Ohne Titel (Daybed), Heimo Zobernig*
![Ohne Titel (Daybed), Heimo Zobernig* - Design First Ohne Titel (Daybed), Heimo Zobernig* - Design First](/fileadmin/lot-images/40F170620/normal/ohne-titel-daybed-heimo-zobernig-680639.jpg)
2016, zwei scherenförmige Bühnenpodeste, Stahl, Holzplatte, Kunstfaserpelz, diverse Firmenetiketten, Höhe 74 cm, höhenverstellbar, 200 x 200 cm, Pelzdecke 250 x 250 cm. (DRAX)
Nummer 2 der limitierten Edition von 10 Exemplaren. Mit Zertifikat.
Provenienz:
Galerie Meyer Kainer, Wien Privatbesitz Österreich
Vgl. Lit.:
Heimo Zobernig – Books & Posters. Catalogue raisonné 1980–2015, Köln 2016
Zobernig hat diesen Sitz/Lagerplatz aus vorgefertigten Scherenpodesten für die Ausstellung „Wood Painting“ in der Kunsthalle Malmö, Schweden, aus der dort vorgefundenen räumlichen Situation entwickelt und in der Folge in anderen Ausstellungs-Ambienti wiederaufgenommen. In Malmö waren die Podeste paarweise aufgestellt um zum Verweilen einzuladen und gleichzeitig den Besucher selbst ins Bild der Ausstellung zu setzten.
Die Decke auf dem Podest verweist auf das Schachbrettmuster, ein seit der Renaissance oft verwendetes geometrisches Motiv in der Kunst. Jedoch „die Platzierung der Decke bewirkt einen theatralisch schwebenden Effekt, der die Komponente geometrische Malerei und ihre theoretische Verweigerung narrativer oder illusionistischer Gesetzmäßigkeit hervorhebt. Die Decke als Textil erinnert zudem an das Kostüm des Harlekins, der sich ebenfalls von Reglements freispielt, nämlich von jenen der gesellschaftlichen Ordnung. Die stoffliche Materialität der Decke, ihre haptische Qualität erlaubt allerdings eine Gegenläufigkeit des rational dominierten Diskurses. Vor allem in den Drapierungen wird das puristische System der orthogonalen Koordinaten gestört, der entrückte Abstraktheitsgrad des Schachbrettmusters wird in den Wölbungen und Höhlungen dem sinnlich Malerischen rückgeführt. Der kühlen Distanz der geometrischen Struktur ist mit subversiver Beiläufigkeit ein aufreizendes Moment zur taktilen Wahrnehmung entgegengesetzt. Decke und Bühnenpodest bilden eine skulpturale Einheit und damit eine Sprengung der generellen Begrifflichkeit von Malerei sowie deren Verschränkung mit dem Medium Skulptur.“ (Margareta Sandhofer)
20.06.2017 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 36.000,- bis EUR 45.000,-
Ohne Titel (Daybed), Heimo Zobernig*
2016, zwei scherenförmige Bühnenpodeste, Stahl, Holzplatte, Kunstfaserpelz, diverse Firmenetiketten, Höhe 74 cm, höhenverstellbar, 200 x 200 cm, Pelzdecke 250 x 250 cm. (DRAX)
Nummer 2 der limitierten Edition von 10 Exemplaren. Mit Zertifikat.
Provenienz:
Galerie Meyer Kainer, Wien Privatbesitz Österreich
Vgl. Lit.:
Heimo Zobernig – Books & Posters. Catalogue raisonné 1980–2015, Köln 2016
Zobernig hat diesen Sitz/Lagerplatz aus vorgefertigten Scherenpodesten für die Ausstellung „Wood Painting“ in der Kunsthalle Malmö, Schweden, aus der dort vorgefundenen räumlichen Situation entwickelt und in der Folge in anderen Ausstellungs-Ambienti wiederaufgenommen. In Malmö waren die Podeste paarweise aufgestellt um zum Verweilen einzuladen und gleichzeitig den Besucher selbst ins Bild der Ausstellung zu setzten.
Die Decke auf dem Podest verweist auf das Schachbrettmuster, ein seit der Renaissance oft verwendetes geometrisches Motiv in der Kunst. Jedoch „die Platzierung der Decke bewirkt einen theatralisch schwebenden Effekt, der die Komponente geometrische Malerei und ihre theoretische Verweigerung narrativer oder illusionistischer Gesetzmäßigkeit hervorhebt. Die Decke als Textil erinnert zudem an das Kostüm des Harlekins, der sich ebenfalls von Reglements freispielt, nämlich von jenen der gesellschaftlichen Ordnung. Die stoffliche Materialität der Decke, ihre haptische Qualität erlaubt allerdings eine Gegenläufigkeit des rational dominierten Diskurses. Vor allem in den Drapierungen wird das puristische System der orthogonalen Koordinaten gestört, der entrückte Abstraktheitsgrad des Schachbrettmusters wird in den Wölbungen und Höhlungen dem sinnlich Malerischen rückgeführt. Der kühlen Distanz der geometrischen Struktur ist mit subversiver Beiläufigkeit ein aufreizendes Moment zur taktilen Wahrnehmung entgegengesetzt. Decke und Bühnenpodest bilden eine skulpturale Einheit und damit eine Sprengung der generellen Begrifflichkeit von Malerei sowie deren Verschränkung mit dem Medium Skulptur.“ (Margareta Sandhofer)
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Design First |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 20.06.2017 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 10.06. - 20.06.2017 |