Lot Nr. 549


Rudolf Otto Ritter von Ottenfeld


Rudolf Otto Ritter von Ottenfeld - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Verona 1856–1913 Prag)
Überquerung der Furt, signiert, datiert R. v. Ottenfeld (18)90,
Öl auf Leinwand, 80 x 110 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung Tschechische Republik.

Der österreichische Schlachten- und Orientmalers Rudolf Otto von
Ottenfeld erlangte vor allem aufgrund seiner prächtig, ausgeführten Schlachten- und Orientbildern Bekanntheit. Sein künstlerisches Studium absolvierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien, unter anderen bei Karl Leopold Müller. Nach Aufenthalten in München (1883–1893) und Wien (1893–1900) ließ er sich in Prag nieder, wo er als Professor der Malerei an der Prager Akademie tätig war. Seine detailreiche Wahrnehmung und Wiedergabe der Realität führte wohl dazu, dass er 1895 vom Wiener Verlag Berté und Czeiger beauftragt wurde die nationale Prachtausgabe „Die Österreichische Armee von 1700 bis 1867“ zu illustrieren. Seine Zeichnungen und Skizzen dafür befinden sich in der Sammlung des Heeresgeschichtlichen Museums Wien.
Beim hier vorliegenden Los wendet sich Ottenfeld, im Gegensatz zu den heroischen Illustrationen des zweibändigen Prachtbandes der österreichischen Militärgeschichte, einer Genreszene zu. Das 1890 datierte Gemälde fällt in seine Münchner Schaffenszeit, wo sich ein Künstlerkreis etablierte, der sich vor allem Pferdedarstellungen und Sujets des Volksleben widmeten. Die detailgetreue, malerische Wiedergabe der Realität wird in diesem Werk den Betrachter deutlich vor Augen geführt. Der Karren, auf welchem eine Mutter ihr Neugeborenes behutsam festhält und ihr Sohn ein junges Zicklein mit dem Arm festumschließt, wird mit großer Mühe von zwei Ochsen durch den Fluss gezogen. Die Anstrengung dieser Aufgabe ist den mächtigen Tieren förmlich ins Gesicht geschrieben. Ebenso die Bemühung des Hirten, der diese mit einem Stock antreibt. Gefolgt wird der Ochsenkarren von einer Herde Schafe, die den steilen Weg zum Fluss hinabeilen und einem weiten Karren, die nur schwer vom Hinabrutschen bewahrt werden, kann. Die strapaziöse Überquerung wirkt mitreißend und die minutiös aufführten Details lassen den Betrachter bei jenem Hinblicken mehr entdecken. Kaum einem Künstler gelingt es so gekonnt, die ereignisreiche Szene so lebensnah auf die Leinwand zu übertragen, wie Ottenfeld im hier vorliegenden Los. (JP)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

07.06.2021 - 16:00

Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Rudolf Otto Ritter von Ottenfeld


(Verona 1856–1913 Prag)
Überquerung der Furt, signiert, datiert R. v. Ottenfeld (18)90,
Öl auf Leinwand, 80 x 110 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung Tschechische Republik.

Der österreichische Schlachten- und Orientmalers Rudolf Otto von
Ottenfeld erlangte vor allem aufgrund seiner prächtig, ausgeführten Schlachten- und Orientbildern Bekanntheit. Sein künstlerisches Studium absolvierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien, unter anderen bei Karl Leopold Müller. Nach Aufenthalten in München (1883–1893) und Wien (1893–1900) ließ er sich in Prag nieder, wo er als Professor der Malerei an der Prager Akademie tätig war. Seine detailreiche Wahrnehmung und Wiedergabe der Realität führte wohl dazu, dass er 1895 vom Wiener Verlag Berté und Czeiger beauftragt wurde die nationale Prachtausgabe „Die Österreichische Armee von 1700 bis 1867“ zu illustrieren. Seine Zeichnungen und Skizzen dafür befinden sich in der Sammlung des Heeresgeschichtlichen Museums Wien.
Beim hier vorliegenden Los wendet sich Ottenfeld, im Gegensatz zu den heroischen Illustrationen des zweibändigen Prachtbandes der österreichischen Militärgeschichte, einer Genreszene zu. Das 1890 datierte Gemälde fällt in seine Münchner Schaffenszeit, wo sich ein Künstlerkreis etablierte, der sich vor allem Pferdedarstellungen und Sujets des Volksleben widmeten. Die detailgetreue, malerische Wiedergabe der Realität wird in diesem Werk den Betrachter deutlich vor Augen geführt. Der Karren, auf welchem eine Mutter ihr Neugeborenes behutsam festhält und ihr Sohn ein junges Zicklein mit dem Arm festumschließt, wird mit großer Mühe von zwei Ochsen durch den Fluss gezogen. Die Anstrengung dieser Aufgabe ist den mächtigen Tieren förmlich ins Gesicht geschrieben. Ebenso die Bemühung des Hirten, der diese mit einem Stock antreibt. Gefolgt wird der Ochsenkarren von einer Herde Schafe, die den steilen Weg zum Fluss hinabeilen und einem weiten Karren, die nur schwer vom Hinabrutschen bewahrt werden, kann. Die strapaziöse Überquerung wirkt mitreißend und die minutiös aufführten Details lassen den Betrachter bei jenem Hinblicken mehr entdecken. Kaum einem Künstler gelingt es so gekonnt, die ereignisreiche Szene so lebensnah auf die Leinwand zu übertragen, wie Ottenfeld im hier vorliegenden Los. (JP)

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 07.06.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 07.06.2021