(Amsterdam 1619–1688)
Waldlandschaft mit drei Figuren im Gespräch und einer Stadt im Hintergrund,
signiert und datiert links unten: P. Koninck/.676,
Öl auf Holz, 57 x 78 cm, ungerahmt

Provenienz:
Auktion, Drouot, Paris, 27. Juni 1989, Lot 34;
Auktion, Sotheby's, London, 8. Juli 2009, Lot 5;
Privatsammlung, Frankreich

Das vorliegende Gemälde mit von Sonnenflecken erhellten Figuren auf einer Lichtung unter vom Wind erfassten Bäumen und einem dramatischen Wolkenhimmel ist eine meisterhaft wiedergegebene holländische Landschaft aus Philips de Konincks Reifezeit. Typisch für den Künstler ist das Gespür für Licht und offenen Raum. Es wurde ein erhöhter Blickpunkt gewählt, um das Zurückweichen der Landschaft in den Hintergrund zu ermöglichen, wofür Details im Vordergrund wie die von gewundenen Bäumen gerahmten Figuren auf erhöhtem Terrain links auch als Repoussoir dienen. Merkmale wie diese sind für die Landschaftsmalerei des holländischen Goldenen Zeitalters nicht mehr ganz zeitgemäß, was auch für die teure Eichentafel als Malgrund gilt. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass diese Baumart bereits in den 1670er-Jahren in den Niederlanden knapp und die Versorgung mit baltischer Eiche daher nicht mehr gegeben war. All das macht dieses Bild zu einem ziemlich einzigartigen Zeugnis vom späten Schaffen des Meisters.

Weitere Kompositionen von der Hand de Konincks bedienen sich auf ähnliche Weise des Kunstgriffs der Bäume auf ansteigenden Hügeln im Vordergrund, wie etwa im Fall der Weiten Waldlandschaft im Metropolitan Museum, New York (Inv.-Nr. 1980.4). Ein um 1671 entstandenes Aquarell des Meisters im British Museum (Inv.-Nr. OO.9.83) zeigt ebenfalls ein weites Panorama, das sich nach links von erhöhtem Terrain weg entfaltet, welches den rechten Vordergrund bildet. Man sagt Philips, dem Bruder Jacob de Konincks und Onkel Salomon de Konincks, nach, ein Schüler Rembrandts gewesen zu sein, dem einst viele Arbeiten auf Papier gegeben wurden.