(tätig 1691–1735)
Blumen in einer skulpturierten Vase mit Granatäpfeln und Wassermelonen neben einem Steinsims,
Öl auf Leinwand, 103 x 136 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland, seit den 1920er Jahren

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung auf Grundlage von Fotografien bestätigt hat.

Die barocke Kulisse mit zwei im Schatten liegenden Urnen im Hintergrund unterhalb der untergehenden Sonne erfüllt das vorliegende Werk mit einem dramatischen Licht und verleiht ihm die Wirkung von Tiefe. Dies ermöglicht es van Herck, die exotischen Granatäpfel und Wassermelonen im Vordergrund in Szene zu setzen, wobei ihr glänzendes Fleisch die Farben der darüber befindlichen Blüten reflektiert. Tulpen, Schwertlilien, Nelken und Vergissmeinnicht machen die kompositorische Vielfalt und symbolträchtige Pracht komplett.

Fred Meijer vergleicht das vorliegende Gemälde mit einem weiteren, ebenso überschwänglichen Blumenstillleben mit einer abwechslungsreichen Ansammlung von Blüten, die über den gemeißelten Rand einer ganz ähnlichen barocken Vase hinausragen. Auch dort bedient sich der Künstler einer lebendigen Lichtführung, um die Pfirsiche auf dem Steinsims darunter zu modellieren (Auktion, Christie's, Amsterdam, 14. Mai 2002, Lot 57)

Van Herck ist erstmals 1691 in Antwerpen verzeichnet, wo er ein Schüler seines Schwagers Gaspar Pieter Verbruggen des Jüngeren war. Später wurde er Vorsitzender der Antwerpener Lukasgilde. Er scheint fast ausschließlich als Maler von Blumenstillleben tätig gewesen zu sein. Er ließ seine Werke oft unsigniert, was dazu führte, dass man sie bisweilen Verbruggen zugeschrieben hat.