Lot Nr. 208 -


Rutilio Manetti


Rutilio Manetti - Alte Meister

(Siena 1571-1639)
Allegorie der Musik,
Öl auf Leinwand, 112,2 x 91,8 cm, gerahmt

Wir danken Pierluigi Carofano für den Hinweis auf die Zuschreibung auf Grundlage von Fotografien und für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Ebenso danken wir Wolfgang Prohaska, der die Zuschreibung an Rutilio Manetti nach Prüfung des Werks im Original bestätigt hat.

Carofano datiert die Allegorie der Musik vor 1620, also in jene Periode von Manettis Schaffen, in der sich der Künstler stilistisch von Barocci löste und naturalistisch zu arbeiten begann. Die vorliegende Komposition ist nicht „idealisiert“, sondern aus dem Leben gegriffen. Das Halbfigurenformat ist von Manfredi und Domenichino angeregt. Das von hoch oben einfallende Licht modelliert die Figur und lässt vermuten, dass Manetti von den Gemälden Bartolomeo Cesis, Guercinos und Guido Renis Kenntnis hatte (siehe M. Ciampolini, Pittori senesi del Seicento, I, Siena 2010, S. 246). Das vorliegende Gemälde hat große Ähnlichkeiten mit anderen Werken Manettis wie etwa der Madonna mit schlafendem Kind (Santa Lucia, Siena), der Heiligen Katharina von Siena, von einem Engel gekrönt (Sammlung Chigi-Saracini, Siena) oder der Heiligen Rosalia (Sammlung Luigi Koelliker, Mailand).

Die junge, die Allegorie der Musik darstellende Frau wirkt distanziert und nachdenklich. Eine Wange ruht auf dem Rücken ihrer rechten Hand, während sie mit der linken einen Band mit Noten hält, der verkehrt herum mit „TENORE“ beschriftet ist. Die überaus präzise Auswahl der Farben beim Gewand verleiht der Figur eine dreidimensionale Anmutung. Durch den Dialog der Farben stechen die von der hellen Bluse, dem reichen Seidenturban und der wertvollen Brosche gerahmten Züge der Frau deutlich hervor. Die Harmonie der leuchtenden Oberflächen, die monumentale Komposition und die angedeutete Bewegung, die das vorliegende Gemälde charakterisieren, sind allesamt Komponenten der ausdrucksvollen Sprache, die sich Manetti in den Jahren seines erwachenden Interesses für naturalistische Bildlösungen zu eigen machte.

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 20.482,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Rutilio Manetti


(Siena 1571-1639)
Allegorie der Musik,
Öl auf Leinwand, 112,2 x 91,8 cm, gerahmt

Wir danken Pierluigi Carofano für den Hinweis auf die Zuschreibung auf Grundlage von Fotografien und für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Ebenso danken wir Wolfgang Prohaska, der die Zuschreibung an Rutilio Manetti nach Prüfung des Werks im Original bestätigt hat.

Carofano datiert die Allegorie der Musik vor 1620, also in jene Periode von Manettis Schaffen, in der sich der Künstler stilistisch von Barocci löste und naturalistisch zu arbeiten begann. Die vorliegende Komposition ist nicht „idealisiert“, sondern aus dem Leben gegriffen. Das Halbfigurenformat ist von Manfredi und Domenichino angeregt. Das von hoch oben einfallende Licht modelliert die Figur und lässt vermuten, dass Manetti von den Gemälden Bartolomeo Cesis, Guercinos und Guido Renis Kenntnis hatte (siehe M. Ciampolini, Pittori senesi del Seicento, I, Siena 2010, S. 246). Das vorliegende Gemälde hat große Ähnlichkeiten mit anderen Werken Manettis wie etwa der Madonna mit schlafendem Kind (Santa Lucia, Siena), der Heiligen Katharina von Siena, von einem Engel gekrönt (Sammlung Chigi-Saracini, Siena) oder der Heiligen Rosalia (Sammlung Luigi Koelliker, Mailand).

Die junge, die Allegorie der Musik darstellende Frau wirkt distanziert und nachdenklich. Eine Wange ruht auf dem Rücken ihrer rechten Hand, während sie mit der linken einen Band mit Noten hält, der verkehrt herum mit „TENORE“ beschriftet ist. Die überaus präzise Auswahl der Farben beim Gewand verleiht der Figur eine dreidimensionale Anmutung. Durch den Dialog der Farben stechen die von der hellen Bluse, dem reichen Seidenturban und der wertvollen Brosche gerahmten Züge der Frau deutlich hervor. Die Harmonie der leuchtenden Oberflächen, die monumentale Komposition und die angedeutete Bewegung, die das vorliegende Gemälde charakterisieren, sind allesamt Komponenten der ausdrucksvollen Sprache, die sich Manetti in den Jahren seines erwachenden Interesses für naturalistische Bildlösungen zu eigen machte.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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