Lot Nr. 83 -


Rutger Verburgh


Rutger Verburgh - Alte Meister

(Rotterdam 1687-1727)
Dorfkirmes,
datiert (auf dem Schild des Gasthauses): 172.,
Öl auf Holz, 73,4 x 107,7 cm, gerahmt

Provenienz:

Privatsammlung, Großbritannien

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für das Schreiben des vorliegenden Katalogbeitrags. Sein Gutachten liegt vor.

Dieses großformatige und schön erhaltene Tafelbild zeigt eine belebte Hauptstraße durch ein Dorf, dessen Szenerie von einem hohen Kirchturm beherrscht wird. Zahlreiche Figuren sind in vielfältige Festivitäten eingebunden. Links verkauft eine Frau Brot in unterschiedlichen Formen. Gerade trifft eine Kutsche mit einer Gruppe Feiernder ein; in der Bildmitte spaziert ein Mann mit einer toten Gans daher. Möglicherweise kehrt er gerade vom grausamen Spiel des „Gänseziehens“, auf Flämisch „ganstrekken“, heim, bei dem eine lebendig an einer Leine aufgehängte Gans gefangen werden musste. Andere tanzen, trinken und raufen. Ein Schild weist den großen Gasthof rechts als den „Roten Löwen“ aus. In ihrer Gesamtheit verweist die Darstellung auf das jährliche Fest der Kirchweih. Auch die prominent dargestellte Kirche - auf Flämisch „kerk“ - spielt darauf an.

Dörfliche Kirtage waren in der flämischen Malerei des späten 16. Jahrhunderts ein beliebtes Bildthema. Im vorliegenden Gemälde wird die Szene unter Verwendung eines zentralen Fluchtpunkts konstruiert, um den verschiedene Aspekte des lebendigen Dorffestes dargestellt werden. Das Sujet geht auf Pieter Brueghel d. Ä. (1525-1569) zurück und wurde um 1600 insbesondere durch den Flamen David Vinckboons (1576-1632) populär, der ab 1591 in Amsterdam tätig war.

Stilistisch handelt es sich um ein für Rutger Verburgh durchwegs typisches Werk. Es weist große Ähnlichkeit mit einem Gemälde desselben Darstellungsinhalts auf, das am 4. Juli 2006 bei Sotheby’s Olympia, London, als Lot 415 zur Versteigerung kam.

Über die Lebensgeschichte Rutger Verburghs ist wenig bekannt. Er gehörte einer Künstlerfamilie aus Rotterdam an. Als Sohn des produktiven Landschaftsmalers Dionys Rutse Verburgh wurde der junge Rutger höchstwahrscheinlich von seinem Vater ausgebildet. Auf einen anderen Lehrmeister gibt es jedenfalls keine Hinweise.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 24.579,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 30.000,-

Rutger Verburgh


(Rotterdam 1687-1727)
Dorfkirmes,
datiert (auf dem Schild des Gasthauses): 172.,
Öl auf Holz, 73,4 x 107,7 cm, gerahmt

Provenienz:

Privatsammlung, Großbritannien

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für das Schreiben des vorliegenden Katalogbeitrags. Sein Gutachten liegt vor.

Dieses großformatige und schön erhaltene Tafelbild zeigt eine belebte Hauptstraße durch ein Dorf, dessen Szenerie von einem hohen Kirchturm beherrscht wird. Zahlreiche Figuren sind in vielfältige Festivitäten eingebunden. Links verkauft eine Frau Brot in unterschiedlichen Formen. Gerade trifft eine Kutsche mit einer Gruppe Feiernder ein; in der Bildmitte spaziert ein Mann mit einer toten Gans daher. Möglicherweise kehrt er gerade vom grausamen Spiel des „Gänseziehens“, auf Flämisch „ganstrekken“, heim, bei dem eine lebendig an einer Leine aufgehängte Gans gefangen werden musste. Andere tanzen, trinken und raufen. Ein Schild weist den großen Gasthof rechts als den „Roten Löwen“ aus. In ihrer Gesamtheit verweist die Darstellung auf das jährliche Fest der Kirchweih. Auch die prominent dargestellte Kirche - auf Flämisch „kerk“ - spielt darauf an.

Dörfliche Kirtage waren in der flämischen Malerei des späten 16. Jahrhunderts ein beliebtes Bildthema. Im vorliegenden Gemälde wird die Szene unter Verwendung eines zentralen Fluchtpunkts konstruiert, um den verschiedene Aspekte des lebendigen Dorffestes dargestellt werden. Das Sujet geht auf Pieter Brueghel d. Ä. (1525-1569) zurück und wurde um 1600 insbesondere durch den Flamen David Vinckboons (1576-1632) populär, der ab 1591 in Amsterdam tätig war.

Stilistisch handelt es sich um ein für Rutger Verburgh durchwegs typisches Werk. Es weist große Ähnlichkeit mit einem Gemälde desselben Darstellungsinhalts auf, das am 4. Juli 2006 bei Sotheby’s Olympia, London, als Lot 415 zur Versteigerung kam.

Über die Lebensgeschichte Rutger Verburghs ist wenig bekannt. Er gehörte einer Künstlerfamilie aus Rotterdam an. Als Sohn des produktiven Landschaftsmalers Dionys Rutse Verburgh wurde der junge Rutger höchstwahrscheinlich von seinem Vater ausgebildet. Auf einen anderen Lehrmeister gibt es jedenfalls keine Hinweise.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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