Lot Nr. 392 -


Marten Ryckaert


Marten Ryckaert - Alte Meister

(Antwerpen 1587–1632)
Berglandschaft mit Jägern,
Öl auf Holz, 19 x 33 cm, gerahmt

Wir danken Ursula Härting, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Marten Ryckaert zur Gänze bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten liegt bei.

Marten Ryckaert war womöglich ein Schüler des Landschaftsmalers Tobias Verhaecht, eines Freundes von Ryckaerts Eltern, was nicht zuletzt der typisch minimalistische Stil des Künstlers nahelegen würde. 1611 kehrte Marten von einem dreijährigen Aufenthalt in Italien, während dem er in engem Kontakt mit Paul Bril (1533/1534–1626) gestanden hatte, nach Antwerpen zurück. Kopien und Varianten von Gemälden Brils verhalfen Marten in Antwerpen zu Ruhm. In der Lukasgilde war der Künstler als „Merten Rijckaert, scilder met éenem erm“ [„der einarmige Maler“] bekannt; Anthonis van Dyck porträtierte ihn 1627 im Pelzmantel (Museo del Prado, Madrid).

Schon die Kunstliteratur des 17. Jahrhunderts pries die Wasserfälle, Berge und „plasante valeyen“ –„schönen Täler“ – des Künstlers. Ryckaert hielt seine gesamte Laufbahn hindurch am Dreifarbenschema der flämischen Landschaftstradition fest. Auch großformatigere Kompositionen zeigen das Motiv eines weiten Ausblicks auf ein neben hohen Bergen verlaufendes Flusstal, das, wie im vorliegenden Werk, in hellblauen bis grünen Tönen dargestellt ist. Im Vordergrund sehen wir zwei bewaffnete Jäger unter einem Felsentor; einer von ihnen zielt auf einen großen Vogel, der direkt zu den Füßen des Schützen landen würde, sollte er ihn treffen. Derartige narrative Szenen mit kleinen Figuren sind ein weiteres Charakteristikum Marten Ryckaerts. Das Motiv des nach oben spitz zulaufenden Felsens findet sich auch in einer mit „MR“ monogrammierten Berglandschaft (57,5 x 35,5 cm, siehe W. Bernt, Die Niederländischen Maler und Zeichner des 17. Jahrhunderts, 1980, III, Abb. 1080, S. 9). Ein ähnlicher Felsbogen („arco naturale“) erscheint auf einer kleinformatigen Kupfertafel eines „Kunstkastens“ (5,7 x 10,8 cm, Sotheby’s, New York, 28. Januar 1999, Lot 479, als eines von sechs Bildern eines Kabinettschranks). Zahlreiche dieser Ryckaert zugeschriebenen kleinen Tafelbilder schmückten einst die Ladenfronten von Antwerpener Kabinettschränken – eine Funktion, die auch für das vorliegende Bild in Frage käme. Man könnte auch vermuten, dass das Bild zwischen zwei Spiegeln hing und einst die Innenseite eines Schrankdeckels schmückte.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

30.04.2019 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 24.861,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Marten Ryckaert


(Antwerpen 1587–1632)
Berglandschaft mit Jägern,
Öl auf Holz, 19 x 33 cm, gerahmt

Wir danken Ursula Härting, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Marten Ryckaert zur Gänze bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten liegt bei.

Marten Ryckaert war womöglich ein Schüler des Landschaftsmalers Tobias Verhaecht, eines Freundes von Ryckaerts Eltern, was nicht zuletzt der typisch minimalistische Stil des Künstlers nahelegen würde. 1611 kehrte Marten von einem dreijährigen Aufenthalt in Italien, während dem er in engem Kontakt mit Paul Bril (1533/1534–1626) gestanden hatte, nach Antwerpen zurück. Kopien und Varianten von Gemälden Brils verhalfen Marten in Antwerpen zu Ruhm. In der Lukasgilde war der Künstler als „Merten Rijckaert, scilder met éenem erm“ [„der einarmige Maler“] bekannt; Anthonis van Dyck porträtierte ihn 1627 im Pelzmantel (Museo del Prado, Madrid).

Schon die Kunstliteratur des 17. Jahrhunderts pries die Wasserfälle, Berge und „plasante valeyen“ –„schönen Täler“ – des Künstlers. Ryckaert hielt seine gesamte Laufbahn hindurch am Dreifarbenschema der flämischen Landschaftstradition fest. Auch großformatigere Kompositionen zeigen das Motiv eines weiten Ausblicks auf ein neben hohen Bergen verlaufendes Flusstal, das, wie im vorliegenden Werk, in hellblauen bis grünen Tönen dargestellt ist. Im Vordergrund sehen wir zwei bewaffnete Jäger unter einem Felsentor; einer von ihnen zielt auf einen großen Vogel, der direkt zu den Füßen des Schützen landen würde, sollte er ihn treffen. Derartige narrative Szenen mit kleinen Figuren sind ein weiteres Charakteristikum Marten Ryckaerts. Das Motiv des nach oben spitz zulaufenden Felsens findet sich auch in einer mit „MR“ monogrammierten Berglandschaft (57,5 x 35,5 cm, siehe W. Bernt, Die Niederländischen Maler und Zeichner des 17. Jahrhunderts, 1980, III, Abb. 1080, S. 9). Ein ähnlicher Felsbogen („arco naturale“) erscheint auf einer kleinformatigen Kupfertafel eines „Kunstkastens“ (5,7 x 10,8 cm, Sotheby’s, New York, 28. Januar 1999, Lot 479, als eines von sechs Bildern eines Kabinettschranks). Zahlreiche dieser Ryckaert zugeschriebenen kleinen Tafelbilder schmückten einst die Ladenfronten von Antwerpener Kabinettschränken – eine Funktion, die auch für das vorliegende Bild in Frage käme. Man könnte auch vermuten, dass das Bild zwischen zwei Spiegeln hing und einst die Innenseite eines Schrankdeckels schmückte.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.04.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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