Lot Nr. 163 -


Piero Dorazio *


Piero Dorazio * - Zeitgenössische Kunst I

(Rom 1927–2005 Perugia)
Plans, 1970, auf der Rückseite signiert und datiert Piero Dorazio 1970, Öl auf Leinwand, 200 x 30 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung des Künstlers
Collezione Romero, Rom -
seitdem im Erbgang an den jetzigen Besitzer

Literatur:
M. V. Orlandini, J. Lasaigne, G. Crisafi, Dorazio. Catalogo Generale 1, Venedig 1977, a cura di Marisa Volpi Orlandini, Jaques Lassaigne e Giorgio Crisafi, Alfieri, Venezia 1977 (con testo di Marisa Volpi Orlandini), no. 1130 with ill.

„In der Galerie Romero findet man die schönsten Drucke der besten italienischen Künstler (...) Eine eher unscheinbare Galerie (...), in der der Sammler die interessantesten Entdeckungen machen kann.
Und während sie die reichen Portfolios durchblättern, ist oben immer jemand, der eine Platte graviert (...) oder Renzo (Romero) druckt oder ein feuchtes Blatt Papier wird zum Trocknen aufgehängt.
Die Arbeit ist immer im Gange.“

Piero Dorazio, 1978

1960 eröffnen Renzo Romero und seine Frau Flavia Teso ihr erstes Druckgrafik-/Galerie-/Laboratorium: ‚Litografica Romero‘ [Romero-Lithografie]. Ihr Interesse gilt vor allem der abstrakten Kunst, die - in Mailand entstanden - auch in Rom fruchtbaren Boden findet, vor allem dank der Vermittlung von Leonardo Sinisgalli und seiner Zeitschrift ‚Civiltà delle Macchine‘ [Maschinelle Zivilisation] (mit der Romero selbst im Laufe der Zeit zusammenarbeiten wird).
Die Technik, mit der zunächst experimentiert wurde, ist die Schwarz-Weiß-Lithografie, die zuerst von Alberto Caprini und dann von Franco Cioppi, beide bereits etablierte Lithografen, auf einer Presse ausgeführt wurde. Zu den Mitarbeitern des Art Atelier zählen in dieser Zeit Künstler wie Aldemir Martins, Emilio Vedova und Paolo Icaro, gefolgt von Piero Dorazio, Achille Perilli, Gastone Novelli, Giuseppe Santomaso, Giulio Turcato und Umberto Mastroianni. Ende 1961/Anfang 1962 beschließen die Romeros, die Lithographie hinter sich zu lassen und sich dem Tiefdruck mit farbigen Dias zu widmen, wodurch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Ausführung von Arbeiten erweitert werden. 
1963 wird der neue zentralere Standort „Grafica Romero“ eröffnet. Dies begünstigt die Entwicklung der Druckgrafik und ermöglicht Ausstellungen und Veranstaltungen, die bald zu einem Treffpunkt für Künstler, Sammler, Kritiker, Dichter und Schriftsteller werden. Auch die Beteiligung an Weltausstellungen nimmt zu dieser Zeit zu: Frankfurt (1967), Tokio (1968), Kairo (1968), Haifa (1970), Oslo (1972) usw.). Das Interesse an Kunstbüchern nach der anfänglichen Blütezeit in den 1960er Jahren steigt wieder. Viele Künstler des Kunstateliers arbeiten mit Dichtern und Schriftstellern zusammen, um Bände von außergewöhnlicher Qualität zu schaffen, in denen die abstrakte Kunst in einen kreativen Dialog mit dem geschriebenen Wort tritt. Die Illustrationen werden bei Malern und Bildhauern in Auftrag gegeben, die neue künstlerische Interpretationen der Gravurtechniken vornehmen, wobei sie sich persönlich um Reproduktionen bemühen, was zu sehr begrenzten Losen von außergewöhnlichem Wert führt. 

Die „Publikationen“ beginnen mit zwei Anthologien, die erste ist den Poeti americani [amerikanische Dichter] (1963) gewidmet, mit Texten von William Carlos Williams, John Ashbery, Michael Benedikt, Bill Berkson, Joseph Ceravolo, Gregory Corso, Frank O'Hara, Kenneth Koch, James Schuyler, John Wieners und Lithographien von Angelo Savelli; die zweite den Poeti sovietici [sowjetische Dichter] (1964), kuratiert von Giancarlo Vigorelli, mit Übersetzungen von Angelo Maria Ripellino und Stichen von Umberto Mastroianni (die anthologisierten Dichter sind: Majakowski, Pasternak, Achmatowa, Zwetajewa, Mandel'stam, Sabolozki, Jewtuschenko, Wosnessenski, Achmadulina). Die rege Aktivität geht ungebrochen weiter und umfasst die Zusammenarbeit mit Künstlern und Dichtern von internationalem Ruf. Besonders erwähnenswert ist die Zusammenarbeit zwischen Giuseppe Ungaretti, Piero Dorazio und Renzo Romero, die zur Herausgabe mehrerer Mappen und Bände geführt hat.
„Grafica Romero“ stellte 1986 jegliche Tätigkeit ein. Viele Werke der Druckgraphik wurden 1977 der „Galleria Nazionale d'Arte Moderna di Roma“ [Roms Nationalgalerie für moderne Kunst], 1984 dem „Museo Civico d'Arte Contemporanea di Gibellina“ [Ghibellinas Stadtmuseum für zeitgenössische Kunst] und dem „Istituto Nazionale per la Grafica di Roma“ [Roms Nationales Graphikinstitut] gestiftet.

