Lot Nr. 548


Jaroslav Julius Vešín


Jaroslav Julius Vešín - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Vrany 1859–1915 Sofia)
Biwak des ersten Kavallerie-Regiment Sofia am Golf von Saros, Balkankrieg, signiert, datiert Jaroslav Vešín Sofia 1914,
Öl auf Leinwand auf Karton, 45 x 70 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Stephan Tschapraschikov (1876-1944), Sofia;
Seit drei Generationen, Privatsammlung Wien.

Ausgestellt:
Gedenkausstellung Jaroslav Vesin, Sofia 1920, Kat. Nr. 70.

Verzeichnet in:
Andrey Protich, Gedenkausstellung Jaroslav Vesin. Katalog mit Beschreibung, Sofia 1920, Kat. Nr. 70.

Vergleiche:
Jaroslav Vesin (1860-1915), Ausstellungskatalog, 11. Mai – 25. Mai 2018, Bulgarisches Kulturinstitut Prag, Sofia 2018, S. 93 (Kavallerie-Biwak).

Wir danken dem Bulgarischen Nationalmuseum für Militärgeschichte, Sofia für die wissenschaftliche Unterstützung.

Wir danken Aneliya Nikolaeva, Bulgarische Nationalgalerie, Sofia für die wissenschaftliche Unterstützung.

Der in Tschechien geborene Jaroslav Vešín begann seine künstlerisches Ausbildung 1876 an der Akademie für bildende Künste in Prag, wo er drei Jahre lang studierte bevor der junge Maler 1880 nach München zog. Dort trat er in die Akademie ein und war Schüler von Carl von Piloty, Otto Seitz und Józef von Brandt, dessen charakteristische Malweise Vešín nachhaltig prägte. 1881 verschrieb er sich für ein Jahr dem Dienst der österreichischen Armee und war in Bratislava stationiert. Diese einschneidende Zeit festigte seine Bindung zur slawischen Kultur, der er sich fortwährend sehr verbunden fühlte. Eine große Faszination entwickelte er für Motive aus dem slawischen Volksleben, aber auch für Jagdszenen und Winterlandschaften, in welchen er den Kontrast zwischen dem weißen Schnee und den bunten Mustern der Trachten virtuos hervorhob. So war er zum Zeitpunkt als er sich dazu entschloss nach Bulgarien zu gehen, bereits ein anerkannter und vielgeschätzter Maler in München, Prag und Wien. Vor allem seine Jagdszenen wurden von Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este geschätzt.
1897 folgte Vešín schließlich der Einladung und ließ sich mit seiner Familie in Sofia nieder, wo er zum Professor an die staatliche Zeichenschule berufen wurde. Schnell festigte er seine Stellung in seiner neuen Heimat und wurde von seinen Schülern ebenso geschätzt wie von begeisterten Kunstsammlern und Malern. 1904 verließ Vešín seine Position als Professor und folgte dem Ansuchen von Zar Ferdinand I. von Bulgarien, der ihn als ersten Militärkünstlern in den Dienst aufnahm, eine Stelle die speziell für ihn etabliert wurde.
Im Herbst 1912 begann der erste Balkankrieg, der zu einem Wendepunkt für Jaroslav Vešín wurde. Für die Szenen aus den zwei Kriegen der Staaten der Balkanhalbinsel 1912 und 1913, in denen das Osmanische Reich verdrängt wurde, erlangte der Maler große Bekanntheit. Er war an der Front stationiert und hielt das Kriegsgeschehen in zahlreichen Zeichnungen minutiös fest. Das hier vorliegende Los ist eines der Werke, das auf den persönlichen Aufzeichnungen des Malers an der Front basieren.
Im November 1912 wurde er ins Hauptquartier der bulgarischen Armee im östlichen Thrakien berufen, dort studierte er die Truppen und skizzierte seine Beobachtungen sowie fotografierte das Geschehen. Im vorliegenden Los ist eine Szene aus dem Biwak des ersten Kavallerie-Regiments Sofia am Golf von Saros zu sehen, welches zwischen 1913-1914 ausgeführt wurde. Er schildert eine ruhige Szene inmitten des Krieges: Drei Soldaten widmen sich einem Kartenspiel, während Kameraden die Waffen inspizieren und ein Hund dem Gespräch zweier Soldaten lauscht. (JP)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

07.06.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 91.550,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 25.000,-

Jaroslav Julius Vešín


(Vrany 1859–1915 Sofia)
Biwak des ersten Kavallerie-Regiment Sofia am Golf von Saros, Balkankrieg, signiert, datiert Jaroslav Vešín Sofia 1914,
Öl auf Leinwand auf Karton, 45 x 70 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Stephan Tschapraschikov (1876-1944), Sofia;
Seit drei Generationen, Privatsammlung Wien.

