Lot Nr. 102


Joseph Vivien


Joseph Vivien - Alte Meister I

(Lyon 1657–1734 Bonn)
Bildnis von Kurfürst Max Emanuel von Bayern (1672–1726),
Pastell auf Papier, auf Leinwand aufgezogen, 86 x 64 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland, seit den 1920er Jahren

Joseph Vivien, ein führender Bildnismaler seiner Zeit, schuf zahlreiche Porträts von Kurfürst Max Emanuel von Bayern und seinem Bruder Joseph Clemens, Kurfürst-Erzbischof von Köln.

Maximilian II. Emanuel (Ludwig Maria Joseph Kajetan Anton Nikolaus Franz Ignaz Felix, kurz Max Emanuel, geboren am 11. Juli 1662 in München und verstorben am 26. Februar 1726 ebenda) war ein Wittelsbacher, Sohn des Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gemahlin Henriette Adelaide von Savoyen und seit 1679 Kurfürst von Bayern. Während des Großen Türkenkrieges (1683–1699) machte er sich als Feldherr in kaiserlichen Diensten einen Namen. Die Osmanen nannten ihn wegen seines blauen Uniformrocks, der weit über die Schlachtfelder zu sehen war, „den blauen König“. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde er 1692 Generalstatthalter der Spanischen Niederlande. Diesen Posten behielt er bis 1706. Seine Hoffnungen zumindest auf einen Teil des spanischen Erbes führten dazu, dass er zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs ein Bündnis mit Ludwig XIV. einging. In den ersten Jahren des Kriegs agierte er als dessen Verbündeter durchaus offensiv, ohne aber nennenswerte Erfolge zu erzielen. Nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht von Höchstädt von 1704 musste er Bayern verlassen. Im Jahr 1706 wurde über ihn sogar die Reichsacht verhängt. Er lebte jahrelang im Exil in Brüssel. Nach dem Ende des Krieges konnte er seine Herrschaft in Bayern wieder antreten. Er bemühte sich um einen Ausgleich mit dem Haus Habsburg und versuchte die Position des Hauses Wittelsbach im Reich zu stärken.

Kulturell markiert die Herrschaft Max Emanuels, der Bauherr vieler Schlösser und ein bedeutender Kunstsammler war, den Übergang vom italienischen Hochbarock zum französischen geprägten Régencestil, aus dem sich dann zunehmend durch einheimische Künstler das bayerische Rokoko entwickelte. Mit dem Franzosen Joseph Vivien, dem Premier Peintre, stand dem Kurfürsten und seiner Familie ein hochbegabter Porträtist zur Verfügung. Ein Zeitgenosse nannte ihn: „Le Van Dyck du siècle pour le pastel“.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

10.11.2021 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 18.282,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Joseph Vivien


(Lyon 1657–1734 Bonn)
Bildnis von Kurfürst Max Emanuel von Bayern (1672–1726),
Pastell auf Papier, auf Leinwand aufgezogen, 86 x 64 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland, seit den 1920er Jahren

Joseph Vivien, ein führender Bildnismaler seiner Zeit, schuf zahlreiche Porträts von Kurfürst Max Emanuel von Bayern und seinem Bruder Joseph Clemens, Kurfürst-Erzbischof von Köln.

Maximilian II. Emanuel (Ludwig Maria Joseph Kajetan Anton Nikolaus Franz Ignaz Felix, kurz Max Emanuel, geboren am 11. Juli 1662 in München und verstorben am 26. Februar 1726 ebenda) war ein Wittelsbacher, Sohn des Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gemahlin Henriette Adelaide von Savoyen und seit 1679 Kurfürst von Bayern. Während des Großen Türkenkrieges (1683–1699) machte er sich als Feldherr in kaiserlichen Diensten einen Namen. Die Osmanen nannten ihn wegen seines blauen Uniformrocks, der weit über die Schlachtfelder zu sehen war, „den blauen König“. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde er 1692 Generalstatthalter der Spanischen Niederlande. Diesen Posten behielt er bis 1706. Seine Hoffnungen zumindest auf einen Teil des spanischen Erbes führten dazu, dass er zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs ein Bündnis mit Ludwig XIV. einging. In den ersten Jahren des Kriegs agierte er als dessen Verbündeter durchaus offensiv, ohne aber nennenswerte Erfolge zu erzielen. Nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht von Höchstädt von 1704 musste er Bayern verlassen. Im Jahr 1706 wurde über ihn sogar die Reichsacht verhängt. Er lebte jahrelang im Exil in Brüssel. Nach dem Ende des Krieges konnte er seine Herrschaft in Bayern wieder antreten. Er bemühte sich um einen Ausgleich mit dem Haus Habsburg und versuchte die Position des Hauses Wittelsbach im Reich zu stärken.

Kulturell markiert die Herrschaft Max Emanuels, der Bauherr vieler Schlösser und ein bedeutender Kunstsammler war, den Übergang vom italienischen Hochbarock zum französischen geprägten Régencestil, aus dem sich dann zunehmend durch einheimische Künstler das bayerische Rokoko entwickelte. Mit dem Franzosen Joseph Vivien, dem Premier Peintre, stand dem Kurfürsten und seiner Familie ein hochbegabter Porträtist zur Verfügung. Ein Zeitgenosse nannte ihn: „Le Van Dyck du siècle pour le pastel“.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2021 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.10. - 10.11.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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