Lot Nr. 93


Giacinto Cerone *


Giacinto Cerone * - Post-War und Zeitgenössische Kunst I

(Melfi 1957–2004 Rom)
Il Trono, 1989, Holz und versilberter Zement, 193,5 x 50 x 31 cm

Fotozertifikat:
Archivio Giacinto Cerone, Rom, Nr. 018918

Provenienz:
Salon Privé Arti Visive, Rom, dort im Jahre 1999 durch den jetzigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Italien

„Skulptur ist keine Form, sondern das Resultat einer großen inneren Spannung. Wir müssen die Hämmer sein, die das Glas zerbrechen, und danach der Wind sein, der in das Haus eindringt.“

Giacinto Cerones Leben war kurz: 1957 in Melfi geboren, starb er bereits 2004 im Alter von nur siebenundvierzig Jahren in Rom, nach einem Leben das vom Exzess gekennzeichnet war. Ein Leben, das ebenso von exzessiver Arbeit geprägt war, und zwar so sehr, dass er die Skulptur seiner Zeit tief prägen sollte.
Angespannt und existenziell, so steht Cerones Arbeit immer abseits von der Masse. Er war ein Dichter und Intellektueller, sowie ein raffinierter Pianist und Bildhauer. In den achtziger Jahren war er in der römischen Szene aktiv, allerdings immer etwas abgesondert. „Ich erschaffe meine eigene Angst. Besser noch, ich mache sie zur Theorie. Die Grundlage meiner Arbeit ist die Angsttheorie.“
Im Jahr 2011 widmete die Galleria Nazionale d’Arte Moderna in Rom dem Künstler eine wichtige Retrospektive, welche die vielen Formen seiner Poetik vereinte. Ausgestellt war sein Werk von seinen hölzernen Anfängen, die bald mit Zement verkleidet werden sollten, um weniger archaisch und urzeitlich zu wirken, über die glasierte Keramik, die reich an Lichtexplosionen in Rot und Grün, Weiß und Grau und Schwarz, zum Gips bis hin zu Plastik und Marmor.
Giuseppe Appella beschrieb das Werk seines Freundes, Giacinto Cerone, folgendermaßen: „Das Impulsivität Fazzinis, die kritische Prüfung Boccionis sowie die Synthese Fontanas, das Meditative Licinis und die Spontaneität von Leoncillo, die Konstruktion Melottis und das Gefühl Novellis, all deren Werte wurden angenommen, und müssen hier zur logischen Artikulation der funktionalen Einheit der Skulptur beitragen.“
Es ist schwierig, dieses Werk einzuordnen, denn laut Cerone selbst, ist es das Hauptziel des Werkes sprachlich nicht eindeutig, nicht rigoros und nicht zusammenhängend zu sein, sondern provokativ riskant. Das Werk versucht, seine eigene Vielfalt oder besser seine Einzigartigkeit zu erahnen. Cerone war sehr bewandert in Bildern, und er erinnerte sich an sie, während er die Einflüsse von Brancusi und Martini, Arp und Fazzini in seine Arbeit mischte. Er war außerdem für einige Zeit von entfernteren Einflüssen voreingenommen, zum Beispiel von der Basilikata des Mittelalters, der Region, in der er geboren wurden. Giuseppe Appella erinnert sie, dass Cerone diese hundertmal mit großem Eifer durchwanderte. Es war diese mittelalterliche Epoche, die der Basilikata sowohl das Gold und das Prestige der Byzantiner als auch die Strenge und Hagerkeit der Romanik brachte.

27.11.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 12.700,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Giacinto Cerone *


(Melfi 1957–2004 Rom)
Il Trono, 1989, Holz und versilberter Zement, 193,5 x 50 x 31 cm

Fotozertifikat:
Archivio Giacinto Cerone, Rom, Nr. 018918

Provenienz:
Salon Privé Arti Visive, Rom, dort im Jahre 1999 durch den jetzigen Besitzer erworben
Privatsammlung, Italien

„Skulptur ist keine Form, sondern das Resultat einer großen inneren Spannung. Wir müssen die Hämmer sein, die das Glas zerbrechen, und danach der Wind sein, der in das Haus eindringt.“

Giacinto Cerones Leben war kurz: 1957 in Melfi geboren, starb er bereits 2004 im Alter von nur siebenundvierzig Jahren in Rom, nach einem Leben das vom Exzess gekennzeichnet war. Ein Leben, das ebenso von exzessiver Arbeit geprägt war, und zwar so sehr, dass er die Skulptur seiner Zeit tief prägen sollte.
Angespannt und existenziell, so steht Cerones Arbeit immer abseits von der Masse. Er war ein Dichter und Intellektueller, sowie ein raffinierter Pianist und Bildhauer. In den achtziger Jahren war er in der römischen Szene aktiv, allerdings immer etwas abgesondert. „Ich erschaffe meine eigene Angst. Besser noch, ich mache sie zur Theorie. Die Grundlage meiner Arbeit ist die Angsttheorie.“
Im Jahr 2011 widmete die Galleria Nazionale d’Arte Moderna in Rom dem Künstler eine wichtige Retrospektive, welche die vielen Formen seiner Poetik vereinte. Ausgestellt war sein Werk von seinen hölzernen Anfängen, die bald mit Zement verkleidet werden sollten, um weniger archaisch und urzeitlich zu wirken, über die glasierte Keramik, die reich an Lichtexplosionen in Rot und Grün, Weiß und Grau und Schwarz, zum Gips bis hin zu Plastik und Marmor.
Giuseppe Appella beschrieb das Werk seines Freundes, Giacinto Cerone, folgendermaßen: „Das Impulsivität Fazzinis, die kritische Prüfung Boccionis sowie die Synthese Fontanas, das Meditative Licinis und die Spontaneität von Leoncillo, die Konstruktion Melottis und das Gefühl Novellis, all deren Werte wurden angenommen, und müssen hier zur logischen Artikulation der funktionalen Einheit der Skulptur beitragen.“
Es ist schwierig, dieses Werk einzuordnen, denn laut Cerone selbst, ist es das Hauptziel des Werkes sprachlich nicht eindeutig, nicht rigoros und nicht zusammenhängend zu sein, sondern provokativ riskant. Das Werk versucht, seine eigene Vielfalt oder besser seine Einzigartigkeit zu erahnen. Cerone war sehr bewandert in Bildern, und er erinnerte sich an sie, während er die Einflüsse von Brancusi und Martini, Arp und Fazzini in seine Arbeit mischte. Er war außerdem für einige Zeit von entfernteren Einflüssen voreingenommen, zum Beispiel von der Basilikata des Mittelalters, der Region, in der er geboren wurden. Giuseppe Appella erinnert sie, dass Cerone diese hundertmal mit großem Eifer durchwanderte. Es war diese mittelalterliche Epoche, die der Basilikata sowohl das Gold und das Prestige der Byzantiner als auch die Strenge und Hagerkeit der Romanik brachte.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Post-War und Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.11.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.11. - 27.11.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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