Familie Zavattari, Umkreis
(Mailand, tätig Mitte des 15. Jahrhunderts)
Brustbild einer Dame, möglicherweise der Herzogin Bianca Maria Visconti Sforza,
Tempera auf Holz, 27,5 x 17,5 cm, ungerahmt
Die Gesichtszüge der hier dargestellten jungen Frau gleichen jenen der Bianca Maria Visconti, die als Erbin des Herzogtums Mailand Francesco Sforza ehelichte. Das vorliegende Porträt überliefert daher womöglich ein Bild aus ihrer Jugend und wäre somit noch vor ihrem berühmten freskierten Bildnis aus dem Jahr 1462 von Bonifacio Bembo in Sant’Agostino in Cremona entstanden. Das vorliegende Gemälde lässt den Fortbestand des Geschmacks der Spätgotik in der mit dem Hof von Mailand verbundenen lombardischen Malerei der Mitte des 15. Jahrhunderts erkennen. Abgesehen von der stilistischen Nähe zum Schaffen Bonifacio Bembos gibt es hinsichtlich der linear umrissenen Formen des vorliegenden Gemäldes deutliche Ähnlichkeiten zum Maestro dei Giochi Borromeo, der die Fresken im Palazzo Borromeo in Mailand schuf, sowie zu den um 1444 entstandenen Fresken der Brüder Zavattari im Dom von Monza. Die Darstellung der Gesichtszüge der Porträtierten regt zum Vergleich mit der Legende von Königin Theodelinda an, insbesondere mit den Figuren der Szene Aufbruch zur Jagd.
Das ungewöhnliche Format des vorliegenden Gemäldes mag auf flämische Quellen zurückgehen und legt nahe, dass es einst den rechten Flügel eines Diptychons gebildet hat und dort mit dem Bild des Ehemanns oder eines anderen Familienmitglieds als Gegenstück verbunden war.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.06.2020 - 16:00
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Familie Zavattari, Umkreis
(Mailand, tätig Mitte des 15. Jahrhunderts)
Brustbild einer Dame, möglicherweise der Herzogin Bianca Maria Visconti Sforza,
Tempera auf Holz, 27,5 x 17,5 cm, ungerahmt
Die Gesichtszüge der hier dargestellten jungen Frau gleichen jenen der Bianca Maria Visconti, die als Erbin des Herzogtums Mailand Francesco Sforza ehelichte. Das vorliegende Porträt überliefert daher womöglich ein Bild aus ihrer Jugend und wäre somit noch vor ihrem berühmten freskierten Bildnis aus dem Jahr 1462 von Bonifacio Bembo in Sant’Agostino in Cremona entstanden. Das vorliegende Gemälde lässt den Fortbestand des Geschmacks der Spätgotik in der mit dem Hof von Mailand verbundenen lombardischen Malerei der Mitte des 15. Jahrhunderts erkennen. Abgesehen von der stilistischen Nähe zum Schaffen Bonifacio Bembos gibt es hinsichtlich der linear umrissenen Formen des vorliegenden Gemäldes deutliche Ähnlichkeiten zum Maestro dei Giochi Borromeo, der die Fresken im Palazzo Borromeo in Mailand schuf, sowie zu den um 1444 entstandenen Fresken der Brüder Zavattari im Dom von Monza. Die Darstellung der Gesichtszüge der Porträtierten regt zum Vergleich mit der Legende von Königin Theodelinda an, insbesondere mit den Figuren der Szene Aufbruch zur Jagd.
Das ungewöhnliche Format des vorliegenden Gemäldes mag auf flämische Quellen zurückgehen und legt nahe, dass es einst den rechten Flügel eines Diptychons gebildet hat und dort mit dem Bild des Ehemanns oder eines anderen Familienmitglieds als Gegenstück verbunden war.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 09.06.2020 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 02.06. - 09.06.2020 |