildenden Instanzen der Journalillustrationen und der Fotografie verstanden werden muß."(M. Potthoff, Oswald Achenbach, Sein künstlerisches Wirken zur Hochzeit des Bürgertums, Köln-Berlin 1995, S 166.) Potthof zieht als Fazit: "Das deutsche Italienbild wird bei ihm zu einem Farbbild. So entstehen Gemälde, die in der Wahl der Motivik zwar Anleihen an die Italientradition machen, in der bildlichen Interpretation aber neue, visionäre Ansichten schaffen. In der Modernisierung dieses Bildtypus ist seine kunsthistorische Bedeutung zu sehen." (M. Potthof, op. cit., S 167). Vergleiche Litertaur: Martina Sitt (Hrsg.), Andreas und Oswald Achenbach, Das A und O der Landschaft, Düsseldorf 1997, Ausstellungskatalog, Abb. S 125. Provenienz: Schweizer Privatbesitz

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 20.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.