Lot Nr. 542 -


Hans Makart


Hans Makart - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Salzburg 1840–1884 Wien)
Nacht und Morgen, Deckengemälde in vier Teilen, Öl auf Papier auf Leinwand, je 174 x 174 cm, ohne Rahmen

Provenienz:
Nachlassauktion Hans Makart, H. O. Miethke, Wien am 26.3.1885, Los 5;
Sammlung Weidmann, Wien;
Sammlung Carl Reininghaus (1857–1929), Graz seit 1894;
dessen Erben;
Verkauf über die Neue Galerie, Wien und die Kunsthandlung Elisabeth Adelsberger, Wiesbaden an das Führermuseum Linz am 9.5.1943,
Linz-Nr. 3157 I-IV;
Bergung im Salzbergwerk von Alt-Aussee;
Central Collecting Point München seit 19.10.1945, Mü-Nr 9133, 10668, 10709, 10669;
Restitution an die Republik Österreich 1958;
Bundesdenkmalamt Wien, Überweisung an die Österreichische Galerie
(Inv. Nr. 5641 a-d);
Tausch mit dem Wiener Kunsthändler Ferdinand Spany gegen Werke von
Josef Abel und Hans Canon 1964;
Ankauf durch den heutigen Eigentümer 1964.

Ausgestellt:
Hans Makart. Ein Künstler regiert die Stadt, Wien Museum,
9. Juni – 16. Oktober 2011, Kat. Nr. 1.4.

Verzeichnet und abgebildet in:
Carl von Lützow, Hans Makart. Ein Beitrag zu seiner Charakteristik, Sonderabdruck aus der Zeitschrift für bildende Kunst, in: Hugo Ottomar Miethke (Hrsg.): Hans Makart, Wien 1887, S. 13;
Emil Pirchan, Hans Makart. Leben, Werk und Zeit, 2. Aufl., Wien 1954, Abb. 28, 29;
Gerbert Frodl, Hans Makart. Monographie und Werkverzeichnis, Salzburg 1974, Nr. 112/1–4, Taf. 25, S.306;
Gerbert Frodl, Hans Makart. Werkverzeichnis der Gemälde, Wien 2013,
Nr. 140, S. 102.

Hans Makarts Tätigkeit in Wien begann nicht mit einem Auftragswerk, sondern mit der Gestaltung seiner unmittelbaren Umgebung. Es wirft ein bezeichnendes Licht auf den Ruf des jungen Malers als künstlerische Sensation, dass er die Berufung nach Wien sogleich mit der Forderung nach Atelier und Wohnung verbinden konnte. Beides wurde ihm in der Gußhausstraße im 4. Wiener Bezirk zur Verfügung gestellt und er konnte sogleich mit der repräsentativen Ausstattung zu beginnen. „Nacht und Morgen“ plante er als vierteiligen Plafond für sein Speisezimmer und führte die vier Leinwände sogleich, noch im Jahr 1869 aus. Die Personifikationen der Nacht und des Morgens erinnern noch sehr an die „Modernen Amoretten“. Das sind puttenhafte Kindergestalten, die „Nacht“ in einen schwarzen Schleier gehüllt und in Begleitung von Eulen dahinschwebend, der „Morgen“ von zwei Kindern gestaltet, die sich einen Gutenmorgenkuss geben. Als Gesamtkomposition wählte Makart für den Plafond das barocke System eines tiefen Einblicks in das obere Geschoß einer fiktiven hohen Halle. Deren Fenster geben den Blick auf einen blauen Himmel frei, der Architektur selbst wird von allerlei reichen und prächtigen Stillleben, Blumen und Früchten, ihre Strenge genommen. Diese Stillleben und das durch die Fenster scheinende Blau bestimmen die Farbigkeit der Komposition. „Nacht und Morgen“ ist das erste in einer Reihe von großen, repräsentativen Deckenbildern, die Hans Makart in seiner Wiener Zeit (die ja 1884 durch seinen frühen Tod jäh endete) geschaffen hat. Malerisch ist dieser Plafond der subtilste in den Details, in der Farbigkeit der kostbarste.

