Lot Nr. 229


Julije Knifer *


(Osijek 1924 – 2004 Paris)
Ohne Titel, 1960/61, rückseitig signiert, datiert, bezeichnet Knifer 1960/61 K1, Öl auf Leinwand, 64 x 62,5 cm, gerahmt

Echtheitsbestätigung:
Nachlass Julije Knifer, vertreten durch Gregor Podnar, Berlin und Ana Knifer, Zagreb, Oktober 2020

Wir danken Ana Knifer und Gregor Podnar für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Werkes.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers
Arndt, Berlin
Europäische Privatsammlung - dort erworben

Ausgestellt:
ARNDT Berlin, Julije Knifer, Einzelausstellung, 10.12.2010 - 12.02.2011

Julije Knifer gilt heute als einer der bedeutendsten kroatischen Maler des 20. Jahrhunderts. Er studierte Anfang der 1950er-Jahre Malerei an der Kunstakademie in Zagreb. 1960 war er Gründungsmitglied der kroatischen Avantgardegruppe Gorgona. Das von ihm mitbegründete Künstlerkollektiv war sowohl in ihrer Kerntätigkeit als auch in ihrem Ethos international ausgerichtet. Archive der Gruppe zeigen einen regelmäßigen Austausch zwischen den kroatischen Gorgona-Künstlern und ihren internationalen Zeitgenossen, darunter Lucio Fontana, Robert Rauschenberg und Piero Manzoni.
Knifers Arbeiten konzentrieren sich überwiegend auf ein formales Bildelement: den Mäander. Das Motiv wird bereits seit der Antike verwendet und steht ikonographisch für den ewigen Fluss des Lebens. Knifer verwendete das rechtwinklige Ornamentband in zahlreichen Varianten und arbeitet dafür mit diversen Techniken. Anfangs ist das Motiv ausschließlich in Schwarz und Weiß gehalten, später auch in Farbe illustriert. Für Knifer war der Mäander das Ergebnis einer grundlegenden Reduktion aller expressiven Elemente, der Schlüssel zu einer Welt, in der es keinerlei Chronologie gab. So war es auch eine Möglichkeit, Werke zu schaffen, die über sich selbst hinausführen und ebenso Teil einer Gruppe von Werken waren, an denen er bis an sein Lebensende arbeiten würde. Der Künstler widmete damit nahezu sein gesamtes künstlerisches Werk diesem einen Bildthema. Er zeichnete die zeitlose Existenz und Wiederholung der reinsten, einfachsten Formen auf, die der Ruhe und Schönheit, die seine Werke ausstrahlen, zugrunde liegt.
Die hier dargestellte Arbeit zeigt einen ebensolchen schwarzen Mäander auf einem nahezu quadratischen, weißen Bildträger. Das Werk gehört zu Knifers Frühwerk und ist in das Jahr 1960 datiert, damit zählt die Arbeit zu Knifers ersten Auseinandersetzungen mit dem Bildmotiv Mäandern überhaupt. Kurz nach der Entstehung des Gemäldes verließ Julije Knifer sein Heimatland Kroatien, um nach Paris zu gehen. Gemäß des Estates des Künstlers nahm Knifer das vorliegende Gemälde in seinem Handgepäck mit. Das Bild verblieb im Besitz des Künstlers und wurde erst später durch seine Tochter Ana Knifer gerahmt. Dieser Fakt macht das kleine Gemälde zu einem ganz besonderen Werk im Œuvre von Julije Knifer.
Im Jahr 2001 vertrat Julije Knifer Kroatien auf der Biennale in Venedig, und im Jahr 2014 präsentierte das Museum für Zeitgenössische Kunst in Zagreb eine Retrospektive seiner Arbeit. Seine Werke sind zudem in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen auf der ganzen Welt, darunter im MOMA in New York und in der Nationalgalerie in Berlin zu finden.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

