Lot Nr. 111


Andy Warhol


Andy Warhol - Zeitgenössische Kunst I

(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Flowers, 1964, auf der Überlappung monogrammiert, datiert A. W. 64, Acryl, Siebdruckverfahren auf Leinwand, 5 in x 5 in (12,7 x 12,7 cm), gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, USA
The Major Gallery London (auf der Rückseite Galerieaufkleber)
Galerie Burkhard Eikelmann, Düsseldorf
Privatsammlung, Deutschland - dort erworben

„Denken Sie nicht daran, Kunst zu machen, machen Sie sie einfach.
Alle anderen sollen entscheiden, ob es gut oder schlecht ist, ob sie es lieben oder hassen. Während sie entscheiden, machen Sie noch mehr Kunst.“
Andy Warhol

Mit seinen wegweisenden Siebdrucken der Campbell‘s Soup Cans, des Porträts von Marilyn Monroe und seiner seriellen Darstellungen von Pop-Ikonen gilt Andy Warhol seit den sechziger Jahren als einer der führenden Künstler der Pop-Art.
Bei der Neugestaltung des Schaufensters von Bonwit Teller in New-York konnte Andy Warhol 1961 erstmalig fünf seiner Werke der breiten Öffentlichkeit zeigen. Die Bildinhalte seiner Fotovorlagen aus Zeitschriften, Zeitungsannoncen und Comicstrips sind uramerikanische Metaphern der Metamorphose und Selbsttranszendenz und spiegeln zugleich Andy Warhols eigene Sehnsüchte wider. Die Technik der fotomechanisch bearbeiteten Siebdrucke entnimmt Andy Warhol aus den Massenmedien. Ursprünglich war die Siebdruckmethode für den kommerziellen Gebrauch entwickelt worden, aber Andy Warhol wurde von seiner Arbeit in der Werbung beeinflusst und verwandelte den Reproduktionsprozess in seinen charakteristischen Stil. Damit entfernt er sich von der persönlichen Handschrift des malenden Künstlers, doch kreiert er mit seinem Verfahren der Bildgestaltung eine neue Phase der Bildmanipulation, wobei der Unikatcharakter in seinen Arbeiten gleich einem Gemälde bestehen bleibt.
Mit der 1964 entstandenen Serie Flowers, kehrt Andy Warhol seinem Image als Künstler der Popkultur und Kommerz abbildet, den Rücken und wendet sich mit den vier Blüten vor Grasbüscheln der Natur zu. Diese Zuwendung zur Natur wurde im Jahr 1964 kontrovers diskutiert und galt als überraschende Abkehr vom Vorherigen, den politisch und vielfach kommerziell motivierten Motiven. Die Darstellung der Flowers ist aus Zeit und Raum gelöst und reiht sich für den heutigen Betrachter perfekt in Warhols serielle, farbenfrohe Darstellungen ein. Sein Motiv für die Flowers nahm Andy Warhol nicht nach dem direkten Vorbild der Natur, sondern er ließ sich von einem Foto von Hibiskusblüten in der Zeitschrift Modern Photograph 1964 inspirieren, das er verfremdete und mit den Grasbüscheln hinterlegte. Der Siebdruck der Blüten umfasst mehrere Farbblöcke, während weitere Blöcke für das Grasbett angefertigt wurden. Das Siebdruckverfahren eignet sich zum Experimentieren in Bezug auf Farbe und Schichtung, und Andy Warhol spielte und arbeitete mit Beidem. Er verwendete unterschiedliche Farbschemata und die Blumen in dem einen Druck sind in leuchtendem Rosa und Orange gestaltet und im nächsten reduzierte er die Farbigkeit der Blüten auf leuchtendes Weiß, das mit dem schwarz weißen Grasbett-Hintergrund hinterlegt ist. In einigen Drucken weicht er von der Originalvorlage ab und erzeugt durch mehrere Siebdrucke die Schatten mehrerer Blumen. Verspielt und einladend, ohne aufdringlich zu sein, wurde Flowers 1964 erstmals in der Leo Castello Galerie in New York ausgestellt.
Die Spannung zwischen dem Naiven der Blüten und dem Mechanischen der Kunst, macht diese Serie bis heute faszinierend. Einerseits sind die Blumen, die Warhol für diese Serie ausgewählt hat, unpersönlich. Ihre Quelle ist ein Foto, dessen Import nie identifiziert wurde. Andererseits ermutigen die Drucke den Betrachter, die Verspieltheit von Blumen in Bezug auf ihre eigene Einfachheit zu betrachten, selbst wenn sie nicht identifiziert werden können. Die kleinen schwarz-weißen Flowers zeigen dem Betrachter eine sehr vereinfachte Sicht des Gartens durch die Linse Andy Warhols, wobei er uns damit seine Motivation und sein Konzept umso deutlicher vor Augen führt. Die Flowers sind einfach aber kühn, lebhaft und doch zuordenbar, klein aber raumfüllend. Und genau diese Eigenschaften machen sie bis zum heutigen Tag zu etwas ganz Besonderem.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

