(Curicó 1880–1964 Santiago de Chile)
Sitzendes Mädchen am Felsen mit Blick auf das Meer, signiert Benito Robelledo C., Öl auf Leinwand, 55,5 x 45 cm, gerahmt (Rahmen beschädigt, Teile liegen bei)

Provenienz:
Privatsammlung Mittelamerika.

Der aus einfachen, ländlichen Verhältnissen stammende junge Künstler Benito Correa Rebolledo geht im Alter von 15 Jahren nach Santiago de Chile um dekorative Malerei zu studieren. Er schloss sich dort der Gruppe junger Künstler und Intellektuellen an, der Colonia Tolstoyana, deren Ideen von den Schriften Leo Tolstois beeinflusst sind und deren Werke sich vor allem mit sozialpolitischen Themen befassen. Seine künstlerische Ausbildung absolviert Rebolledo an der Escuela de Bellas Artes in Santiago. Er führt Auftragsarbeiten für die Decke des Teatro Municipal de Santiago aus und fertige Szenen für das Deckengemälde der Kirche San Agustín in Santiago de Chile. Er war Mitglied der Generación del 13, dem ersten Künstlerkollektiv Chiles unter der Leitung des spanischen Malers Fernando Álvarez de Sotomayor.
Rebolledo widmet sich zunächst sozialen Bildthemen, die auf seinen Erfahrungen in der Colonia Tolstoyana beruhen. Den Durchbruch erreicht er jedoch mit seinen hellen Landschaften und Darstellungen von Akten am Strand, sodass ihm bereits zu Lebzeiten Einzelausstellungen in Santiago, Concepción und Buenos Aires gewidmet sind. Seine Gemälde besitzen eine strahlende, klare Farbgebung, wie auch das vorliegenden Los. Der Fokus liegt auf der Wiedergabe des Spiels zwischen Licht und Schatten auf den Körpern und im Wasser. Der Einfluss des spanischen Impressionismus ist in der Leuchtkraft seiner Gemälde spürbar. (JP)