Lot Nr. 553


Maximilian Lenz


Maximilian Lenz - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1860–1948)
“Herbstgold”, rückseitig unter Filzstiftstrich betitelt und bezeichnet
M. Lenz, signiert, bezeichnet und datiert M. Lenz Wien 1905,
Öl mit Goldrelief auf Leinwand, 102 x 230,5 cm, gerahmt (Rahmen leicht beschädigt), (W) 

Wir danken Dr. Hella Buchner-Kopper für die Bestätigung der Echtheit und die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Werkes. 

Gegenstück zu Lot 554

Maximilian Lenz besuchte schon im Alter von 14 Jahren die Kunstgewerbeschule in Wien und wurde drei Jahre später an der Akademie der bildenden Künste in Wien aufgenommen. Nach seinem Studium erhält er ein zweijähriges Rom-Stipendium. Anfang der 1890er Jahre reist er zusammen mit dem Kupferstecher Ferdinand Schirnböck (1859-1930) aufgrund eines Arbeitsauftrags nach Buenos Aires. Nach Rückkehr nach Wien wird er 1896 Mitglied des Wiener Künstlerhauses und gehörte seit 1897 zu einem der Gründungsmitglieder der Wiener Secession, der er bis 1939 angehörte. 1903 unternimmt er gemeinsam mit Gustav Klimt eine Italienreise, die ihn nach Ravenna führte. Dort studierte er die von Gold dominierten byzantinischen Mosaiken von San Vitale, die ihn zumindest kurzzeitig künstlerisch beeinflussten. Nach dieser Reise zog es Lenz 1904 nach Niederösterreich, wo er sich als Zeichenlehrer in den Dienst der angesehenen Familie Kupelwieser stellte. Eines der begabtesten Familienmitglieder war Ida Kupelwieser (1870–1927), die er im Alter von 66 Jahren heiratete, aber schon kurz nach der Vermählung verstarb. 

Lenz verwendete in seinem gesamten Oeuvre unterschiedliche Techniken und entwickelte keinen konkreten Stil, den er sein ganzes Leben beibehält. Vielmehr adaptierte er für die verschiedenen Medien und Werke eine individuelle Gestalt. 

Nach dem Verlust seiner Ehefrau fand er zu keinem eigenständigen Werk mehr zurück und entwarf während des ersten Weltkrieges Plakate für Kriegsanleihen. In die künstlerische Hochphase von Maximilien Lenz, jene Zeit in der er Inspiration in der Familie Kupelwieser fand, fallen die zwei vorliegenden Werke. 

Die plastischen Goldakzente zeugen von dem Ideentransfer Gustav Klimts und den gesammelten Eindrücken aus seiner Italienreise. Die beiden großformatigen Bilder werden von einer ansprechenden Farbpalette und einer übersichtlichen Komposition dominiert. Die beschwingt tanzenden Frauen gruppieren sich zum Reigen und lauschen dem „Alten Lied“ des Flötisten (Lot 554). Im Hintergrund erstreckt sich die weite Landschaft, bei der anzunehmen ist, dass es sich um die Region um den Lunzer See handelt. Die warmen Farben vermitteln dem Betrachter die Stimmung eines lauen Herbstages. Die leicht in sich verdrehte Rückenfigur stellt dabei die Verbindung zwischen dem wild bewegten Blätterrausch und den in die Ferne abschweifenden Kranzträgerinnen dar. Maximilian Lenz hat die Figuren zu jenem Werk eingehend studiert, wie anhand von Skizzenblätter zu den Kranzträgerinnen dokumentiert ist.
Die zwei Gemälde lassen den Betrachter in eine idyllische Welt eintauchen und verlocken zum Verweilen.

Expertin: Dr. Christl Wolf Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377

19c.paintings@dorotheum.at

24.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 68.750,-
Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 25.000,-

Maximilian Lenz


(Wien 1860–1948)
“Herbstgold”, rückseitig unter Filzstiftstrich betitelt und bezeichnet
M. Lenz, signiert, bezeichnet und datiert M. Lenz Wien 1905,
Öl mit Goldrelief auf Leinwand, 102 x 230,5 cm, gerahmt (Rahmen leicht beschädigt), (W) 

Wir danken Dr. Hella Buchner-Kopper für die Bestätigung der Echtheit und die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Werkes. 

Gegenstück zu Lot 554

Maximilian Lenz besuchte schon im Alter von 14 Jahren die Kunstgewerbeschule in Wien und wurde drei Jahre später an der Akademie der bildenden Künste in Wien aufgenommen. Nach seinem Studium erhält er ein zweijähriges Rom-Stipendium. Anfang der 1890er Jahre reist er zusammen mit dem Kupferstecher Ferdinand Schirnböck (1859-1930) aufgrund eines Arbeitsauftrags nach Buenos Aires. Nach Rückkehr nach Wien wird er 1896 Mitglied des Wiener Künstlerhauses und gehörte seit 1897 zu einem der Gründungsmitglieder der Wiener Secession, der er bis 1939 angehörte. 1903 unternimmt er gemeinsam mit Gustav Klimt eine Italienreise, die ihn nach Ravenna führte. Dort studierte er die von Gold dominierten byzantinischen Mosaiken von San Vitale, die ihn zumindest kurzzeitig künstlerisch beeinflussten. Nach dieser Reise zog es Lenz 1904 nach Niederösterreich, wo er sich als Zeichenlehrer in den Dienst der angesehenen Familie Kupelwieser stellte. Eines der begabtesten Familienmitglieder war Ida Kupelwieser (1870–1927), die er im Alter von 66 Jahren heiratete, aber schon kurz nach der Vermählung verstarb. 

Lenz verwendete in seinem gesamten Oeuvre unterschiedliche Techniken und entwickelte keinen konkreten Stil, den er sein ganzes Leben beibehält. Vielmehr adaptierte er für die verschiedenen Medien und Werke eine individuelle Gestalt. 

Nach dem Verlust seiner Ehefrau fand er zu keinem eigenständigen Werk mehr zurück und entwarf während des ersten Weltkrieges Plakate für Kriegsanleihen. In die künstlerische Hochphase von Maximilien Lenz, jene Zeit in der er Inspiration in der Familie Kupelwieser fand, fallen die zwei vorliegenden Werke. 

Die plastischen Goldakzente zeugen von dem Ideentransfer Gustav Klimts und den gesammelten Eindrücken aus seiner Italienreise. Die beiden großformatigen Bilder werden von einer ansprechenden Farbpalette und einer übersichtlichen Komposition dominiert. Die beschwingt tanzenden Frauen gruppieren sich zum Reigen und lauschen dem „Alten Lied“ des Flötisten (Lot 554). Im Hintergrund erstreckt sich die weite Landschaft, bei der anzunehmen ist, dass es sich um die Region um den Lunzer See handelt. Die warmen Farben vermitteln dem Betrachter die Stimmung eines lauen Herbstages. Die leicht in sich verdrehte Rückenfigur stellt dabei die Verbindung zwischen dem wild bewegten Blätterrausch und den in die Ferne abschweifenden Kranzträgerinnen dar. Maximilian Lenz hat die Figuren zu jenem Werk eingehend studiert, wie anhand von Skizzenblätter zu den Kranzträgerinnen dokumentiert ist.
Die zwei Gemälde lassen den Betrachter in eine idyllische Welt eintauchen und verlocken zum Verweilen.

Expertin: Dr. Christl Wolf Dr. Christl Wolf
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19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 24.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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