(Venedig 1824–1890)
Venedig, der Squero di San Trovaso mit Venezianern, die das Redentore-Fest feiern, signiert, datiert Luigi Querena Venezia 1860,
Öl auf Leinwand, 59,5 x 69,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung Italien.

Luigi Querena studierte an der Akademie der Schönen Künste in Venedig bei dem Veduten- und Architekturmaler Federico Moja (1802-1885). Er spezialisierte sich auf traditionelle Venedig-Ansichten wie die vorliegenden Werke und erwarb sich den Ruf, die von Canaletto populär gemachten Themen wiederzubeleben. Das Phänomen der Grand Tour, das im 18. Jahrhundert begann, führte zur Popularität von Souvenirbildern von Meistern wie Canaletto und Guardi. Wohlhabende junge Männer aus nordeuropäischen Ländern reisten nach Italien, was zu einer großen Nachfrage nach solchen Souvenirbildern führte.
Im 19. Jahrhundert, nach dem Niedergang der Grand Tour und mit der Einführung eines allgemeineren Tourismus, gab es eine erhöhte Nachfrage nach Gemälden von Venedig-Ansichten.

Querena wie Ciardi oder Fragiacomo malten ein weniger bekanntes Venedig, das Venezia povera, abseits von Markusplatz und Canal Grande, wie das vorliegende Werk.

Die erste Ansicht zeigt den Squero di San Trovaso, einen historischen Ort, an dem traditionelle venezianische Boote gebaut und repariert werden. Sie ist eine der ältesten Bootswerften der Stadt und wurde im 17. Jahrhundert gegründet. Sie liegt am Rio San Trovaso neben der Kirche von San Trovaso, die im Hintergrund des vorliegenden Bildes zu sehen ist. Im Vordergrund stellt der Künstler eines der beliebtesten Feste in Venedig dar: das Erlöserfest (Festa del Redentore).
Am erste Sonntag im Juli gedenken die Venezianer dem Ende der schrecklichen Pest von 1576, die 50.000 Menschen tötete, und danken für das Überleben der Stadt. Nach Sonnenuntergang füllen die Feiernden festlich geschmückte Boote mit Laternen, während sie das Feuerwerk beobachten. Auf dem vorliegenden Bild ist eine Gruppe von Menschen mit dem Boot unterwegs, um das Redentore-Fest zu feiern.