Lot Nr. 43 V


1968 BMW 1600 GT


1968 BMW 1600 GT - Klassische Fahrzeuge

Eines der seltensten BMW Modelle
Eines von nur 1.255 Coupés
Matching Numbers


9,1 Millionen Deutsche Mark, soviel ließ sich BMW die Einverleibung der Hans Glas GmbH kosten. Dabei war man nur ein Jahrzehnt zuvor selbst noch Übernahmekandidat gewesen, so marod waren damals die Finanzen. Ausgerechnet der Erzrivale aus Stuttgart wollte die Bayern schlucken, was nur durch einen Coup von Belegschaft, Betriebsräten, Händlern und Kleinaktionären vereitelt werden konnte. Dabei soll sogar der Hans Glas GmbH die Übernahme angetragen worden sein um eine schwäbische Zukunft zu verhindern, BMW blieb letztlich eigenständig und mit der „Neuen Klasse“ und dem daraus abgeleiteten Null-Zwei segelte das bayerische Schiff wieder in ruhigere Gewässer.

Eine Autostunde nördlich in Dingolfing arbeitete man unterdessen fröhlich am eigenen Untergang. Anstelle von Kleinstwagen baute man nun Sportwagen. Die sahen zwar hinreißend hübsch aus, waren aber teuer, zu teuer, sowohl in der Herstellung als auch für die Kundschaft. Die Ambitionen reichten sogar bis zum V8-Gran Turismo nach italienischem Vorbild, die finanziellen Mittel aber nicht einmal bis zur bayerisch-österreichischen Grenze. Ganz nach dem Vorbild von BMW ging Glas 1966 das Geld aus. Ende des Jahres war eingangs beschriebenes Schicksal besiegelt.

Ab dem Folgejahr zierte dann schon der weiß-blaue Propeller die bildschönen Glas-Karossen italienischen Ursprungs. Die kleinen Coupés bekamen außerdem die Rückleuchten vom Null-Zwei und die unvermeidbare Niere verpasst. Unter der Haube steckte nun der Motor aus dem 1600 TI mit seinen zwei 40er Solex Doppelvergasern und 105 Pferdestärken. Auch beim Getriebe und der Hinterachse vertraute man auf das hauseigene Sortiment, nur die Vorderachse blieb ein Glas-Relikt. Und auch das größte Hindernis beließ man beim alten: den Preis. Der GT war um die Hälfte teurer als der 1600 TI und so blieb die Nachfrage mehr als überschaubar. Gerade nur 1.255 Stück entstanden in einem knappen Jahr Bauzeit. Erst mit dem Ausverkauf ab Oktober 1968 glich man den Preis annähernd an den der profanen Limousine an, in der bereits ein neuer Zweiliter beim TI den 1600er abgelöst hatte.

Dieser BMW 1600 GT wurde erstmals am 26. Februar 1968 in der Provinz Imperia zugelassen. Am 9. November 1979 folgte mit Dante Gazzano, Jahrgang 1900, ein zweiter Besitzer aus San Remo. Nachdem dessen Frau Margherite Pastore, Jahrgang 1906, den BMW geerbt hatte, wurde der 1600 GT am 21. März 1983 auf Alessandro Gazzano, Jahrgang 1935, umgemeldet. Von diesem kaufte ihn am 3. Juni 2005 der Vater des Einbringers. Beide verband die Liebe zum Motorsport. Noch im Oktober desselben Jahres bekam der 1600 GT deutschen TÜV und wurde in seiner bayerischen Heimat zugelassen. 2008/09 folgte für den BMW eine umfangreiche Revidierung, in deren Zusammenhang er auch auf ein 5-Gang BMW-Sport-Getriebe umgerüstet wurde.

In den nächsten Jahren mauserte sich der BMW zu einem der Lieblingsautos des Eigentümers. Er nahm damit bei zahlreichen Veranstaltungen teil, weshalb der BMW laufend instandgehalten und verbessert wurde. Dazu zählten Technikkomponenten wie Stoßdämpfer und ein Hochleistungs-Wasserkühler oder Kosmetik im Sinne einer Teillackierung im Jahr 2014. Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass sich um diesen BMW 15 Jahre lang intensiv gekümmert wurde, sodass er aktuell optisch und technisch in Schuss ist. Dieser 1600 GT vermittelt genau den Spaß, den man beim Fahren von einem Sportcoupé erwartet. Das schnittige Designer-Kleid von Frua erfreut obendrein, während die TI-Mechanik ohnehin über jeglichen Zweifel erhaben ist. Er ist selten, schnell schön und anders, im positivsten Sinn.

