Giovanni Battista Langetti
![Giovanni Battista Langetti - Alte Meister I Giovanni Battista Langetti - Alte Meister I](/fileadmin/lot-images/38A211110/normal/giovanni-battista-langetti-7402888.jpg)
(Genua 1635–1676 Venedig)
Die Vision des heiligen Hieronymus,
Öl auf Leinwand, 115 x 100,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung Scotto di Castelbianco;
Weitergabe im Erbgang an den jetzigen Besitzer
Wir danken Camillo Manzitti, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.
Das vorliegende Gemälde zeigt den heiligen Hieronymus als Halbfigur: Der Tradition folgend ist der Kirchenvater als Eremit dargestellt, der im Begriff ist, die Bibel zu übersetzen, und mit der anderen Hand den Totenschädel, das Zeichen seiner Buße, hält. Die Gestalt leuchtet aus einer sie umgebenden Dunkelheit und blickt in Richtung der Fanfare des Jüngsten Gerichts nach oben.
Andere eigenhändige Versionen dieses Sujets gibt es in öffentlichen und privaten Sammlungen, darunter jene Fassung, die im Dorotheum am 9. April 2014 (Lot 713) versteigert wurde und eine weiteren, die sich im Cleveland Museum of Art befindet (Inv.-Nr. 1951.334). Letztere unterscheidet sich vom vorliegenden Gemälde durch ihren emotionalen Gehalt und ihre Dynamik sowie durch das zum Ausdruck gebrachte Erstaunen und die Ehrfurcht des Heiligen. Im Gegensatz dazu ruft das vorliegende Gemälde zu Besinnung und Zurückhaltung auf. Die Malweise mit breiten, kurzen und straffen Pinselstrichen lässt sich mit der anderer Gemälde Langettis wie beispielsweise mit der Alten Wahrsagerin mit Weltmaschine (siehe M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti, in: Saggi e memorie di Storia dell’Arte, Florenz 1990, S. 73) vergleichen.
Langetti stammte aus Genua und ging als junger Mann nach Rom, wo er in der Werkstatt von Pietro da Cortona (1596/97–1669) in die Lehre ging. Er wurde stark von den neapolitanischen Meistern Jusepe de Ribera (1591–1652) und Luca Giordano (1635–1705) beeinflusst, was im starken Helldunkel und in den düsteren Szenerien, in denen sich seine Heiligen, Philosophen, Helden und Propheten bewegen, zum Ausdruck kommt. Neben seinen Kollegen, den sogenannten Tenebrosi Johann Carl Loth (1632–1698) und Francesco Rosa (1635–1710), führte auch Langetti die erwähnten neapolitanischen Qualitäten in Venedig ein, wo er den Rest seines Lebens verbrachte und wo er eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der venezianischen Malerei der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts spielte.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
10.11.2021 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 25.600,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Giovanni Battista Langetti
(Genua 1635–1676 Venedig)
Die Vision des heiligen Hieronymus,
Öl auf Leinwand, 115 x 100,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Sammlung Scotto di Castelbianco;
Weitergabe im Erbgang an den jetzigen Besitzer
Wir danken Camillo Manzitti, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.
Das vorliegende Gemälde zeigt den heiligen Hieronymus als Halbfigur: Der Tradition folgend ist der Kirchenvater als Eremit dargestellt, der im Begriff ist, die Bibel zu übersetzen, und mit der anderen Hand den Totenschädel, das Zeichen seiner Buße, hält. Die Gestalt leuchtet aus einer sie umgebenden Dunkelheit und blickt in Richtung der Fanfare des Jüngsten Gerichts nach oben.
Andere eigenhändige Versionen dieses Sujets gibt es in öffentlichen und privaten Sammlungen, darunter jene Fassung, die im Dorotheum am 9. April 2014 (Lot 713) versteigert wurde und eine weiteren, die sich im Cleveland Museum of Art befindet (Inv.-Nr. 1951.334). Letztere unterscheidet sich vom vorliegenden Gemälde durch ihren emotionalen Gehalt und ihre Dynamik sowie durch das zum Ausdruck gebrachte Erstaunen und die Ehrfurcht des Heiligen. Im Gegensatz dazu ruft das vorliegende Gemälde zu Besinnung und Zurückhaltung auf. Die Malweise mit breiten, kurzen und straffen Pinselstrichen lässt sich mit der anderer Gemälde Langettis wie beispielsweise mit der Alten Wahrsagerin mit Weltmaschine (siehe M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti, in: Saggi e memorie di Storia dell’Arte, Florenz 1990, S. 73) vergleichen.
Langetti stammte aus Genua und ging als junger Mann nach Rom, wo er in der Werkstatt von Pietro da Cortona (1596/97–1669) in die Lehre ging. Er wurde stark von den neapolitanischen Meistern Jusepe de Ribera (1591–1652) und Luca Giordano (1635–1705) beeinflusst, was im starken Helldunkel und in den düsteren Szenerien, in denen sich seine Heiligen, Philosophen, Helden und Propheten bewegen, zum Ausdruck kommt. Neben seinen Kollegen, den sogenannten Tenebrosi Johann Carl Loth (1632–1698) und Francesco Rosa (1635–1710), führte auch Langetti die erwähnten neapolitanischen Qualitäten in Venedig ein, wo er den Rest seines Lebens verbrachte und wo er eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der venezianischen Malerei der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts spielte.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 10.11.2021 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.10. - 10.11.2021 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.