Dr. Gerbert Frodl

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

07.06.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 82.736,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 160.000,-

Hans Makart


(Salzburg 1840–1884 Wien)
Nacht und Morgen, Deckengemälde in vier Teilen, Öl auf Papier auf Leinwand, je 174 x 174 cm, ohne Rahmen

Provenienz:
Nachlassauktion Hans Makart, H. O. Miethke, Wien am 26.3.1885, Los 5;
Sammlung Weidmann, Wien;
Sammlung Carl Reininghaus (1857–1929), Graz seit 1894;
dessen Erben;
Verkauf über die Neue Galerie, Wien und die Kunsthandlung Elisabeth Adelsberger, Wiesbaden an das Führermuseum Linz am 9.5.1943,
Linz-Nr. 3157 I-IV;
Bergung im Salzbergwerk von Alt-Aussee;
Central Collecting Point München seit 19.10.1945, Mü-Nr 9133, 10668, 10709, 10669;
Restitution an die Republik Österreich 1958;
Bundesdenkmalamt Wien, Überweisung an die Österreichische Galerie
(Inv. Nr. 5641 a-d);
Tausch mit dem Wiener Kunsthändler Ferdinand Spany gegen Werke von
Josef Abel und Hans Canon 1964;
Ankauf durch den heutigen Eigentümer 1964.

Ausgestellt:
Hans Makart. Ein Künstler regiert die Stadt, Wien Museum,
9. Juni – 16. Oktober 2011, Kat. Nr. 1.4.

Verzeichnet und abgebildet in:
Carl von Lützow, Hans Makart. Ein Beitrag zu seiner Charakteristik, Sonderabdruck aus der Zeitschrift für bildende Kunst, in: Hugo Ottomar Miethke (Hrsg.): Hans Makart, Wien 1887, S. 13;
Emil Pirchan, Hans Makart. Leben, Werk und Zeit, 2. Aufl., Wien 1954, Abb. 28, 29;
Gerbert Frodl, Hans Makart. Monographie und Werkverzeichnis, Salzburg 1974, Nr. 112/1–4, Taf. 25, S.306;
Gerbert Frodl, Hans Makart. Werkverzeichnis der Gemälde, Wien 2013,
Nr. 140, S. 102.

Hans Makarts Tätigkeit in Wien begann nicht mit einem Auftragswerk, sondern mit der Gestaltung seiner unmittelbaren Umgebung. Es wirft ein bezeichnendes Licht auf den Ruf des jungen Malers als künstlerische Sensation, dass er die Berufung nach Wien sogleich mit der Forderung nach Atelier und Wohnung verbinden konnte. Beides wurde ihm in der Gußhausstraße im 4. Wiener Bezirk zur Verfügung gestellt und er konnte sogleich mit der repräsentativen Ausstattung zu beginnen. „Nacht und Morgen“ plante er als vierteiligen Plafond für sein Speisezimmer und führte die vier Leinwände sogleich, noch im Jahr 1869 aus. Die Personifikationen der Nacht und des Morgens erinnern noch sehr an die „Modernen Amoretten“. Das sind puttenhafte Kindergestalten, die „Nacht“ in einen schwarzen Schleier gehüllt und in Begleitung von Eulen dahinschwebend, der „Morgen“ von zwei Kindern gestaltet, die sich einen Gutenmorgenkuss geben. Als Gesamtkomposition wählte Makart für den Plafond das barocke System eines tiefen Einblicks in das obere Geschoß einer fiktiven hohen Halle. Deren Fenster geben den Blick auf einen blauen Himmel frei, der Architektur selbst wird von allerlei reichen und prächtigen Stillleben, Blumen und Früchten, ihre Strenge genommen. Diese Stillleben und das durch die Fenster scheinende Blau bestimmen die Farbigkeit der Komposition. „Nacht und Morgen“ ist das erste in einer Reihe von großen, repräsentativen Deckenbildern, die Hans Makart in seiner Wiener Zeit (die ja 1884 durch seinen frühen Tod jäh endete) geschaffen hat. Malerisch ist dieser Plafond der subtilste in den Details, in der Farbigkeit der kostbarste.

Dr. Gerbert Frodl

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 07.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 07.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.