Pieter de Witte, gen. Pietro Candido
(Brügge um 1540–1628 München)
Madonna mit Kind und heiliger Elisabeth, Johannesknaben und einem Jesuiten(?),
Öl auf Holz, 65 x 51 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung Federico Zeri, Mentana (Rom);
Europäische Privatsammlung
Literatur:
B. Volk-Knüttel, Peter Candid um 1548–1628. Gemälde – Zeichnungen – Druckgraphik, Berlin 2010, S. 119, Kat.-Nr. G2, S. 118, Abb. 76
Das vorliegende Gemälde stellt eine Sacra Conversazione zwischen der Madonna, der heiligen Elisabeth, dem Jesuskind und dem Johannesknaben dar. Hinter der Madonna erscheint die Gestalt eines Heiligen, vermutlich ein Angehöriger des Jesuitenordens.
Die Heilige Familie war während Pieter de Wittes italienischer Periode ein häufiges Bildthema. Eine weitere Fassung aus dieser Zeit wird in der Sammlung Alceste Giacomazzi in Modena verwahrt (siehe Volk-Knüttel 2010, S. 116, Kat.-Nr. G1). Auf dem vorliegenden Gemälde sind das Kleid, die Faltenwürfe und die Gesichtszüge der hl. Elisabeth mit größerer Feinheit beschrieben. Unsere Tafel erinnert an das Vorbild, das de Witte zu seiner Komposition angeregt hat: Raffaels Madonna del Divino Amore im Museo Nazionale di Capodimonte, Neapel (Inv.-Nr. Q146).
Der Maler, Bildhauer und Architekt Pieter de Witte, der in Italien Pietro Candido genannt wurde, wurde zwischen 1540 und 1548 in Brügge geboren. In den 1560er-Jahren hielt er sich in Florenz auf, wo er in der Werkstatt Giorgio Vasaris tätig war, mit dem er bei einer Reihe von Aufträgen für das Haus Medici zusammenarbeitete. Gemeinsam mit Vasari reiste er nach Rom, wo er Zeuge der jüngsten Entwicklungen der toskanisch-römischen Manieristen wurde. Nach einem kurzen Aufenthalt in Volterra ging er 1586 nach München. Die nächsten 42 Jahre, bis zu seinem Tod 1628, blieb er Hofmaler von Herzog Wilhelm V. und danach von Maximilian I. De Wittes Werke waren hinsichtlich Form und Farbe vom toskanischen Manierismus angeregt. Ihm ist es zu verdanken, dass dieser Stil den bayerischen Hof durchdrang und das künstlerische Schaffen der Region beeinflusste.
30.04.2019 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 25.300,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Pieter de Witte, gen. Pietro Candido
(Brügge um 1540–1628 München)
Madonna mit Kind und heiliger Elisabeth, Johannesknaben und einem Jesuiten(?),
Öl auf Holz, 65 x 51 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung Federico Zeri, Mentana (Rom);
Europäische Privatsammlung
Literatur:
B. Volk-Knüttel, Peter Candid um 1548–1628. Gemälde – Zeichnungen – Druckgraphik, Berlin 2010, S. 119, Kat.-Nr. G2, S. 118, Abb. 76
Das vorliegende Gemälde stellt eine Sacra Conversazione zwischen der Madonna, der heiligen Elisabeth, dem Jesuskind und dem Johannesknaben dar. Hinter der Madonna erscheint die Gestalt eines Heiligen, vermutlich ein Angehöriger des Jesuitenordens.
Die Heilige Familie war während Pieter de Wittes italienischer Periode ein häufiges Bildthema. Eine weitere Fassung aus dieser Zeit wird in der Sammlung Alceste Giacomazzi in Modena verwahrt (siehe Volk-Knüttel 2010, S. 116, Kat.-Nr. G1). Auf dem vorliegenden Gemälde sind das Kleid, die Faltenwürfe und die Gesichtszüge der hl. Elisabeth mit größerer Feinheit beschrieben. Unsere Tafel erinnert an das Vorbild, das de Witte zu seiner Komposition angeregt hat: Raffaels Madonna del Divino Amore im Museo Nazionale di Capodimonte, Neapel (Inv.-Nr. Q146).
Der Maler, Bildhauer und Architekt Pieter de Witte, der in Italien Pietro Candido genannt wurde, wurde zwischen 1540 und 1548 in Brügge geboren. In den 1560er-Jahren hielt er sich in Florenz auf, wo er in der Werkstatt Giorgio Vasaris tätig war, mit dem er bei einer Reihe von Aufträgen für das Haus Medici zusammenarbeitete. Gemeinsam mit Vasari reiste er nach Rom, wo er Zeuge der jüngsten Entwicklungen der toskanisch-römischen Manieristen wurde. Nach einem kurzen Aufenthalt in Volterra ging er 1586 nach München. Die nächsten 42 Jahre, bis zu seinem Tod 1628, blieb er Hofmaler von Herzog Wilhelm V. und danach von Maximilian I. De Wittes Werke waren hinsichtlich Form und Farbe vom toskanischen Manierismus angeregt. Ihm ist es zu verdanken, dass dieser Stil den bayerischen Hof durchdrang und das künstlerische Schaffen der Region beeinflusste.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 30.04.2019 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 20.04. - 30.04.2019 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.