24.06.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 222.900,-
Schätzwert:
EUR 140.000,- bis EUR 180.000,-

Andy Warhol


(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Flowers, 1964, auf der Überlappung monogrammiert, datiert A. W. 64, Acryl, Siebdruckverfahren auf Leinwand, 5 in x 5 in (12,7 x 12,7 cm), gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, USA
The Major Gallery London (auf der Rückseite Galerieaufkleber)
Galerie Burkhard Eikelmann, Düsseldorf
Privatsammlung, Deutschland - dort erworben

„Denken Sie nicht daran, Kunst zu machen, machen Sie sie einfach.
Alle anderen sollen entscheiden, ob es gut oder schlecht ist, ob sie es lieben oder hassen. Während sie entscheiden, machen Sie noch mehr Kunst.“
Andy Warhol

Mit seinen wegweisenden Siebdrucken der Campbell‘s Soup Cans, des Porträts von Marilyn Monroe und seiner seriellen Darstellungen von Pop-Ikonen gilt Andy Warhol seit den sechziger Jahren als einer der führenden Künstler der Pop-Art.
Bei der Neugestaltung des Schaufensters von Bonwit Teller in New-York konnte Andy Warhol 1961 erstmalig fünf seiner Werke der breiten Öffentlichkeit zeigen. Die Bildinhalte seiner Fotovorlagen aus Zeitschriften, Zeitungsannoncen und Comicstrips sind uramerikanische Metaphern der Metamorphose und Selbsttranszendenz und spiegeln zugleich Andy Warhols eigene Sehnsüchte wider. Die Technik der fotomechanisch bearbeiteten Siebdrucke entnimmt Andy Warhol aus den Massenmedien. Ursprünglich war die Siebdruckmethode für den kommerziellen Gebrauch entwickelt worden, aber Andy Warhol wurde von seiner Arbeit in der Werbung beeinflusst und verwandelte den Reproduktionsprozess in seinen charakteristischen Stil. Damit entfernt er sich von der persönlichen Handschrift des malenden Künstlers, doch kreiert er mit seinem Verfahren der Bildgestaltung eine neue Phase der Bildmanipulation, wobei der Unikatcharakter in seinen Arbeiten gleich einem Gemälde bestehen bleibt.
Mit der 1964 entstandenen Serie Flowers, kehrt Andy Warhol seinem Image als Künstler der Popkultur und Kommerz abbildet, den Rücken und wendet sich mit den vier Blüten vor Grasbüscheln der Natur zu. Diese Zuwendung zur Natur wurde im Jahr 1964 kontrovers diskutiert und galt als überraschende Abkehr vom Vorherigen, den politisch und vielfach kommerziell motivierten Motiven. Die Darstellung der Flowers ist aus Zeit und Raum gelöst und reiht sich für den heutigen Betrachter perfekt in Warhols serielle, farbenfrohe Darstellungen ein. Sein Motiv für die Flowers nahm Andy Warhol nicht nach dem direkten Vorbild der Natur, sondern er ließ sich von einem Foto von Hibiskusblüten in der Zeitschrift Modern Photograph 1964 inspirieren, das er verfremdete und mit den Grasbüscheln hinterlegte. Der Siebdruck der Blüten umfasst mehrere Farbblöcke, während weitere Blöcke für das Grasbett angefertigt wurden. Das Siebdruckverfahren eignet sich zum Experimentieren in Bezug auf Farbe und Schichtung, und Andy Warhol spielte und arbeitete mit Beidem. Er verwendete unterschiedliche Farbschemata und die Blumen in dem einen Druck sind in leuchtendem Rosa und Orange gestaltet und im nächsten reduzierte er die Farbigkeit der Blüten auf leuchtendes Weiß, das mit dem schwarz weißen Grasbett-Hintergrund hinterlegt ist. In einigen Drucken weicht er von der Originalvorlage ab und erzeugt durch mehrere Siebdrucke die Schatten mehrerer Blumen. Verspielt und einladend, ohne aufdringlich zu sein, wurde Flowers 1964 erstmals in der Leo Castello Galerie in New York ausgestellt.
Die Spannung zwischen dem Naiven der Blüten und dem Mechanischen der Kunst, macht diese Serie bis heute faszinierend. Einerseits sind die Blumen, die Warhol für diese Serie ausgewählt hat, unpersönlich. Ihre Quelle ist ein Foto, dessen Import nie identifiziert wurde. Andererseits ermutigen die Drucke den Betrachter, die Verspieltheit von Blumen in Bezug auf ihre eigene Einfachheit zu betrachten, selbst wenn sie nicht identifiziert werden können. Die kleinen schwarz-weißen Flowers zeigen dem Betrachter eine sehr vereinfachte Sicht des Gartens durch die Linse Andy Warhols, wobei er uns damit seine Motivation und sein Konzept umso deutlicher vor Augen führt. Die Flowers sind einfach aber kühn, lebhaft und doch zuordenbar, klein aber raumfüllend. Und genau diese Eigenschaften machen sie bis zum heutigen Tag zu etwas ganz Besonderem.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.06. - 24.06.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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