Lot Nr. 527


Johan Laurentz Jensen


Johan Laurentz Jensen - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Gentofte, Dänemark 1800–1856 Kopenhagen)
Supraporte, Blumengirlande aus Frühjahrsblumen und Sommerblumen, signiert I. L. Jensen, Öl auf Leinwand, 53 x 152 cm, gerahmt

Das dänische Goldene Zeitalter, eine Epoche, die von etwa 1810 bis 1850 andauerte, bildete den Hintergrund für Johan Laurenz Jensens Karriere. Trotz der katastrophalen Folgen der Napoleonischen Kriege für Dänemark blühte ein reiches kulturelles Leben, das es Jensen ermöglichte, sich als einer der führenden Biedermeier-Stilllebenmaler seiner Zeit zu etablieren.
Inspiriert von der holländischen Blumenmalerei des 17. Jahrhunderts, entwickelte Jensen schon in jungen Jahren einen eigenen Stil, der die Kunst in Dänemark wiederbelebte und einen Standard setzte, der bis heute unübertroffen ist. Nach einer formalen Ausbildung an der dänischen Kunstakademie ließ er sich 1823 in der Manufacture de Sèvres zum Blumenporzellanmaler ausbilden. Diese zeichnete ihn unter seinen Zeitgenossen aus, denn in Paris entwickelte er eine Präzision und Akribie, die seinen Stil bis zum Ende seiner Karriere prägen sollte und die Grundlage für seine botanisch exakten Darstellungen von Blumen und Früchten bildete.

So spezialisierte sich Jensen schon früh vor allem auf Blumenstillleben und fing mit seinem Pinsel den Geist seiner Zeit ein. Im aufgewühlten europäischen 19. Jahrhundert suchte das Bürgertum Erholung im eigenen Heim vier Wänden und schmückte diese mit gemalten Arrangements mehrjährig blühender Blumen. Nicht nur der Reiz, die Schönheit der Natur in die eigenen vier Wände zu holen, machte die biedermeierliche Blumenmalerei zu einem äußerst beliebten Genre, sondern man schätzte sie auch wegen ihres symbolischen Charakters und wegen der Geschicklichkeit, die ihre Ausführung erforderte. Derartige Arrangements bedurften einer sorgfältigen Vorbereitung und unzähliger Studien, da es unmöglich war, alle Blumen zu malen, bevor sie verwelkten. Man legte Wert darauf, dass die Gemälde der Natur treu blieben, indem man nur Pflanzen darstellte, die in derselben Jahreszeit blühten, und sie so anordnete, dass sie so natürlich wie möglich aussahen, ganz so als wären sie zufällig an dieser Stelle platziert worden. Solche harmonischen und ästhetisch ansprechenden Kompositionen, die zudem noch botanisch korrekt waren, stellten für die Künstler eine Meisterleistung dar und wurden von ihren Kunden geschätzt. Es ist in der Tat bezeichnend, dass die Blumenmalerei während der Biedermeier-Periode auf internationaler Ebene eine wichtigere Rolle spielte als je zuvor.

Das vorliegende Los zeigt eine Girlande aus Frühlings- und Sommerblumen und wurde von Jensen als Supraporte konzipiert. Es verkörpert die außergewöhnliche Eleganz und den scharfen Blick für Details, die in seinen Stillleben zu finden sind und ist eines der besten Beispiele des dänischen Goldenen Zeitalters.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

09.11.2021 - 16:00

Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 25.000,-

Johan Laurentz Jensen


(Gentofte, Dänemark 1800–1856 Kopenhagen)
Supraporte, Blumengirlande aus Frühjahrsblumen und Sommerblumen, signiert I. L. Jensen, Öl auf Leinwand, 53 x 152 cm, gerahmt

Das dänische Goldene Zeitalter, eine Epoche, die von etwa 1810 bis 1850 andauerte, bildete den Hintergrund für Johan Laurenz Jensens Karriere. Trotz der katastrophalen Folgen der Napoleonischen Kriege für Dänemark blühte ein reiches kulturelles Leben, das es Jensen ermöglichte, sich als einer der führenden Biedermeier-Stilllebenmaler seiner Zeit zu etablieren.
Inspiriert von der holländischen Blumenmalerei des 17. Jahrhunderts, entwickelte Jensen schon in jungen Jahren einen eigenen Stil, der die Kunst in Dänemark wiederbelebte und einen Standard setzte, der bis heute unübertroffen ist. Nach einer formalen Ausbildung an der dänischen Kunstakademie ließ er sich 1823 in der Manufacture de Sèvres zum Blumenporzellanmaler ausbilden. Diese zeichnete ihn unter seinen Zeitgenossen aus, denn in Paris entwickelte er eine Präzision und Akribie, die seinen Stil bis zum Ende seiner Karriere prägen sollte und die Grundlage für seine botanisch exakten Darstellungen von Blumen und Früchten bildete.

So spezialisierte sich Jensen schon früh vor allem auf Blumenstillleben und fing mit seinem Pinsel den Geist seiner Zeit ein. Im aufgewühlten europäischen 19. Jahrhundert suchte das Bürgertum Erholung im eigenen Heim vier Wänden und schmückte diese mit gemalten Arrangements mehrjährig blühender Blumen. Nicht nur der Reiz, die Schönheit der Natur in die eigenen vier Wände zu holen, machte die biedermeierliche Blumenmalerei zu einem äußerst beliebten Genre, sondern man schätzte sie auch wegen ihres symbolischen Charakters und wegen der Geschicklichkeit, die ihre Ausführung erforderte. Derartige Arrangements bedurften einer sorgfältigen Vorbereitung und unzähliger Studien, da es unmöglich war, alle Blumen zu malen, bevor sie verwelkten. Man legte Wert darauf, dass die Gemälde der Natur treu blieben, indem man nur Pflanzen darstellte, die in derselben Jahreszeit blühten, und sie so anordnete, dass sie so natürlich wie möglich aussahen, ganz so als wären sie zufällig an dieser Stelle platziert worden. Solche harmonischen und ästhetisch ansprechenden Kompositionen, die zudem noch botanisch korrekt waren, stellten für die Künstler eine Meisterleistung dar und wurden von ihren Kunden geschätzt. Es ist in der Tat bezeichnend, dass die Blumenmalerei während der Biedermeier-Periode auf internationaler Ebene eine wichtigere Rolle spielte als je zuvor.

Das vorliegende Los zeigt eine Girlande aus Frühlings- und Sommerblumen und wurde von Jensen als Supraporte konzipiert. Es verkörpert die außergewöhnliche Eleganz und den scharfen Blick für Details, die in seinen Stillleben zu finden sind und ist eines der besten Beispiele des dänischen Goldenen Zeitalters.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 09.11.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.10. - 09.11.2021