24.06.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 54.902,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Piero Dorazio *


(Rom 1927–2005 Perugia)
Plans, 1970, auf der Rückseite signiert und datiert Piero Dorazio 1970, Öl auf Leinwand, 200 x 30 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung des Künstlers
Collezione Romero, Rom -
seitdem im Erbgang an den jetzigen Besitzer

Literatur:
M. V. Orlandini, J. Lasaigne, G. Crisafi, Dorazio. Catalogo Generale 1, Venedig 1977, a cura di Marisa Volpi Orlandini, Jaques Lassaigne e Giorgio Crisafi, Alfieri, Venezia 1977 (con testo di Marisa Volpi Orlandini), no. 1130 with ill.

„In der Galerie Romero findet man die schönsten Drucke der besten italienischen Künstler (...) Eine eher unscheinbare Galerie (...), in der der Sammler die interessantesten Entdeckungen machen kann.
Und während sie die reichen Portfolios durchblättern, ist oben immer jemand, der eine Platte graviert (...) oder Renzo (Romero) druckt oder ein feuchtes Blatt Papier wird zum Trocknen aufgehängt.
Die Arbeit ist immer im Gange.“

Piero Dorazio, 1978

1960 eröffnen Renzo Romero und seine Frau Flavia Teso ihr erstes Druckgrafik-/Galerie-/Laboratorium: ‚Litografica Romero‘ [Romero-Lithografie]. Ihr Interesse gilt vor allem der abstrakten Kunst, die - in Mailand entstanden - auch in Rom fruchtbaren Boden findet, vor allem dank der Vermittlung von Leonardo Sinisgalli und seiner Zeitschrift ‚Civiltà delle Macchine‘ [Maschinelle Zivilisation] (mit der Romero selbst im Laufe der Zeit zusammenarbeiten wird).
Die Technik, mit der zunächst experimentiert wurde, ist die Schwarz-Weiß-Lithografie, die zuerst von Alberto Caprini und dann von Franco Cioppi, beide bereits etablierte Lithografen, auf einer Presse ausgeführt wurde. Zu den Mitarbeitern des Art Atelier zählen in dieser Zeit Künstler wie Aldemir Martins, Emilio Vedova und Paolo Icaro, gefolgt von Piero Dorazio, Achille Perilli, Gastone Novelli, Giuseppe Santomaso, Giulio Turcato und Umberto Mastroianni. Ende 1961/Anfang 1962 beschließen die Romeros, die Lithographie hinter sich zu lassen und sich dem Tiefdruck mit farbigen Dias zu widmen, wodurch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Ausführung von Arbeiten erweitert werden. 
1963 wird der neue zentralere Standort „Grafica Romero“ eröffnet. Dies begünstigt die Entwicklung der Druckgrafik und ermöglicht Ausstellungen und Veranstaltungen, die bald zu einem Treffpunkt für Künstler, Sammler, Kritiker, Dichter und Schriftsteller werden. Auch die Beteiligung an Weltausstellungen nimmt zu dieser Zeit zu: Frankfurt (1967), Tokio (1968), Kairo (1968), Haifa (1970), Oslo (1972) usw.). Das Interesse an Kunstbüchern nach der anfänglichen Blütezeit in den 1960er Jahren steigt wieder. Viele Künstler des Kunstateliers arbeiten mit Dichtern und Schriftstellern zusammen, um Bände von außergewöhnlicher Qualität zu schaffen, in denen die abstrakte Kunst in einen kreativen Dialog mit dem geschriebenen Wort tritt. Die Illustrationen werden bei Malern und Bildhauern in Auftrag gegeben, die neue künstlerische Interpretationen der Gravurtechniken vornehmen, wobei sie sich persönlich um Reproduktionen bemühen, was zu sehr begrenzten Losen von außergewöhnlichem Wert führt. 

Die „Publikationen“ beginnen mit zwei Anthologien, die erste ist den Poeti americani [amerikanische Dichter] (1963) gewidmet, mit Texten von William Carlos Williams, John Ashbery, Michael Benedikt, Bill Berkson, Joseph Ceravolo, Gregory Corso, Frank O'Hara, Kenneth Koch, James Schuyler, John Wieners und Lithographien von Angelo Savelli; die zweite den Poeti sovietici [sowjetische Dichter] (1964), kuratiert von Giancarlo Vigorelli, mit Übersetzungen von Angelo Maria Ripellino und Stichen von Umberto Mastroianni (die anthologisierten Dichter sind: Majakowski, Pasternak, Achmatowa, Zwetajewa, Mandel'stam, Sabolozki, Jewtuschenko, Wosnessenski, Achmadulina). Die rege Aktivität geht ungebrochen weiter und umfasst die Zusammenarbeit mit Künstlern und Dichtern von internationalem Ruf. Besonders erwähnenswert ist die Zusammenarbeit zwischen Giuseppe Ungaretti, Piero Dorazio und Renzo Romero, die zur Herausgabe mehrerer Mappen und Bände geführt hat.
„Grafica Romero“ stellte 1986 jegliche Tätigkeit ein. Viele Werke der Druckgraphik wurden 1977 der „Galleria Nazionale d'Arte Moderna di Roma“ [Roms Nationalgalerie für moderne Kunst], 1984 dem „Museo Civico d'Arte Contemporanea di Gibellina“ [Ghibellinas Stadtmuseum für zeitgenössische Kunst] und dem „Istituto Nazionale per la Grafica di Roma“ [Roms Nationales Graphikinstitut] gestiftet.


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kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.06. - 24.06.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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