Lot Nr. 561 -


Giovanni Andrea de Ferrari


Giovanni Andrea de Ferrari - Alte Meister

(Genua 1598 – um 1669)
Die Bekehrung der Maria Magdalena,
Öl auf Leinwand, 118 x 96,5 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Sammlung Francesco Vigo, Genua (1665);
Privatsammlung, Genua bis 2018;
Kunstmarkt;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ausgestellt:
Turin, Museo Pietro Accorsi, La donna nella pittura italiana del Seicento e Settecento. Il Genio e la Grazia, 18. März – 27. Juli 2003, Nr. 78

Literatur:
L. Magnani, Cultura laica e scelte religiose: artisti, committenti e tematiche del sacro, in: E. Gavazza, et al., La pittura in Liguria. Il secondo Seicento, Genua 1990, S. 370, 373, Abb. 451 (als Giovanni Andrea de Ferrari);
A. Acordon, in: M. Cataldi Gallo, Arte e lusso della Seta a Genova dal ‘500 al ‘700, Ausstellungskatalog, Mailand 2000, S. 211;
D. Sanguineti, Il gioiello tra decoro e simbolo. Spunto per una ricerca nella pittura genovese, in: F. Boggero, Gioie di Genova e Liguria: oreficeria e moda tra Quattro e Ottocento, 2001, S. 24;
A. Acordon, in: A. Cottino, La donna nella pittura italiana del Seicento e Settecento. Il Genio e la Grazia, Ausstellungskatalog, Turin 2003, S. 206, Tafel 78 (als Giovanni Andrea de Ferrari)

Wir danken Anna Orlando für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes (schriftliche Mitteilung).

Das vorliegende Gemälde lässt sich vermutlich als das „quadro di Santa Marta e Santa Maria Maddalena di mano di detto Ferrari“ [„das Gemälde der Heiligen Martha und Maria Magdalenas von der Hand des besagten Ferrari“] identifizieren, das im Testament von Francesco Vigo vom 5. Juni 1665 genannt wird (teilweise in V. Belloni, Penne, pennelli e quadrerie, Genua 1973, S. 52, veröffentlicht).

Es sind mehrere Fassungen des Themas von der Hand Giovanni Andrea De Ferraris bekannt, von denen sich eine in einer Privatsammlung befindet (siehe Pittori genovesi a Genova nel ’600 e nel ’700, Cinisello Balsamo 1960, Kat.-Nr. 63). Die Darstellung des Themas der Bekehrung Magdalenas führt uns die Heilige vor Augen, wie sie sich der Zeichen ihrer Eitelkeit, einschließlich ihres Schmucks, entledigt.

Die besondere Bedachtnahme auf die expressiven Möglichkeiten von Farbe sowie auf die Bandbreite dynamischer und lebendiger Gesten ist im Verbund mit der Wahl des Vorbilds Rubens hinsichtlich der Figurendarstellung für das Schaffen des Künstlers ab den 1640er-Jahren charakteristisch (siehe A. Acordon, in: Genova nell’Età Barocca, Ausstellungskatalog, Genua 1992, S. 159f.). Das vorliegende Gemälde entstand in zeitlicher Nähe zur Niederschrift eines populären Texts, den der Genueser Dichter Anton Giulio Brignole Sale 1636 Maria Maddalena peccatrice e convertita (Genua 1636) widmete, was darauf schließen lässt, dass diese Art der Ikonografie Magdalenas damals in Ligurien weit verbreitet war.

Giovanni Andrea de Ferrari lernte zuerst bei Bernardo Castello (um 1610–1612) und dann bei Bernardo Strozzi (um 1613‒1619). Im Laufe der 1640er-Jahre begann der Künstler zu seinem reifen Stil zu finden und sich eine persönliche Sprache zu erarbeiten, in der sich ein Strozzi und Rubens verpflichtetes Farbempfinden mit der jüngsten Entwicklung in der Malerei verband, nämlich ganz nach dem Beispiel Jan Roos’ und van Dycks mehrere Farbschichten übereinander aufzubringen. Giovanni Andrea de Ferrari setzte die Tradition der genuesischen Malschule um 1650 fort und erwies sich den Grundsätzen des Naturalismus verpflichtet.

