Ferdinand Georg Waldmüller und unbekannter Künstler des 19. Jahrhunderts
(Wien 1793–1865 Hinterbrühl)
Der Wolfgangsee (unvollendet), bezeichnet Waldmüller, Öl auf Holz, 31,5 x 26 cm, gerahmt (Rahmen beschädigt)
Provenienz:
Privatsammlung Österreich.
Vergleiche:
Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller 1793–1865. Leben, Schriften, Werke, Wien 1996, S. 466, Nr. 481 sowie S. 476 Nr. 584.
Wir danken Dr. Sabine Grabner, Belvedere, für die wissenschaftliche Unterstützung.
Das vorliegende Gemälde ist in zwei Phasen entstanden, die durch jüngste Untersuchungen rekonstruiert werden konnten: Der obere Teil des Bildes mit dem Blick auf den Wolfgangsee im Salzkammergut ist malerisch ausgesprochen fein und von großer Qualität. Es zeigt große Ähnlichkeit zu Waldmüllers Landschaftsbild „Der Wolfgangsee“ aus dem Jahr 1835, das sich in der Sammlung des Belvederes unter der Inventarnummer 1863 befindet, und wurde von Waldmüller vermutlich ebenfalls um diese Zeit ausgeführt.
Im Gemälde „Die entblätterte Rose“ aus dem Jahr 1839 greift Waldmüller eben diesen Landschaftshintergrund noch einmal auf, um ihn für ein Bildnis der Opernsängerin Maria Felicitas Malibran einzusetzen. Dieses Gemälde ist leider nur noch durch eine schwarz-weiß Fotografie dokumentiert. Jedoch lässt sich dadurch nachvollziehen, dass Waldmüller den Landschaftshintergrund mit dem Wolfgangsee und dem Dachstein mehrfach in unterschiedlichen Kontexten einsetzten.
Die Vermutung liegt nahe, dass das vorliegende Los von Waldmüller ebenfalls als Hintergrund für ein Landschaftsbild oder Portrait begonnen wurde, jedoch unvollendet blieb und sich zu Lebzeiten des Künstlers in seinem Atelierbestand befand.
Nach dem Tode Ferdinand Georg Waldmüllers 1865 war das unfertige Bild vermutlich Teil seines Nachlasses und wurde in einer zweiten Phase, in Anlehnung an den „Wolfgangsee“ von 1835, von einem unbekannten Künstler mit dem Bauernhaus und dem flankierenden Baum im Vordergrund fertiggestellt. Die Bezeichnung Waldmüller unten rechts wurde ebenfalls von diesem zweiten Künstler hinzugefügt und nicht von Waldmüller selbst. Das vorliegende Los weist eindeutig zwei, unterschiedliche Hände auf: in der oberen Bildhälfte die Hand Waldmüllers, in der unteren Bildhälfte die eines unbekannten Malers. (KN)
Expertin: Mag. Dimitra Reimüller
Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355
19c.paintings@dorotheum.at
07.06.2021 - 16:00
- Schätzwert:
-
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-
Ferdinand Georg Waldmüller und unbekannter Künstler des 19. Jahrhunderts
(Wien 1793–1865 Hinterbrühl)
Der Wolfgangsee (unvollendet), bezeichnet Waldmüller, Öl auf Holz, 31,5 x 26 cm, gerahmt (Rahmen beschädigt)
Provenienz:
Privatsammlung Österreich.
Vergleiche:
Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller 1793–1865. Leben, Schriften, Werke, Wien 1996, S. 466, Nr. 481 sowie S. 476 Nr. 584.
Wir danken Dr. Sabine Grabner, Belvedere, für die wissenschaftliche Unterstützung.
Das vorliegende Gemälde ist in zwei Phasen entstanden, die durch jüngste Untersuchungen rekonstruiert werden konnten: Der obere Teil des Bildes mit dem Blick auf den Wolfgangsee im Salzkammergut ist malerisch ausgesprochen fein und von großer Qualität. Es zeigt große Ähnlichkeit zu Waldmüllers Landschaftsbild „Der Wolfgangsee“ aus dem Jahr 1835, das sich in der Sammlung des Belvederes unter der Inventarnummer 1863 befindet, und wurde von Waldmüller vermutlich ebenfalls um diese Zeit ausgeführt.
Im Gemälde „Die entblätterte Rose“ aus dem Jahr 1839 greift Waldmüller eben diesen Landschaftshintergrund noch einmal auf, um ihn für ein Bildnis der Opernsängerin Maria Felicitas Malibran einzusetzen. Dieses Gemälde ist leider nur noch durch eine schwarz-weiß Fotografie dokumentiert. Jedoch lässt sich dadurch nachvollziehen, dass Waldmüller den Landschaftshintergrund mit dem Wolfgangsee und dem Dachstein mehrfach in unterschiedlichen Kontexten einsetzten.
Die Vermutung liegt nahe, dass das vorliegende Los von Waldmüller ebenfalls als Hintergrund für ein Landschaftsbild oder Portrait begonnen wurde, jedoch unvollendet blieb und sich zu Lebzeiten des Künstlers in seinem Atelierbestand befand.
Nach dem Tode Ferdinand Georg Waldmüllers 1865 war das unfertige Bild vermutlich Teil seines Nachlasses und wurde in einer zweiten Phase, in Anlehnung an den „Wolfgangsee“ von 1835, von einem unbekannten Künstler mit dem Bauernhaus und dem flankierenden Baum im Vordergrund fertiggestellt. Die Bezeichnung Waldmüller unten rechts wurde ebenfalls von diesem zweiten Künstler hinzugefügt und nicht von Waldmüller selbst. Das vorliegende Los weist eindeutig zwei, unterschiedliche Hände auf: in der oberen Bildhälfte die Hand Waldmüllers, in der unteren Bildhälfte die eines unbekannten Malers. (KN)
Expertin: Mag. Dimitra Reimüller
Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355
19c.paintings@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Gemälde des 19. Jahrhunderts |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 07.06.2021 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.05. - 07.06.2021 |
Weitere Objekte des Künstlers
-
Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,- -
Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 25.000,- -
Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 18.000,-