Lot Nr. 530


Gustaf Wappers


Gustaf Wappers - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Antwerpen 1803–1874 Paris)
Bildnis des Luís de Camões und seines Führers, signiert, datiert
Gustaf Wappers 1855, Öl auf Leinwand, 92 x 112 cm, gerahmt

Provenienz:
Von Max Van den Berg beim Künstler in Auftrag gegeben, 1855;
Sammlung Jean-Felix Van den Bergh-Elsen, Bürgermeister von Antwerpen, (1807–1885), Antwerpen;
Europäische Privatsammlung.

Abgebildet und verzeichnet in:
De Vlaemsche School: tijdschrift voor kunsten, letteren, oudheidkunde en kunstnijverheid, De St. Lukasgilde ed., Antwerpen 1855, S. 108; 1830–1880 catalogue illustré de l’exposition historique de l’art belge et du musée moderne de Bruxelles d’après les originaux des artistes, Rodez ed. Bruxelles and L. Baschet ed. Paris, 1880, S.2 und 144, Nr. 946.

Ausgestellt:
Antwerpen, De Vlaemsche School, de Dryjaerlijksche tentoonstelling van Schoone kunsten, 1855; Brüssel, Palais des Beaux-Arts, Exposition historique de l’art belge, 1830–1880 - Peinture, sculpture and aquarelles, Raum 9, 1880.

Luís de Camões bekannt als Camoëns oder Camoens) lebte nach dem Motto: „in der einen Hand das Schwert, in der anderen die Feder“, während er sein großes Versepos Os Lusíadas, (dt. Die Lusiaden) verfasste, das erstmals 1572 veröffentlicht wurde und weithin als das portugiesische Nationalgedicht schlechthin gilt. Es feiert den großen portugiesischen Entdecker Vasco da Gama (1469-1524), der dem Land Ruhm und Reichtum brachte. Der Nationalfeiertag Portugals findet jährlich am 10. Juni statt, am Todestag von Luís de Camões (10. Juni 1580), Dichter und der nationaler Literaturikone.
Während seines Lebens musste er viel Leid ertragen: Er verlor sein linkes Auge während eines Kampfes in Marokko. Einige Jahre später erstach er in einer Schlägerei einen Höfling; dafür wurde er eingesperrt, zu einer Geldstrafe verurteilt und dann als einfacher Soldat nach Indien verschifft. Später wurde er nach Macau entsandt und wurde dort zum offiziellen kaiserlichen „Treuhänder für die Toten und Abwesenden”, ein idealer Job für einen Spezialisten im Lamentieren. Bald wurde er wegen Unterschlagung gefeuert und ausgebootet, nur um mit seinem Schiff an der Mündung des Mekong zu sinken; er schwamm an Land, das Manuskript seines in Arbeit befindlichen Epos umklammernd. Wieder inhaftiert, diesmal in Goa, schaffte er es schließlich nach Mosambik, gestrandet und mittellos. Als er 1570 endlich nach Lissabon zurückkehrte, wütete die Pest in der Stadt.
Camões ist eine romantische Figur par excellence genau wie Shakespeare, Dante und Vergil. Das Thema muss Wappers einige Zeit beschäftigt haben, denn es gibt ein weiteres größeres Gemälde, das Camões mit zwei Mädchen zeigt und sich in der belgischen königlichen Sammlung befindet.
Auf dem vorliegenden Werk hält Camões ein Manuskript, das sein Meisterwerk „Die Lusiaden” sein könnte, und ein Schwert, das oft mit ihm in Verbindung gebracht wird. Er wird oft mit einem Auge dargestellt, da er das andere im Krieg verloren hat. In dieser Komposition ist er allerdings ohne sein Gebrechen idealisiert dargestellt.

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
+39-334-777 1603

Gautier.Gendebien@dorotheum.it

07.06.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 20.300,-
Schätzwert:
EUR 16.000,- bis EUR 20.000,-

Gustaf Wappers


(Antwerpen 1803–1874 Paris)
Bildnis des Luís de Camões und seines Führers, signiert, datiert
Gustaf Wappers 1855, Öl auf Leinwand, 92 x 112 cm, gerahmt

Provenienz:
Von Max Van den Berg beim Künstler in Auftrag gegeben, 1855;
Sammlung Jean-Felix Van den Bergh-Elsen, Bürgermeister von Antwerpen, (1807–1885), Antwerpen;
Europäische Privatsammlung.

Abgebildet und verzeichnet in:
De Vlaemsche School: tijdschrift voor kunsten, letteren, oudheidkunde en kunstnijverheid, De St. Lukasgilde ed., Antwerpen 1855, S. 108; 1830–1880 catalogue illustré de l’exposition historique de l’art belge et du musée moderne de Bruxelles d’après les originaux des artistes, Rodez ed. Bruxelles and L. Baschet ed. Paris, 1880, S.2 und 144, Nr. 946.

Ausgestellt:
Antwerpen, De Vlaemsche School, de Dryjaerlijksche tentoonstelling van Schoone kunsten, 1855; Brüssel, Palais des Beaux-Arts, Exposition historique de l’art belge, 1830–1880 - Peinture, sculpture and aquarelles, Raum 9, 1880.

Luís de Camões bekannt als Camoëns oder Camoens) lebte nach dem Motto: „in der einen Hand das Schwert, in der anderen die Feder“, während er sein großes Versepos Os Lusíadas, (dt. Die Lusiaden) verfasste, das erstmals 1572 veröffentlicht wurde und weithin als das portugiesische Nationalgedicht schlechthin gilt. Es feiert den großen portugiesischen Entdecker Vasco da Gama (1469-1524), der dem Land Ruhm und Reichtum brachte. Der Nationalfeiertag Portugals findet jährlich am 10. Juni statt, am Todestag von Luís de Camões (10. Juni 1580), Dichter und der nationaler Literaturikone.
Während seines Lebens musste er viel Leid ertragen: Er verlor sein linkes Auge während eines Kampfes in Marokko. Einige Jahre später erstach er in einer Schlägerei einen Höfling; dafür wurde er eingesperrt, zu einer Geldstrafe verurteilt und dann als einfacher Soldat nach Indien verschifft. Später wurde er nach Macau entsandt und wurde dort zum offiziellen kaiserlichen „Treuhänder für die Toten und Abwesenden”, ein idealer Job für einen Spezialisten im Lamentieren. Bald wurde er wegen Unterschlagung gefeuert und ausgebootet, nur um mit seinem Schiff an der Mündung des Mekong zu sinken; er schwamm an Land, das Manuskript seines in Arbeit befindlichen Epos umklammernd. Wieder inhaftiert, diesmal in Goa, schaffte er es schließlich nach Mosambik, gestrandet und mittellos. Als er 1570 endlich nach Lissabon zurückkehrte, wütete die Pest in der Stadt.
Camões ist eine romantische Figur par excellence genau wie Shakespeare, Dante und Vergil. Das Thema muss Wappers einige Zeit beschäftigt haben, denn es gibt ein weiteres größeres Gemälde, das Camões mit zwei Mädchen zeigt und sich in der belgischen königlichen Sammlung befindet.
Auf dem vorliegenden Werk hält Camões ein Manuskript, das sein Meisterwerk „Die Lusiaden” sein könnte, und ein Schwert, das oft mit ihm in Verbindung gebracht wird. Er wird oft mit einem Auge dargestellt, da er das andere im Krieg verloren hat. In dieser Komposition ist er allerdings ohne sein Gebrechen idealisiert dargestellt.

Experte: Gautier Gendebien Gautier Gendebien
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 07.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 07.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.