(tätig in Neapel 1636–1655)
Der heilige Sebastian,
signiert und datiert links unten: NICOLO LOZET SIMON/1651,
Öl auf Leinwand, 100,5 x 128 cm, gerahmt

Dieser flämische Maler aus Lüttich war unter den Namen Nicolò Fiammingo sowie Lo Zet oder Lopet bekannt und zwischen 1636 und 1655 in Neapel tätig. Er war stark von Künstlern des Barocks wie Massimo Stanzione, Bernardo Cavallino und Mattia Preti beeinflusst.

Über das Leben des Künstlers ist wenig bekannt, doch wird erwähnt, dass er in die Werkstatt Stanziones eintrat und ihm bei der Ausführung der Rosenkranzmadonna mit den Heiligen Franziskus und Dominikus für San Lorenzo Maggiore assistierte; 1653 wurde er mit der Freskendekoration der Decke beauftragt. Zu späteren Werken zählen das Martyrium des heiligen Potitus für den Hochalter der Kirche San Potito in Neapel und eine heute im Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam befindliche Heilige Ursula.

Das vorliegende Gemälde stellt das Martyrium des heiligen Sebastian dar. Er wurde während der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Diokletian getötet, indem er an einen Pfahl gebunden und mit Pfeilen beschossen wurde. Auf dem vorliegenden Gemälde ist der Heilige mit dramatisch himmelwärts gerichtetem Blick dargestellt, was durch die Bewegung des Körpers, der das Gemälde mit seinem dunklen Hintergrund beherrscht, noch unterstrichen wird. Das Gemälde ähnelt einer Bildfindung Nicolòs aus den 1640er-Jahren im John and Mable Ringling Museum of Art, Sarasota, Florida (siehe Abb. 1). Die augenfälligen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Gemälden unterstreichen die Beliebtheit des Themas.