Lot Nr. 521


Filippo Balbi zugeschrieben/attributed


Filippo Balbi zugeschrieben/attributed - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(1806–1890)
Bildnis Antonio Gasbarrone (Sonnino 1793–1880 Abbiategrasso),
links oben Monogramm (ligiert) FB, Öl auf Leinwand, 97,5 x 74 cm, gerahmt, (Rei)Der Brigant Antonio Gasbarrone ist der wohl bekannteste italienische Bandit des 19. Jahrhunderts, der in der Landschaft Mittelitaliens sein Unwesen trieb. Er wurde am 12. Dezember 1793 in Sonnino geboren und kam aus einer bescheidenen Familie. Im Alter von 15 Jahren verlor er beide Elternteile und zog sich mit seinem Bruder in die Berge Mittelitaliens zurück. Nach einer unglücklichen Liebesbeziehung begann seine berühmte Karriere als Gesetzloser. Er verschrieb sich der Erniedrigung der Reichen und Verteidigung der Armen. Das Gebirge und die Höhen von Monti Lepini und Monti Ausoni, wurden für ihn und seine Bande Rückzugsort und Ausgangspunkt für seine Verbrechen gegen die Mächtigen Italiens, die er als schuldig befand. Seine Taten blieben nicht ungestraft. Ab 1848 verbüßte er seine Haftstrafe in Spoleto und ab 1851 die Strafe in der Festung Civita in der Nähe von Rom. Die Inhaftierung beflügelte den Mythos um den Banditen über die italienischen Grenzen hinaus, sodass er als Grundlage für die Operette „Gasparone“ von Carl Millöcker diente. Auch im Abenteuerroman von Alexander Dumas „Der Graf von Monte Christo“ findet er Platz. Der Autor selbst besuchte den inhaftierten Briganten im Jahre 1835 in der Festung Civita. Im Jahre 1870 entließ man ihn endgültig aus der Haft und er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Freiheit als Chronist bis er am 1. April 1882 im Alter von 89 Jahren in Abbiategrasso verstarb.

Seine Persönlichkeit weckte die Neugierde und beflügelte die Fantasien eines zeitgenössischen bürgerlichen Publikums, das von den abenteuerlich-romantisierenden Geschichten des Gesetzlosen angezogen wurde. Der Legende um Antonio Gasbarrone, die er selbst förderte indem er in seiner Zelle seine Erinnerungen niederschrieb und als Souvenirs verkaufte, spiegelt sich auch in seinem Portrait wider. Mit entschlossenem Blick schaut der Räuber den Betrachter an und stützt dabei seine rechte Hand auf die Flinte, dem notwendigen Utensil für seine Taten. An seiner Taille prangt der Patronengürtel und der Hut ruht gelassen auf seinem linken Arm. Er ist vor einer italienischen Landschaft platziert, die auf seine Heimat verweist. 

Ein ähnliches Bildnis des Briganten von Filippo Balbi befindet sich in der Galleria Dell‘ Academia di San Luca in Rom und zeigt ihn als Brustbild im Oval. 

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

24.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 8.750,-
Schätzwert:
EUR 7.000,- bis EUR 10.000,-

Filippo Balbi zugeschrieben/attributed


(1806–1890)
Bildnis Antonio Gasbarrone (Sonnino 1793–1880 Abbiategrasso),
links oben Monogramm (ligiert) FB, Öl auf Leinwand, 97,5 x 74 cm, gerahmt, (Rei)Der Brigant Antonio Gasbarrone ist der wohl bekannteste italienische Bandit des 19. Jahrhunderts, der in der Landschaft Mittelitaliens sein Unwesen trieb. Er wurde am 12. Dezember 1793 in Sonnino geboren und kam aus einer bescheidenen Familie. Im Alter von 15 Jahren verlor er beide Elternteile und zog sich mit seinem Bruder in die Berge Mittelitaliens zurück. Nach einer unglücklichen Liebesbeziehung begann seine berühmte Karriere als Gesetzloser. Er verschrieb sich der Erniedrigung der Reichen und Verteidigung der Armen. Das Gebirge und die Höhen von Monti Lepini und Monti Ausoni, wurden für ihn und seine Bande Rückzugsort und Ausgangspunkt für seine Verbrechen gegen die Mächtigen Italiens, die er als schuldig befand. Seine Taten blieben nicht ungestraft. Ab 1848 verbüßte er seine Haftstrafe in Spoleto und ab 1851 die Strafe in der Festung Civita in der Nähe von Rom. Die Inhaftierung beflügelte den Mythos um den Banditen über die italienischen Grenzen hinaus, sodass er als Grundlage für die Operette „Gasparone“ von Carl Millöcker diente. Auch im Abenteuerroman von Alexander Dumas „Der Graf von Monte Christo“ findet er Platz. Der Autor selbst besuchte den inhaftierten Briganten im Jahre 1835 in der Festung Civita. Im Jahre 1870 entließ man ihn endgültig aus der Haft und er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Freiheit als Chronist bis er am 1. April 1882 im Alter von 89 Jahren in Abbiategrasso verstarb.

Seine Persönlichkeit weckte die Neugierde und beflügelte die Fantasien eines zeitgenössischen bürgerlichen Publikums, das von den abenteuerlich-romantisierenden Geschichten des Gesetzlosen angezogen wurde. Der Legende um Antonio Gasbarrone, die er selbst förderte indem er in seiner Zelle seine Erinnerungen niederschrieb und als Souvenirs verkaufte, spiegelt sich auch in seinem Portrait wider. Mit entschlossenem Blick schaut der Räuber den Betrachter an und stützt dabei seine rechte Hand auf die Flinte, dem notwendigen Utensil für seine Taten. An seiner Taille prangt der Patronengürtel und der Hut ruht gelassen auf seinem linken Arm. Er ist vor einer italienischen Landschaft platziert, die auf seine Heimat verweist. 

Ein ähnliches Bildnis des Briganten von Filippo Balbi befindet sich in der Galleria Dell‘ Academia di San Luca in Rom und zeigt ihn als Brustbild im Oval. 

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 24.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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