Lot Nr. 216


Marie Egner


Marie Egner - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Radkersburg 1850–1940 Maria Anzbach)
“Altweibersommer”, rückseitig handschriftlich betitelt und bezeichnet M. Egner, signiert M. Egner, Öl auf Holz, 73 x 57 cm, gerahmt (Rahmen leicht beschädigt), (Rei)

Künstlerhausetikett 1884, 765 bei Dr. Wladimir Aichelburg, 150 Jahre Künstlerhaus Wien 1861–2011 gelistet. (www.wladimir-aichelburg.at/kuenstlerhaus)

Provenienz:
Privatbesitz Österreich.

Zeugnisse einer starken Empfänglichkeit für die Farben und Lichtstimmungen der Natur finden sich schon in Marie Egners frühen Tagebucheinträgen, wobei sie sich erst ab den 1870er Jahren verstärkt dem Zeichnen und Malen zuwendet. Als Tochter eines Oberförsters in der Steiermark wurde ihr die Liebe zur Natur durch das Elternhaus mitgegeben. Zwischen 1872-75 erhielt sie in Düsseldorf ihre Ausbildung in der Ölmalerei bei dem Landschaftsmaler Carl Jungheim.
Zurück in Wien stellte Marie Egner schon ab der zweiten Hälfte der 1870er Jahre mit einigem Erfolg aus und suchte gezielt Kontakt zu zeitgenössischen Künstlerkollegen, um sich mit ihnen und deren Malerei auseinanderzusetzen. Beeindruckt von den Werken der französischen Barbizon-Schule, die auf der Wiener Weltausstellung 1873 gezeigt wurden, fand Emil Jakob Schindler ähnliche Motive und Stimmungen im Prater und der Umgebung Wiens. Ab den 1880er Jahren scharte sich um Schindler ein Kreis von Schülern, darunter Olga Wiesinger Florian und Carl Moll, sowie auch Marie Egner. Im Nachhinein bewertet sie ihre Zeit bei Schindler als entscheidenden Impuls für ihre eigene Entwicklung, wenngleich sie später zu einem ruhigeren, weicheren Stil findet. Beim Publikum gewann sie mit ihren großen Blumen- und Früchtestillleben einige Anerkennung. Hier setzt Egner bewusst Hintergründe ein, die selbst gestaltet sind und dennoch Kontraste sichtbar machen. Das Arrangement der Blumen im vorliegenden Los wirkt trotz einer ausbalancierten Bildkomposition locker und atmosphärisch. Die rundlichen Blüten des Löwenmäulchens und die blauen Glockenblumen stehen für den letzten Blütenreigen des Sommers, die trockenen Disteln und reifenden Beeren läuten hingegen schon den Herbst sein. Der Titel „Altweibersommer“, den sie eigenhändig auf der Rückseite vermerkte, trifft diese Spannung zwischen Höhepunkt und Vergehen auf den Punkt.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

29.04.2019 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 81.550,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Marie Egner


(Radkersburg 1850–1940 Maria Anzbach)
“Altweibersommer”, rückseitig handschriftlich betitelt und bezeichnet M. Egner, signiert M. Egner, Öl auf Holz, 73 x 57 cm, gerahmt (Rahmen leicht beschädigt), (Rei)

Künstlerhausetikett 1884, 765 bei Dr. Wladimir Aichelburg, 150 Jahre Künstlerhaus Wien 1861–2011 gelistet. (www.wladimir-aichelburg.at/kuenstlerhaus)

Provenienz:
Privatbesitz Österreich.

Zeugnisse einer starken Empfänglichkeit für die Farben und Lichtstimmungen der Natur finden sich schon in Marie Egners frühen Tagebucheinträgen, wobei sie sich erst ab den 1870er Jahren verstärkt dem Zeichnen und Malen zuwendet. Als Tochter eines Oberförsters in der Steiermark wurde ihr die Liebe zur Natur durch das Elternhaus mitgegeben. Zwischen 1872-75 erhielt sie in Düsseldorf ihre Ausbildung in der Ölmalerei bei dem Landschaftsmaler Carl Jungheim.
Zurück in Wien stellte Marie Egner schon ab der zweiten Hälfte der 1870er Jahre mit einigem Erfolg aus und suchte gezielt Kontakt zu zeitgenössischen Künstlerkollegen, um sich mit ihnen und deren Malerei auseinanderzusetzen. Beeindruckt von den Werken der französischen Barbizon-Schule, die auf der Wiener Weltausstellung 1873 gezeigt wurden, fand Emil Jakob Schindler ähnliche Motive und Stimmungen im Prater und der Umgebung Wiens. Ab den 1880er Jahren scharte sich um Schindler ein Kreis von Schülern, darunter Olga Wiesinger Florian und Carl Moll, sowie auch Marie Egner. Im Nachhinein bewertet sie ihre Zeit bei Schindler als entscheidenden Impuls für ihre eigene Entwicklung, wenngleich sie später zu einem ruhigeren, weicheren Stil findet. Beim Publikum gewann sie mit ihren großen Blumen- und Früchtestillleben einige Anerkennung. Hier setzt Egner bewusst Hintergründe ein, die selbst gestaltet sind und dennoch Kontraste sichtbar machen. Das Arrangement der Blumen im vorliegenden Los wirkt trotz einer ausbalancierten Bildkomposition locker und atmosphärisch. Die rundlichen Blüten des Löwenmäulchens und die blauen Glockenblumen stehen für den letzten Blütenreigen des Sommers, die trockenen Disteln und reifenden Beeren läuten hingegen schon den Herbst sein. Der Titel „Altweibersommer“, den sie eigenhändig auf der Rückseite vermerkte, trifft diese Spannung zwischen Höhepunkt und Vergehen auf den Punkt.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 29.04.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.04. - 29.04.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.