Lot Nr. 377 -


Jusepe de Ribera zugeschrieben


Jusepe de Ribera zugeschrieben - Alte Meister

(Játiva, Valencia 1591–1652 Neapel)
Der heilige Onuphrius,
Öl auf Leinwand, 120 x 91,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 8. Juli 2005, Lot 76 (als Umkreis des Jusepe de Ribera);
Auktion, Sotheby’s, London, 6. Juli 2017, Lot 167 (als Werkstatt des Jusepe de Ribera, gen. Lo Spagnoletto);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ribera hat den heiligen Onuphrius bei mehreren Gelegenheiten und in unterschiedlichen Kompositionen dargestellt, darunter das Gemälde in der Eremitage in St. Petersburg (Inv.-Nr. ГЭ375) und ein Werk, das im Dorotheum in Wien versteigert wurde (25. April 2017, Lot 72), mit spiegelverkehrter Darstellung des Heiligen. Eine vom Kopisten Bartolomeo Bassente signierte Wiederholung des vorliegenden Gemäldes wurde von Perez Sanchez und Nicola Spinosa als Kopie eines vermutlich verlorenen Originals veröffentlicht (siehe L’opera complete del Ribera, Mailand 1978, S. 112, Kat.-Nr. 118e), noch bevor das vorliegende Gemälde auftauchte. Beim vorliegenden Gemälde, das sich nach seiner Reinigung 2018 als bislang beste Fassung dieser Onophrius-Variante herausstellte, könnte es sich vermutlich tatsächlich um das verloren geglaubte Original handeln.

Jusepe de Ribera malte als Eremiten lebende Heilige wie Onuphrius, Hieronymus, Antonius und Paulus von Theben wiederholt in ähnlich gestalteten Kompositionen als mystische, aus einem dunklen Hintergrund auftauchende Gestalten mit wenigen ihnen zur Seite gestellten und austauschbaren Attributen wie dem Totenschädel. Das Sujet war im frühen 17. Jahrhundert vor allem in Rom und Neapel beliebt. Ribera schuf diese Art Werke sowie Bilder von Philosophen und Aposteln schon zu Beginn seiner Laufbahn. Als in den frühen 1610er-Jahren in Rom tätiger Maler war sich Ribera des Schaffens Caravaggios gewahr, und er übernahm dessen Stil und entwickelte ihn weiter. 1616 zog er nach Neapel.

Der hl. Onuphrius ist hier mit viel Ausdruckskraft und großem Realismus wiedergegeben. Der Heilige, der ein Leben als Einsiedler in der Wüste wählte, hält einen Stock und einen Rosenkranz in Händen und richtet den Blick im Gebet himmelwärts. Das graue Haar und der Bart sowie der ausgemergelte Leib spiegeln sein von Mühsal und Entbehrung gezeichnetes Leben wider. Rechts ist ein Totenschädel, das typische Symbol eines jeden Eremiten, zu sehen. Anatomische Details sind mit lebendigen Pinselstrichen wiedergegeben und ergeben in Verbindung mit dem intensiven Licht ein realistisches und zugleich extrem spirituelles Bild.

Professor Craig Felton hat das vorliegende Gemälde im Original geprüft und hält es für ein wichtiges und zur Gänze eigenhändiges Werk Jusepe de Riberas (persönliche Mitteilung an den aktuellen Besitzer).

30.04.2019 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 68.557,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Jusepe de Ribera zugeschrieben


(Játiva, Valencia 1591–1652 Neapel)
Der heilige Onuphrius,
Öl auf Leinwand, 120 x 91,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 8. Juli 2005, Lot 76 (als Umkreis des Jusepe de Ribera);
Auktion, Sotheby’s, London, 6. Juli 2017, Lot 167 (als Werkstatt des Jusepe de Ribera, gen. Lo Spagnoletto);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ribera hat den heiligen Onuphrius bei mehreren Gelegenheiten und in unterschiedlichen Kompositionen dargestellt, darunter das Gemälde in der Eremitage in St. Petersburg (Inv.-Nr. ГЭ375) und ein Werk, das im Dorotheum in Wien versteigert wurde (25. April 2017, Lot 72), mit spiegelverkehrter Darstellung des Heiligen. Eine vom Kopisten Bartolomeo Bassente signierte Wiederholung des vorliegenden Gemäldes wurde von Perez Sanchez und Nicola Spinosa als Kopie eines vermutlich verlorenen Originals veröffentlicht (siehe L’opera complete del Ribera, Mailand 1978, S. 112, Kat.-Nr. 118e), noch bevor das vorliegende Gemälde auftauchte. Beim vorliegenden Gemälde, das sich nach seiner Reinigung 2018 als bislang beste Fassung dieser Onophrius-Variante herausstellte, könnte es sich vermutlich tatsächlich um das verloren geglaubte Original handeln.

Jusepe de Ribera malte als Eremiten lebende Heilige wie Onuphrius, Hieronymus, Antonius und Paulus von Theben wiederholt in ähnlich gestalteten Kompositionen als mystische, aus einem dunklen Hintergrund auftauchende Gestalten mit wenigen ihnen zur Seite gestellten und austauschbaren Attributen wie dem Totenschädel. Das Sujet war im frühen 17. Jahrhundert vor allem in Rom und Neapel beliebt. Ribera schuf diese Art Werke sowie Bilder von Philosophen und Aposteln schon zu Beginn seiner Laufbahn. Als in den frühen 1610er-Jahren in Rom tätiger Maler war sich Ribera des Schaffens Caravaggios gewahr, und er übernahm dessen Stil und entwickelte ihn weiter. 1616 zog er nach Neapel.

Der hl. Onuphrius ist hier mit viel Ausdruckskraft und großem Realismus wiedergegeben. Der Heilige, der ein Leben als Einsiedler in der Wüste wählte, hält einen Stock und einen Rosenkranz in Händen und richtet den Blick im Gebet himmelwärts. Das graue Haar und der Bart sowie der ausgemergelte Leib spiegeln sein von Mühsal und Entbehrung gezeichnetes Leben wider. Rechts ist ein Totenschädel, das typische Symbol eines jeden Eremiten, zu sehen. Anatomische Details sind mit lebendigen Pinselstrichen wiedergegeben und ergeben in Verbindung mit dem intensiven Licht ein realistisches und zugleich extrem spirituelles Bild.

Professor Craig Felton hat das vorliegende Gemälde im Original geprüft und hält es für ein wichtiges und zur Gänze eigenhändiges Werk Jusepe de Riberas (persönliche Mitteilung an den aktuellen Besitzer).


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.04.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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