Aloys Zötl
(Freistadt 1803–1887 Eferding)
Der Seehase - Aplysia depilans, betitelt und mit Legende versehen: “Er wohnt vorzüglich in Mittelmeere, und wird öfters durch Stürme an Neapel’s Küsten ausgeworfen: Abbildung in natürlicher Grösse. Synonyme: Seelunge, Gifthüttel, Verhaarer”, signiert und datiert Aloys Zötl pinxit am 21. July 1841, mit Ordnungskategorie “Würmer, Tab. VI” bezeichnet, Aquarell auf Papier, Darstellung 28 x 36 cm, Passep., gerahmt, verso Stempel der Aleš Südböhmischen Galerie Budweis (Alšova Jihǒceská Galerie C. Budejovice) und Inventarnummer G - 2776 - B1337 (gelöscht), (Hu)
Provenienz:
Aleš Südböhmischen Galerie Budweis; (InvNr. G-2776-B1337), ex-inventarisiert; Dorotheum Prag, 7. März 2009, Los 161;
Privatsammlung Österreich.
Aloys Zötl
ging wie sein Vater dem Färberhandwerk nach und lebte in Eferding in Oberösterreich, das er allerdings nie verlassen hat. So fertigte er zwischen 1832 und 1887 zahlreiche Aquarelle, hauptsächlich Tierdarstellungen, aber auch anthropologische Darstellungen an. Jedes Blatt datierte er auf den Tag genau und versah es mit deutschen und lateinischen Klassifikationen über Herkunft und Eigenschaften der Spezies. Zötl verfügte über eine umfangreiche Bibliothek von naturhistorischen Tafelwerken, Reisebüchern und ethnologischer Literatur, die als Vorbilder für seine Werke dienten. Im Lauf der Zeit erfuhr allerdings die Landschaft eine erhebliche Aufwertung. Zötl nahm die Tiere aus dem eher nüchternen Zusammenhang einer Enzyklopädie und setzte sie in künstliche oder exotische Umgebungen. So treffen wissenschaftliche Akribie und künstlerische Fantasie auf diesen faszinierenden Blättern zusammen. Zötls Werk wurde erst Jahrzehnte nach seinem Tod in zwei Auktionen in Paris 1955 und 1956 wiederentdeckt und von André Breton (1896–1966), der das Vorwort zu den Auktionskatalogen geschrieben hat, als das prächtigste Tierbuch bezeichnet, das die Welt je gesehen habe. Zötl wurde neben Henri Rousseau von Breton in die Liste der Surrealisten aufgenommen. Damit ist Zötl der einzige “offiziell” anerkannte Surrealist, den Österreich hervorgebracht hat.(Vgl. Auktionskatalog Dorotheum, 16. Mai 2002; Franz Reitinger, Aloys Zötl oder die Anmalisierung der Kunst, Wien 2004, S 11, 18, 24, 34, 35, 67, 87, 93, 94, 96 und 108.)
Expertin: Dr. Brigitte Huck
Dr. Brigitte Huck
+43-1-515 60-378
19c.paintings@dorotheum.at
06.11.2019 - 14:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 32.800,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Aloys Zötl
(Freistadt 1803–1887 Eferding)
Der Seehase - Aplysia depilans, betitelt und mit Legende versehen: “Er wohnt vorzüglich in Mittelmeere, und wird öfters durch Stürme an Neapel’s Küsten ausgeworfen: Abbildung in natürlicher Grösse. Synonyme: Seelunge, Gifthüttel, Verhaarer”, signiert und datiert Aloys Zötl pinxit am 21. July 1841, mit Ordnungskategorie “Würmer, Tab. VI” bezeichnet, Aquarell auf Papier, Darstellung 28 x 36 cm, Passep., gerahmt, verso Stempel der Aleš Südböhmischen Galerie Budweis (Alšova Jihǒceská Galerie C. Budejovice) und Inventarnummer G - 2776 - B1337 (gelöscht), (Hu)
Provenienz:
Aleš Südböhmischen Galerie Budweis; (InvNr. G-2776-B1337), ex-inventarisiert; Dorotheum Prag, 7. März 2009, Los 161;
Privatsammlung Österreich.
Aloys Zötl
ging wie sein Vater dem Färberhandwerk nach und lebte in Eferding in Oberösterreich, das er allerdings nie verlassen hat. So fertigte er zwischen 1832 und 1887 zahlreiche Aquarelle, hauptsächlich Tierdarstellungen, aber auch anthropologische Darstellungen an. Jedes Blatt datierte er auf den Tag genau und versah es mit deutschen und lateinischen Klassifikationen über Herkunft und Eigenschaften der Spezies. Zötl verfügte über eine umfangreiche Bibliothek von naturhistorischen Tafelwerken, Reisebüchern und ethnologischer Literatur, die als Vorbilder für seine Werke dienten. Im Lauf der Zeit erfuhr allerdings die Landschaft eine erhebliche Aufwertung. Zötl nahm die Tiere aus dem eher nüchternen Zusammenhang einer Enzyklopädie und setzte sie in künstliche oder exotische Umgebungen. So treffen wissenschaftliche Akribie und künstlerische Fantasie auf diesen faszinierenden Blättern zusammen. Zötls Werk wurde erst Jahrzehnte nach seinem Tod in zwei Auktionen in Paris 1955 und 1956 wiederentdeckt und von André Breton (1896–1966), der das Vorwort zu den Auktionskatalogen geschrieben hat, als das prächtigste Tierbuch bezeichnet, das die Welt je gesehen habe. Zötl wurde neben Henri Rousseau von Breton in die Liste der Surrealisten aufgenommen. Damit ist Zötl der einzige “offiziell” anerkannte Surrealist, den Österreich hervorgebracht hat.(Vgl. Auktionskatalog Dorotheum, 16. Mai 2002; Franz Reitinger, Aloys Zötl oder die Anmalisierung der Kunst, Wien 2004, S 11, 18, 24, 34, 35, 67, 87, 93, 94, 96 und 108.)
Expertin: Dr. Brigitte Huck
Dr. Brigitte Huck
+43-1-515 60-378
19c.paintings@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Meisterzeichnungen, Druckgraphik bis 1900, Aquarelle u. Miniaturen |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 06.11.2019 - 14:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 31.10. - 06.11.2019 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.