Lot Nr. 254 -


Fabienne Verdier *


(Paris 1962 geb.)
Ligne espace - temps no. 5, polyptic (10), 2009, auf der Rückseite betitelt, signiert, datiert und bezeichnet, Pigmente und Tusche auf Leinwand und Holz, 240 x 304 cm

Provenienz:
Galerie Jeanne Bucher, Paris (rückseitig Aufkleber)
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Paris, Galerie Jeanne Bucher, Fabienne Verdier Painting,
23.10.2009 – 9.01.2010, Ausst.-Kat. S. 54-55, mit Abb.

Die Künstlerin steht auf der Leinwand, die einen Großteil des Atelierbodens bedeckt, und hält sich an den fahrradähnlichen Lenkern fest, um den riesigen Pinsel zu bewegen, der von der Decke hängt und bis zu 68 Liter Farbe trägt.

Wie ihre einzigartige Methode beweist, ist Fabienne Verdier keine konventionelle Malerin. Aus dem Wunsch heraus, „den Begriff der Spontaneität in der Malerei zu beherrschen“, und weil sie mit der Kunstausbildung in ihrem Heimatland Frankreich unzufrieden war, zog Verdier 1984, im Alter von 22 Jahren, nach China, um am Sichuan Fine Arts Institute zu studieren. „Ich war fasziniert von den Illustrationen der Werke chinesischer Meister”, erinnert sie sich. „Die Reinheit und die unglaubliche Dynamik der Linien sowie die geistige Freiheit, die sie ausstrahlen, haben mich dazu bewogen, nach China zu gehen.“

Zehn Jahre lang studierte Verdier bei Kalligraphen- und Malermeistern, darunter ihr verstorbener Mentor Meister Huang Yuan, der sie lehrte, über die chinesische Kalligraphie eine neue Form der Abstraktion zu entdecken. „Mein westliches ästhetisches Wissen wurde völlig in Frage gestellt“, sagt sie.
Die heute wieder in Frankreich lebende Künstlerin ist eine der wenigen westlichen Künstlerinnen, die mit großem Erfolg ein chinesisches Medium in ihrer Kunst verwenden. Neben Einzelausstellungen in ganz Europa und Asien sind Verdiers Werke auch in den Sammlungen von Institutionen wie dem Centre Pompidou und der Fondation François Pinault in Paris sowie dem chinesischen Kulturministerium in Peking vertreten.

Sowohl französich als auch chinesisch, traditionell und modern, spontan und geplant – ihr Werk ist ein Dialog über die Dichotomien des Lebens. „Wir sind hin- und hergerissen zwischen analytischer Strenge und totaler Spontaneität, zwischen der Notwendigkeit, zu kalkulieren und der Notwendigkeit, sich etwas vorzustellen“, erklärt sie. „Aus diesen scheinbaren Widersprüchen erwachsen Energie und der Sinn des Lebens selbst. Diese Spannung, die uns alle durchdringt, möchte ich in meiner Arbeit erforschen.“
Kim Reyes, Traditional Chinese calligraphy and abstract expressionism collide in French artist Fabienne Verdier’s energetic yet harmonious
paintings, in: Harpersbazaar, 18 Februar 2015.

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

01.12.2021 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 124.688,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Fabienne Verdier *


(Paris 1962 geb.)
Ligne espace - temps no. 5, polyptic (10), 2009, auf der Rückseite betitelt, signiert, datiert und bezeichnet, Pigmente und Tusche auf Leinwand und Holz, 240 x 304 cm

Provenienz:
Galerie Jeanne Bucher, Paris (rückseitig Aufkleber)
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Paris, Galerie Jeanne Bucher, Fabienne Verdier Painting,
23.10.2009 – 9.01.2010, Ausst.-Kat. S. 54-55, mit Abb.

Die Künstlerin steht auf der Leinwand, die einen Großteil des Atelierbodens bedeckt, und hält sich an den fahrradähnlichen Lenkern fest, um den riesigen Pinsel zu bewegen, der von der Decke hängt und bis zu 68 Liter Farbe trägt.

Wie ihre einzigartige Methode beweist, ist Fabienne Verdier keine konventionelle Malerin. Aus dem Wunsch heraus, „den Begriff der Spontaneität in der Malerei zu beherrschen“, und weil sie mit der Kunstausbildung in ihrem Heimatland Frankreich unzufrieden war, zog Verdier 1984, im Alter von 22 Jahren, nach China, um am Sichuan Fine Arts Institute zu studieren. „Ich war fasziniert von den Illustrationen der Werke chinesischer Meister”, erinnert sie sich. „Die Reinheit und die unglaubliche Dynamik der Linien sowie die geistige Freiheit, die sie ausstrahlen, haben mich dazu bewogen, nach China zu gehen.“

Zehn Jahre lang studierte Verdier bei Kalligraphen- und Malermeistern, darunter ihr verstorbener Mentor Meister Huang Yuan, der sie lehrte, über die chinesische Kalligraphie eine neue Form der Abstraktion zu entdecken. „Mein westliches ästhetisches Wissen wurde völlig in Frage gestellt“, sagt sie.
Die heute wieder in Frankreich lebende Künstlerin ist eine der wenigen westlichen Künstlerinnen, die mit großem Erfolg ein chinesisches Medium in ihrer Kunst verwenden. Neben Einzelausstellungen in ganz Europa und Asien sind Verdiers Werke auch in den Sammlungen von Institutionen wie dem Centre Pompidou und der Fondation François Pinault in Paris sowie dem chinesischen Kulturministerium in Peking vertreten.

Sowohl französich als auch chinesisch, traditionell und modern, spontan und geplant – ihr Werk ist ein Dialog über die Dichotomien des Lebens. „Wir sind hin- und hergerissen zwischen analytischer Strenge und totaler Spontaneität, zwischen der Notwendigkeit, zu kalkulieren und der Notwendigkeit, sich etwas vorzustellen“, erklärt sie. „Aus diesen scheinbaren Widersprüchen erwachsen Energie und der Sinn des Lebens selbst. Diese Spannung, die uns alle durchdringt, möchte ich in meiner Arbeit erforschen.“
Kim Reyes, Traditional Chinese calligraphy and abstract expressionism collide in French artist Fabienne Verdier’s energetic yet harmonious
paintings, in: Harpersbazaar, 18 Februar 2015.

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 01.12.2021 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: Online


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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