(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Marilyn Monroe, 1967, Siebdruck auf Papier, Edition von 250 Exemplaren, auf der Rückseite mit Bleistift signiert sowie numeriert 104/250, 91,4 x 91,4 cm

Provenienz:
Europäische Privatsammlung seit Ende der 1960er

Literatur:
Frayda Feldman/Jörg Schellmann, Andy Warhol Prints, A Catalogue Raisonné 1962–1987, München 2015, II.27, S. 68 mit Abb. (Abb. ein anderes Exemplar)

In seiner Marilyn-Serie (...) schuf Warhol das Monroe-Diptychon, indem er die Leinwand zunächst mit verschiedenen Farben bemalte, bevor er das inzwischen berühmte Bild von Marilyn auf die Leinwand rasterte. (...) Der Akt des Druckens und Malens in mehreren Variationen erlaubte es Warhol zu spielen und die Bandbreite der grafischen Möglichkeiten zu erforschen, die dieses eine Bild von Marilyn hervorbringen konnte. Warhol demonstrierte seinen außergewöhnlichen Umgang mit Farbe, indem er Tagesleuchtfarben und Metallic-Farben hinzufügte, die in der zeitgenössischen Kunst nicht üblich waren, was dazu beitrug, dass sich das Bild weiter abhob.

Die fünf Reihen des Diptychons ähneln den filmähnlichen Streifen, die ihren Status als Ikone bestätigen. Die Wiederholung ihres Bildes symbolisierte die Massenproduktion, während der im Porträt verwendete Diptychon-Stil von den byzantinischen Ikonen christlicher Heiliger inspiriert war. Indem er Marilyn Monroes Porträts in das Diptychon einfügte, kommentierte Warhol den heiligen Charakter, den Fans Berühmtheiten zuschreiben, was wiederum dazu führt, dass die Öffentlichkeit Berühmtheiten mit einem gewissen Gefühl der Heiligkeit und Unsterblichkeit begegnet.

(Aus: publicdelivery.org/andy-warhol-marilyn-monroe/)