Chassis: W*001262*,
Motor: W*001262*,
Aufbau: GT 5824,
Papiere: Deutsche historische Zulassung

03.07.2021 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 55.200,-
Schätzwert:
EUR 45.000,- bis EUR 60.000,-

1968 BMW 1600 GT


Eines der seltensten BMW Modelle
Eines von nur 1.255 Coupés
Matching Numbers


9,1 Millionen Deutsche Mark, soviel ließ sich BMW die Einverleibung der Hans Glas GmbH kosten. Dabei war man nur ein Jahrzehnt zuvor selbst noch Übernahmekandidat gewesen, so marod waren damals die Finanzen. Ausgerechnet der Erzrivale aus Stuttgart wollte die Bayern schlucken, was nur durch einen Coup von Belegschaft, Betriebsräten, Händlern und Kleinaktionären vereitelt werden konnte. Dabei soll sogar der Hans Glas GmbH die Übernahme angetragen worden sein um eine schwäbische Zukunft zu verhindern, BMW blieb letztlich eigenständig und mit der „Neuen Klasse“ und dem daraus abgeleiteten Null-Zwei segelte das bayerische Schiff wieder in ruhigere Gewässer.

Eine Autostunde nördlich in Dingolfing arbeitete man unterdessen fröhlich am eigenen Untergang. Anstelle von Kleinstwagen baute man nun Sportwagen. Die sahen zwar hinreißend hübsch aus, waren aber teuer, zu teuer, sowohl in der Herstellung als auch für die Kundschaft. Die Ambitionen reichten sogar bis zum V8-Gran Turismo nach italienischem Vorbild, die finanziellen Mittel aber nicht einmal bis zur bayerisch-österreichischen Grenze. Ganz nach dem Vorbild von BMW ging Glas 1966 das Geld aus. Ende des Jahres war eingangs beschriebenes Schicksal besiegelt.

Ab dem Folgejahr zierte dann schon der weiß-blaue Propeller die bildschönen Glas-Karossen italienischen Ursprungs. Die kleinen Coupés bekamen außerdem die Rückleuchten vom Null-Zwei und die unvermeidbare Niere verpasst. Unter der Haube steckte nun der Motor aus dem 1600 TI mit seinen zwei 40er Solex Doppelvergasern und 105 Pferdestärken. Auch beim Getriebe und der Hinterachse vertraute man auf das hauseigene Sortiment, nur die Vorderachse blieb ein Glas-Relikt. Und auch das größte Hindernis beließ man beim alten: den Preis. Der GT war um die Hälfte teurer als der 1600 TI und so blieb die Nachfrage mehr als überschaubar. Gerade nur 1.255 Stück entstanden in einem knappen Jahr Bauzeit. Erst mit dem Ausverkauf ab Oktober 1968 glich man den Preis annähernd an den der profanen Limousine an, in der bereits ein neuer Zweiliter beim TI den 1600er abgelöst hatte.

Dieser BMW 1600 GT wurde erstmals am 26. Februar 1968 in der Provinz Imperia zugelassen. Am 9. November 1979 folgte mit Dante Gazzano, Jahrgang 1900, ein zweiter Besitzer aus San Remo. Nachdem dessen Frau Margherite Pastore, Jahrgang 1906, den BMW geerbt hatte, wurde der 1600 GT am 21. März 1983 auf Alessandro Gazzano, Jahrgang 1935, umgemeldet. Von diesem kaufte ihn am 3. Juni 2005 der Vater des Einbringers. Beide verband die Liebe zum Motorsport. Noch im Oktober desselben Jahres bekam der 1600 GT deutschen TÜV und wurde in seiner bayerischen Heimat zugelassen. 2008/09 folgte für den BMW eine umfangreiche Revidierung, in deren Zusammenhang er auch auf ein 5-Gang BMW-Sport-Getriebe umgerüstet wurde.

In den nächsten Jahren mauserte sich der BMW zu einem der Lieblingsautos des Eigentümers. Er nahm damit bei zahlreichen Veranstaltungen teil, weshalb der BMW laufend instandgehalten und verbessert wurde. Dazu zählten Technikkomponenten wie Stoßdämpfer und ein Hochleistungs-Wasserkühler oder Kosmetik im Sinne einer Teillackierung im Jahr 2014. Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass sich um diesen BMW 15 Jahre lang intensiv gekümmert wurde, sodass er aktuell optisch und technisch in Schuss ist. Dieser 1600 GT vermittelt genau den Spaß, den man beim Fahren von einem Sportcoupé erwartet. Das schnittige Designer-Kleid von Frua erfreut obendrein, während die TI-Mechanik ohnehin über jeglichen Zweifel erhaben ist. Er ist selten, schnell schön und anders, im positivsten Sinn.

Chassis: W*001262*,
Motor: W*001262*,
Aufbau: GT 5824,
Papiere: Deutsche historische Zulassung


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 16.00
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auktion: Klassische Fahrzeuge
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.07.2021 - 15:00
Auktionsort: Vösendorf
Besichtigung: Mittwoch, 30.06.2021 bis Samstag, 03.07.2021 9-14 Uhr


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.