Lot Nr. 513 -


Franz Richard Unterberger


Franz Richard Unterberger - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Innsbruck 1838–1902 Neuilly-sur-Seine)
Sommer an der Amalfiküste, signiert F. R. Unterberger, rückseitig eigenhändig betitelt und bezeichnet “ ... F. R. Unterberger, Bruxelles”,
Öl auf Holz, 46 x 33,5 cm, gerahmt

Gutachten von Ao. Univ. Prof. Dr. Sybille Moser-Ernst vom 25. August 2020 vorhanden.

Wir danken Ao. Univ. Prof. Dr.  Sybille Moser-Ernst für die Bestätigung der Echtheit anhand des Originals.

Der Expertin sind von diesem Motiv bereits 5 Versionen (davon eine weitere ebenfalls auf Holz, vier – jeweils weit großformatigere - auf Leinwand) bekannt. Das vorliegende, hier in Wien im Dorotheum zur Versteigerung kommende Gemälde auf Holz ist das kleinste Bild von allen nunmehr 6 bekannten Versionen, aber – abgesehen von der größten Leinwand-Version, gemalt um 1900, 2014 und 2016 bei Christie’s in NYC – das gelungenste und beste. Es gibt viele Gründe, dieses auf eine dünne, feinbearbeitete Mahagonitafel gemalte Gemälde als die Ur-Fassung des beliebten Amalfi-Motivs zu erkennen. Einmal ist es die Verwendung der Holztafel, was für ein Arbeiten des Künstlers Unterberger vor Ort, also in Amalfi, spricht; zum anderen spricht die Art der Signatur für die Datierung um 1878/79 und damit für die typische Erstlingszeit dieses Themas. Die Signatur ist nicht „auf das fertiggestellte Bild“ gesetzt, sondern gleichsam während des komponierenden Malens, der Schräge der gemauerten Terrassenbank folgend, eingebaut. Vor allem ist es das durch technische Fertigkeiten und Kniffe bewerkstelligte Vermitteln einer Unmittelbarkeit des Bildraums, den der Bildbetracher gleichsam betreten könnte, um ebenfalls anwesend zu sein; während die später dazugekommenen Versionen, im Atelier entstanden, in die Ferne abgerückt, den ästhetischen Genuss im Salon aufkommen lassen.
Die Details der verschiedenen Versionen stimmen im ganzen bis in kleine Ecken überein, und doch sind es proportionale Feinheiten, Lebendigkeit der Figuren, und tektonische absolute Sicherheit des Bauens der Vordergrundbühne, in aller perspektivischen Genauigkeit dennoch ohne Erstarren, die mich als Gutachterin von Qualität dieses Urteil geben lassen. Das Licht der Küste in der Mittagshitze ist in der Urfassung brillant malerisch gelöst.

Das Gemälde ist in einem sehr guten Zustand, winzige Ausbesserungen sind unter der blauen Lampe erkennbar, doch es ist unbeschädigt von Interventionen.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

09.11.2020 - 16:00

Schätzwert:
EUR 16.000,- bis EUR 20.000,-

Franz Richard Unterberger


(Innsbruck 1838–1902 Neuilly-sur-Seine)
Sommer an der Amalfiküste, signiert F. R. Unterberger, rückseitig eigenhändig betitelt und bezeichnet “ ... F. R. Unterberger, Bruxelles”,
Öl auf Holz, 46 x 33,5 cm, gerahmt

Gutachten von Ao. Univ. Prof. Dr. Sybille Moser-Ernst vom 25. August 2020 vorhanden.

Wir danken Ao. Univ. Prof. Dr.  Sybille Moser-Ernst für die Bestätigung der Echtheit anhand des Originals.

Der Expertin sind von diesem Motiv bereits 5 Versionen (davon eine weitere ebenfalls auf Holz, vier – jeweils weit großformatigere - auf Leinwand) bekannt. Das vorliegende, hier in Wien im Dorotheum zur Versteigerung kommende Gemälde auf Holz ist das kleinste Bild von allen nunmehr 6 bekannten Versionen, aber – abgesehen von der größten Leinwand-Version, gemalt um 1900, 2014 und 2016 bei Christie’s in NYC – das gelungenste und beste. Es gibt viele Gründe, dieses auf eine dünne, feinbearbeitete Mahagonitafel gemalte Gemälde als die Ur-Fassung des beliebten Amalfi-Motivs zu erkennen. Einmal ist es die Verwendung der Holztafel, was für ein Arbeiten des Künstlers Unterberger vor Ort, also in Amalfi, spricht; zum anderen spricht die Art der Signatur für die Datierung um 1878/79 und damit für die typische Erstlingszeit dieses Themas. Die Signatur ist nicht „auf das fertiggestellte Bild“ gesetzt, sondern gleichsam während des komponierenden Malens, der Schräge der gemauerten Terrassenbank folgend, eingebaut. Vor allem ist es das durch technische Fertigkeiten und Kniffe bewerkstelligte Vermitteln einer Unmittelbarkeit des Bildraums, den der Bildbetracher gleichsam betreten könnte, um ebenfalls anwesend zu sein; während die später dazugekommenen Versionen, im Atelier entstanden, in die Ferne abgerückt, den ästhetischen Genuss im Salon aufkommen lassen.
Die Details der verschiedenen Versionen stimmen im ganzen bis in kleine Ecken überein, und doch sind es proportionale Feinheiten, Lebendigkeit der Figuren, und tektonische absolute Sicherheit des Bauens der Vordergrundbühne, in aller perspektivischen Genauigkeit dennoch ohne Erstarren, die mich als Gutachterin von Qualität dieses Urteil geben lassen. Das Licht der Küste in der Mittagshitze ist in der Urfassung brillant malerisch gelöst.

Das Gemälde ist in einem sehr guten Zustand, winzige Ausbesserungen sind unter der blauen Lampe erkennbar, doch es ist unbeschädigt von Interventionen.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 09.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.11. - 09.11.2020