30.04.2019 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 24.861,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Giovanni Andrea de Ferrari


(Genua 1598 – um 1669)
Die Bekehrung der Maria Magdalena,
Öl auf Leinwand, 118 x 96,5 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Sammlung Francesco Vigo, Genua (1665);
Privatsammlung, Genua bis 2018;
Kunstmarkt;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Ausgestellt:
Turin, Museo Pietro Accorsi, La donna nella pittura italiana del Seicento e Settecento. Il Genio e la Grazia, 18. März – 27. Juli 2003, Nr. 78

Literatur:
L. Magnani, Cultura laica e scelte religiose: artisti, committenti e tematiche del sacro, in: E. Gavazza, et al., La pittura in Liguria. Il secondo Seicento, Genua 1990, S. 370, 373, Abb. 451 (als Giovanni Andrea de Ferrari);
A. Acordon, in: M. Cataldi Gallo, Arte e lusso della Seta a Genova dal ‘500 al ‘700, Ausstellungskatalog, Mailand 2000, S. 211;
D. Sanguineti, Il gioiello tra decoro e simbolo. Spunto per una ricerca nella pittura genovese, in: F. Boggero, Gioie di Genova e Liguria: oreficeria e moda tra Quattro e Ottocento, 2001, S. 24;
A. Acordon, in: A. Cottino, La donna nella pittura italiana del Seicento e Settecento. Il Genio e la Grazia, Ausstellungskatalog, Turin 2003, S. 206, Tafel 78 (als Giovanni Andrea de Ferrari)

Wir danken Anna Orlando für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes (schriftliche Mitteilung).

Das vorliegende Gemälde lässt sich vermutlich als das „quadro di Santa Marta e Santa Maria Maddalena di mano di detto Ferrari“ [„das Gemälde der Heiligen Martha und Maria Magdalenas von der Hand des besagten Ferrari“] identifizieren, das im Testament von Francesco Vigo vom 5. Juni 1665 genannt wird (teilweise in V. Belloni, Penne, pennelli e quadrerie, Genua 1973, S. 52, veröffentlicht).

Es sind mehrere Fassungen des Themas von der Hand Giovanni Andrea De Ferraris bekannt, von denen sich eine in einer Privatsammlung befindet (siehe Pittori genovesi a Genova nel ’600 e nel ’700, Cinisello Balsamo 1960, Kat.-Nr. 63). Die Darstellung des Themas der Bekehrung Magdalenas führt uns die Heilige vor Augen, wie sie sich der Zeichen ihrer Eitelkeit, einschließlich ihres Schmucks, entledigt.

Die besondere Bedachtnahme auf die expressiven Möglichkeiten von Farbe sowie auf die Bandbreite dynamischer und lebendiger Gesten ist im Verbund mit der Wahl des Vorbilds Rubens hinsichtlich der Figurendarstellung für das Schaffen des Künstlers ab den 1640er-Jahren charakteristisch (siehe A. Acordon, in: Genova nell’Età Barocca, Ausstellungskatalog, Genua 1992, S. 159f.). Das vorliegende Gemälde entstand in zeitlicher Nähe zur Niederschrift eines populären Texts, den der Genueser Dichter Anton Giulio Brignole Sale 1636 Maria Maddalena peccatrice e convertita (Genua 1636) widmete, was darauf schließen lässt, dass diese Art der Ikonografie Magdalenas damals in Ligurien weit verbreitet war.

Giovanni Andrea de Ferrari lernte zuerst bei Bernardo Castello (um 1610–1612) und dann bei Bernardo Strozzi (um 1613‒1619). Im Laufe der 1640er-Jahre begann der Künstler zu seinem reifen Stil zu finden und sich eine persönliche Sprache zu erarbeiten, in der sich ein Strozzi und Rubens verpflichtetes Farbempfinden mit der jüngsten Entwicklung in der Malerei verband, nämlich ganz nach dem Beispiel Jan Roos’ und van Dycks mehrere Farbschichten übereinander aufzubringen. Giovanni Andrea de Ferrari setzte die Tradition der genuesischen Malschule um 1650 fort und erwies sich den Grundsätzen des Naturalismus verpflichtet.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.04.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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