(Brüssel 1602–1674)
Porträt des Claude de Bullion (1569–1640),
Öl auf Holz, 33 x 23,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland

Wir danken Lorenzo Pericolo, der die Zuschreibung an Philippe de Champaigne nach Prüfung des Originals bestätigt hat.

Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um die abgewandelte Studie für ein Porträt des Claude de Bullion. Sie ist vergleichbar mit dem Bildnis desselben Dargestellten in Knole House, Surrey (Inv.-Nr. NT 129833.) Das vorliegende Bild ist nicht so weit ausgearbeitet wie das Bild in Surrey. Der Ausdruck des Dargestellten ist zurückhaltender und verschlossener, im Einklang mit den damals vorherrschenden höfischen Vorstellungen von Contenance.

Claude de Bullion war Finanzminister unter Ludwig XIII. und ist zusammen mit dem Monarchen und anderen Mitgliedern des Ordre du Saint Esprit auf einem bedeutenden Gemälde de Champaignes von 1634/35, Die Aufnahme des Herzogs von Longueville in den Heiligengeistorden (293 x 400 cm, Musée des Augustins, Toulouse), zu sehen. Stilistisch war der Künstler sowohl von seiner flämischen Herkunft als auch von seinem Schaffen in Paris geprägt, wo er Mitbegründer der Académie royale de peinture et de sculpture war. Seine Arbeitsweise bestand darin, seine Kompositionen sicher und flott direkt auf der Holztafel auszuarbeiten, was sowohl für auf das vorliegende Bild als auch auf die Version in Knole House zutrifft.