Francesco da Ponte, gen. Francesco Bassano
(Bassano 1549–1592 Venedig)
Winter,
Öl auf Leinwand, 77,5 x 113 cm, gerahmt
Literatur:
A. Ballarin, Jacopo Bassano, Francesco Bassano, Inverno, in: Altomani 2004, Mailand/Pesaro 2004, Abb. S. 71
Die vorliegende Darstellung des Winters ist ein Werk von Francesco Bassano, dem Sohn Jacopo da Pontes (um 1510–1592). Die Komposition beruht auf einem Werk, das der Vater um 1573 schuf, was einen Terminus post quem für die Datierung des vorliegenden Gemäldes darstellt. Vergleicht man es mit Jacopos Fassung, bei der es sich um eine nächtliche Szene handelt (siehe Lot 28, 10. November 2021, Teil I: Jacopo Bassano, Winter), scheint Francescos Variante im frühen Morgenlicht angesiedelt. Eine weitere kompositorische Abwandlung im Vergleich zum Werk des Vaters betrifft die häusliche Szene rechts im Bild: Bei Jacopo schart sich die Familie um ein Feuer, während sie hier mit der Zubereitung eines Mahls befasst ist, zumal Pfannen über der Feuerstelle hängen und der Metzger daneben im Begriff ist, ein totes Schwein zu zerteilen. Die Figur der ein Kind haltenden Mutter wurde hier weggelassen.
Das Fragment eines von Francesco Bassano signierten Bildes mit einer Darstellung des Winters befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien (Inv.-Nr. 4288): Es gehörte zu einem Jahreszeitenzyklus, der sich dadurch unterscheidet, dass dort die Sternbilder am Himmel dargestellt sind.
Francesco Bassano absolvierte seine Lehre in den 1560er-Jahren in der Werkstatt seines Vaters. Seine stilistische Entwicklung verlief parallel zu der seines Lehrmeisters. Dies betrifft insbesondere ländliche Sujets und Marktszenen sowie die Ausführung biblischer Themen, bei denen sich das Sakrale mit dem weltlichen Lebensalltag vermengt. In der Werkstatt der Familie war die Wiederholung von unter Sammlern beliebten Themen gang und gäbe. Dies gilt vor allem für die Allegorien der Elemente, der Monate und der vier Jahreszeiten.
1579 verließ Francesco seine Geburtsstadt Bassano und ging nach Venedig, wo er prestigeträchtige Aufträge wie die Deckengemälde für Sala del Maggior Consiglio im Dogenpalast ausführte. Nach 1580 wandte sich Francesco Bassano der Gestaltung nächtlicher Szenen zu, darunter Christus auf dem Ölberg, heute in der Galleria dell’Accademia in Venedig. Sie erinnern an Werke Luca Cambiasos und Antonio Campis.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
11.11.2021 - 15:45
- Erzielter Preis: **
-
EUR 38.400,-
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
- Startpreis:
-
EUR 26.000,-
Francesco da Ponte, gen. Francesco Bassano
(Bassano 1549–1592 Venedig)
Winter,
Öl auf Leinwand, 77,5 x 113 cm, gerahmt
Literatur:
A. Ballarin, Jacopo Bassano, Francesco Bassano, Inverno, in: Altomani 2004, Mailand/Pesaro 2004, Abb. S. 71
Die vorliegende Darstellung des Winters ist ein Werk von Francesco Bassano, dem Sohn Jacopo da Pontes (um 1510–1592). Die Komposition beruht auf einem Werk, das der Vater um 1573 schuf, was einen Terminus post quem für die Datierung des vorliegenden Gemäldes darstellt. Vergleicht man es mit Jacopos Fassung, bei der es sich um eine nächtliche Szene handelt (siehe Lot 28, 10. November 2021, Teil I: Jacopo Bassano, Winter), scheint Francescos Variante im frühen Morgenlicht angesiedelt. Eine weitere kompositorische Abwandlung im Vergleich zum Werk des Vaters betrifft die häusliche Szene rechts im Bild: Bei Jacopo schart sich die Familie um ein Feuer, während sie hier mit der Zubereitung eines Mahls befasst ist, zumal Pfannen über der Feuerstelle hängen und der Metzger daneben im Begriff ist, ein totes Schwein zu zerteilen. Die Figur der ein Kind haltenden Mutter wurde hier weggelassen.
Das Fragment eines von Francesco Bassano signierten Bildes mit einer Darstellung des Winters befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien (Inv.-Nr. 4288): Es gehörte zu einem Jahreszeitenzyklus, der sich dadurch unterscheidet, dass dort die Sternbilder am Himmel dargestellt sind.
Francesco Bassano absolvierte seine Lehre in den 1560er-Jahren in der Werkstatt seines Vaters. Seine stilistische Entwicklung verlief parallel zu der seines Lehrmeisters. Dies betrifft insbesondere ländliche Sujets und Marktszenen sowie die Ausführung biblischer Themen, bei denen sich das Sakrale mit dem weltlichen Lebensalltag vermengt. In der Werkstatt der Familie war die Wiederholung von unter Sammlern beliebten Themen gang und gäbe. Dies gilt vor allem für die Allegorien der Elemente, der Monate und der vier Jahreszeiten.
1579 verließ Francesco seine Geburtsstadt Bassano und ging nach Venedig, wo er prestigeträchtige Aufträge wie die Deckengemälde für Sala del Maggior Consiglio im Dogenpalast ausführte. Nach 1580 wandte sich Francesco Bassano der Gestaltung nächtlicher Szenen zu, darunter Christus auf dem Ölberg, heute in der Galleria dell’Accademia in Venedig. Sie erinnern an Werke Luca Cambiasos und Antonio Campis.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister II |
Auktionstyp: | Online Auction |
Datum: | 11.11.2021 - 15:45 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.10. - 11.11.2021 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.