Ausgestellt:
Gedenkausstellung Jaroslav Vesin, Sofia 1920, Kat. Nr. 70.

Verzeichnet in:
Andrey Protich, Gedenkausstellung Jaroslav Vesin. Katalog mit Beschreibung, Sofia 1920, Kat. Nr. 70.

Vergleiche:
Jaroslav Vesin (1860-1915), Ausstellungskatalog, 11. Mai – 25. Mai 2018, Bulgarisches Kulturinstitut Prag, Sofia 2018, S. 93 (Kavallerie-Biwak).

Wir danken dem Bulgarischen Nationalmuseum für Militärgeschichte, Sofia für die wissenschaftliche Unterstützung.

Wir danken Aneliya Nikolaeva, Bulgarische Nationalgalerie, Sofia für die wissenschaftliche Unterstützung.

Der in Tschechien geborene Jaroslav Vešín begann seine künstlerisches Ausbildung 1876 an der Akademie für bildende Künste in Prag, wo er drei Jahre lang studierte bevor der junge Maler 1880 nach München zog. Dort trat er in die Akademie ein und war Schüler von Carl von Piloty, Otto Seitz und Józef von Brandt, dessen charakteristische Malweise Vešín nachhaltig prägte. 1881 verschrieb er sich für ein Jahr dem Dienst der österreichischen Armee und war in Bratislava stationiert. Diese einschneidende Zeit festigte seine Bindung zur slawischen Kultur, der er sich fortwährend sehr verbunden fühlte. Eine große Faszination entwickelte er für Motive aus dem slawischen Volksleben, aber auch für Jagdszenen und Winterlandschaften, in welchen er den Kontrast zwischen dem weißen Schnee und den bunten Mustern der Trachten virtuos hervorhob. So war er zum Zeitpunkt als er sich dazu entschloss nach Bulgarien zu gehen, bereits ein anerkannter und vielgeschätzter Maler in München, Prag und Wien. Vor allem seine Jagdszenen wurden von Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este geschätzt.
1897 folgte Vešín schließlich der Einladung und ließ sich mit seiner Familie in Sofia nieder, wo er zum Professor an die staatliche Zeichenschule berufen wurde. Schnell festigte er seine Stellung in seiner neuen Heimat und wurde von seinen Schülern ebenso geschätzt wie von begeisterten Kunstsammlern und Malern. 1904 verließ Vešín seine Position als Professor und folgte dem Ansuchen von Zar Ferdinand I. von Bulgarien, der ihn als ersten Militärkünstlern in den Dienst aufnahm, eine Stelle die speziell für ihn etabliert wurde.
Im Herbst 1912 begann der erste Balkankrieg, der zu einem Wendepunkt für Jaroslav Vešín wurde. Für die Szenen aus den zwei Kriegen der Staaten der Balkanhalbinsel 1912 und 1913, in denen das Osmanische Reich verdrängt wurde, erlangte der Maler große Bekanntheit. Er war an der Front stationiert und hielt das Kriegsgeschehen in zahlreichen Zeichnungen minutiös fest. Das hier vorliegende Los ist eines der Werke, das auf den persönlichen Aufzeichnungen des Malers an der Front basieren.
Im November 1912 wurde er ins Hauptquartier der bulgarischen Armee im östlichen Thrakien berufen, dort studierte er die Truppen und skizzierte seine Beobachtungen sowie fotografierte das Geschehen. Im vorliegenden Los ist eine Szene aus dem Biwak des ersten Kavallerie-Regiments Sofia am Golf von Saros zu sehen, welches zwischen 1913-1914 ausgeführt wurde. Er schildert eine ruhige Szene inmitten des Krieges: Drei Soldaten widmen sich einem Kartenspiel, während Kameraden die Waffen inspizieren und ein Hund dem Gespräch zweier Soldaten lauscht. (JP)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 07.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 07.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.