25.11.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 87.800,-
Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 90.000,-

Julije Knifer *


(Osijek 1924 – 2004 Paris)
Ohne Titel, 1960/61, rückseitig signiert, datiert, bezeichnet Knifer 1960/61 K1, Öl auf Leinwand, 64 x 62,5 cm, gerahmt

Echtheitsbestätigung:
Nachlass Julije Knifer, vertreten durch Gregor Podnar, Berlin und Ana Knifer, Zagreb, Oktober 2020

Wir danken Ana Knifer und Gregor Podnar für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Werkes.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers
Arndt, Berlin
Europäische Privatsammlung - dort erworben

Ausgestellt:
ARNDT Berlin, Julije Knifer, Einzelausstellung, 10.12.2010 - 12.02.2011

Julije Knifer gilt heute als einer der bedeutendsten kroatischen Maler des 20. Jahrhunderts. Er studierte Anfang der 1950er-Jahre Malerei an der Kunstakademie in Zagreb. 1960 war er Gründungsmitglied der kroatischen Avantgardegruppe Gorgona. Das von ihm mitbegründete Künstlerkollektiv war sowohl in ihrer Kerntätigkeit als auch in ihrem Ethos international ausgerichtet. Archive der Gruppe zeigen einen regelmäßigen Austausch zwischen den kroatischen Gorgona-Künstlern und ihren internationalen Zeitgenossen, darunter Lucio Fontana, Robert Rauschenberg und Piero Manzoni.
Knifers Arbeiten konzentrieren sich überwiegend auf ein formales Bildelement: den Mäander. Das Motiv wird bereits seit der Antike verwendet und steht ikonographisch für den ewigen Fluss des Lebens. Knifer verwendete das rechtwinklige Ornamentband in zahlreichen Varianten und arbeitet dafür mit diversen Techniken. Anfangs ist das Motiv ausschließlich in Schwarz und Weiß gehalten, später auch in Farbe illustriert. Für Knifer war der Mäander das Ergebnis einer grundlegenden Reduktion aller expressiven Elemente, der Schlüssel zu einer Welt, in der es keinerlei Chronologie gab. So war es auch eine Möglichkeit, Werke zu schaffen, die über sich selbst hinausführen und ebenso Teil einer Gruppe von Werken waren, an denen er bis an sein Lebensende arbeiten würde. Der Künstler widmete damit nahezu sein gesamtes künstlerisches Werk diesem einen Bildthema. Er zeichnete die zeitlose Existenz und Wiederholung der reinsten, einfachsten Formen auf, die der Ruhe und Schönheit, die seine Werke ausstrahlen, zugrunde liegt.
Die hier dargestellte Arbeit zeigt einen ebensolchen schwarzen Mäander auf einem nahezu quadratischen, weißen Bildträger. Das Werk gehört zu Knifers Frühwerk und ist in das Jahr 1960 datiert, damit zählt die Arbeit zu Knifers ersten Auseinandersetzungen mit dem Bildmotiv Mäandern überhaupt. Kurz nach der Entstehung des Gemäldes verließ Julije Knifer sein Heimatland Kroatien, um nach Paris zu gehen. Gemäß des Estates des Künstlers nahm Knifer das vorliegende Gemälde in seinem Handgepäck mit. Das Bild verblieb im Besitz des Künstlers und wurde erst später durch seine Tochter Ana Knifer gerahmt. Dieser Fakt macht das kleine Gemälde zu einem ganz besonderen Werk im Œuvre von Julije Knifer.
Im Jahr 2001 vertrat Julije Knifer Kroatien auf der Biennale in Venedig, und im Jahr 2014 präsentierte das Museum für Zeitgenössische Kunst in Zagreb eine Retrospektive seiner Arbeit. Seine Werke sind zudem in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen auf der ganzen Welt, darunter im MOMA in New York und in der Nationalgalerie in Berlin zu finden.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: online


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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