Lot Nr. 661


Rudolf Swoboda der Jüngere


Rudolf Swoboda der Jüngere - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1859–1914)
Nordafrikanisches Stillleben, signiert, undeutlich datiert R. Swoboda (18)83, rückseitig Etikett Galerie Miethke und Nr. 655, Öl auf Leinwand, 75 x 120 cm, gerahmt

Vergleiche:
Herbert Zemen, Der Orientmaler Rudolf Swoboda 1859–1914.
Leben und Werk, Wien 2004.

Der österreichische Orientalist Rudolf Swoboda stammte aus einer Künstlerfamilie: Sein Vater Eduard Swoboda war erfolgreicher Genremaler und Porträtist, sein Onkel mütterlicherseits der bedeutende Orientalist Leopold Carl Müller. Nach einer Grundausbildung bei Ermenegildo Antonio Donadini studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und belegte vor allem die Historienmalerei-Klasse bei seinem Onkel. Gemeinsam mit Müller unternahm er 1879 seine erste Studienreise nach Ägypten, der noch viele weitere folgen sollten.
Sein erster, großer Karriereschritt war 1885 die Berufung zum Hofmaler Queen Victorias in London. Für sie schuf er – neben Portraits der königlichen Familie – eine bedeutende Serie von Portraitbildern, die Inder verschiedener sozialer Schichten und Volksgruppen zeigt. Den Anstoß zu diesem Projekt gab die Colonial & Indian Exhibition im Jahr 1886, doch gefiel der Königin die erste Serie so gut, dass sie Swoboda auf eine zweijährige Studienreise nach Indien schickte, um weitere Portraits dieser Art anzufertigen.
1892 verließ Rudolf Swoboda die Dienste der englischen Königin und kehrte nach Wien zurück. Er beschäftigte sich auch weiterhin mit Bildthemen des Orients und unternahm regelmäßige Studienreisen, von denen er besondere Objekte als Souvenirs und Inspirationsquelle mitbrachte. So enthielt sein Nachlass, der 1917 im Dorotheum versteigert wurde, nicht nur Gemälde, sondern auch eine Sammlung kunsthandwerklicher Objekte, darunter auch ein „altes arabisches Gewehr“ (Zemen 2004, S. 220).
Das vorliegende Los zeigt ein stimmungsvolles Arrangement nordafrikanischer Artefakte, die ein großes Spektrum des kunsthandwerklichen Könnens abbilden: Von einer einfachen Wasserflasche in einem Tragenetz, über geflochtene Körbe, einer intarsierten Schatulle bis zu einem fein geknüpften Teppich und einer Flinte. Sicherlich stammen Sie aus der persönlichen Sammlung Swobodas und sind authentische Zeugnisse seiner vielen Reisen.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

09.11.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 8.960,-
Schätzwert:
EUR 6.000,- bis EUR 8.000,-

Rudolf Swoboda der Jüngere


(Wien 1859–1914)
Nordafrikanisches Stillleben, signiert, undeutlich datiert R. Swoboda (18)83, rückseitig Etikett Galerie Miethke und Nr. 655, Öl auf Leinwand, 75 x 120 cm, gerahmt

Vergleiche:
Herbert Zemen, Der Orientmaler Rudolf Swoboda 1859–1914.
Leben und Werk, Wien 2004.

Der österreichische Orientalist Rudolf Swoboda stammte aus einer Künstlerfamilie: Sein Vater Eduard Swoboda war erfolgreicher Genremaler und Porträtist, sein Onkel mütterlicherseits der bedeutende Orientalist Leopold Carl Müller. Nach einer Grundausbildung bei Ermenegildo Antonio Donadini studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und belegte vor allem die Historienmalerei-Klasse bei seinem Onkel. Gemeinsam mit Müller unternahm er 1879 seine erste Studienreise nach Ägypten, der noch viele weitere folgen sollten.
Sein erster, großer Karriereschritt war 1885 die Berufung zum Hofmaler Queen Victorias in London. Für sie schuf er – neben Portraits der königlichen Familie – eine bedeutende Serie von Portraitbildern, die Inder verschiedener sozialer Schichten und Volksgruppen zeigt. Den Anstoß zu diesem Projekt gab die Colonial & Indian Exhibition im Jahr 1886, doch gefiel der Königin die erste Serie so gut, dass sie Swoboda auf eine zweijährige Studienreise nach Indien schickte, um weitere Portraits dieser Art anzufertigen.
1892 verließ Rudolf Swoboda die Dienste der englischen Königin und kehrte nach Wien zurück. Er beschäftigte sich auch weiterhin mit Bildthemen des Orients und unternahm regelmäßige Studienreisen, von denen er besondere Objekte als Souvenirs und Inspirationsquelle mitbrachte. So enthielt sein Nachlass, der 1917 im Dorotheum versteigert wurde, nicht nur Gemälde, sondern auch eine Sammlung kunsthandwerklicher Objekte, darunter auch ein „altes arabisches Gewehr“ (Zemen 2004, S. 220).
Das vorliegende Los zeigt ein stimmungsvolles Arrangement nordafrikanischer Artefakte, die ein großes Spektrum des kunsthandwerklichen Könnens abbilden: Von einer einfachen Wasserflasche in einem Tragenetz, über geflochtene Körbe, einer intarsierten Schatulle bis zu einem fein geknüpften Teppich und einer Flinte. Sicherlich stammen Sie aus der persönlichen Sammlung Swobodas und sind authentische Zeugnisse seiner vielen Reisen.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 09.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.11. - 09.11.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.