(San Giovanni Bianco 1609-1679 Bergamo) Porträt einer jungen Dame, Öl auf Leinwand, 69 x 56 cm , gerahmt

Gutachten: Prof. Ugo Ruggeri, Venedig (Juli 2009).

Wir danken Herrn Dr. Camillo Manzitti, der das vorliegende Porträt ebenfalls als Werk von Carlo Ceresa identifiziert und bestätigt hat. Neben Daniele Crespi und Guido Reni war Ceresa, der auch in anderen Gattungen arbeitete, der wohl wichtigste Porträtist seiner Epoche in Bergamo und einer der bedeutendsten Bildnismaler Norditaliens. Das vorliegende Gemälde verdeutlicht diesen Ruf Ceresas: in unmittelbarer Frontalität wird dem Betrachter die Dargestellte gegenübergestellt, durch die detailreich ausgeführten Charakteristika der Physiognomie entsteht ein sehr direkter Eindruck. Der monochrome, neutrale Hintergrund verstärkt diesen Effekt, ein Kunstgriff, der sowohl an flämische Vorbilder denken lässt, in seiner Strenge aber auch auf spanische Vorbilder verweist. Ceresa belieferte den Wiener Hof und die Patrizierfamilien Venedigs, zu dessen Territorium Bergamo gehörte, mit Porträts. Zwar bearbeitete er auch religiöse wie historische Themen, die in der lombardischen Kunst als die Zwischenstufe von Giovanni Battista Moroni zu Fra Galgario gelten, Berühmtheit erlangte er jedoch mit den eindrucksvollen Porträts der Aristokratie Bergamos und des Venetos, zu denen unser Gemälde ebenfalls zählt.

Gutachten: Prof. Ugo Ruggeri, Venedig (Juli 2009). Wir danken Herrn Dr. Camillo Manzitti, der das vorliegende Porträt ebenfalls als Werk von Carlo Ceresa identifiziert und bestätigt hat. Neben Daniele Crespi und Guido Reni war Ceresa, der auch in ander