Lot Nr. 625


Josef Danhauser


Josef Danhauser - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1805–1845)
Die Testamentseröffnung II, Kompositionsentwurf, Öl auf Holz, 35 x 42,2 cm, ohne Rahmen

Provenienz:
Sammlung Pietro di Galvagni (1797–1868);
Wien;
Sammlung August Artaria (1807–1893), Wien, seit mindestens 1877;
Dessen Auktion, H. O. Miethke, Wien, 16. Januar 1886, Los 117(als “Die Pfändung”);
ebendort erworben;
Sammlung Johann Frohner (1829–1894), Wien;
Im Erbgang an dessen Sohn Roman Franz Frohner (1888–1940), Wien;
Sammlung Richard Polsterer (1880–1970);
Wien seit vor 1937;
Dessen Erben - Privatsammlung, Österreich.

Verzeichnet und abgebildet in:
Sabine Grabner, Der Maler Josef Danhauser. Biedermeierzeit im Bild. Monografie und Werkverzeichnis, Wien 2011, S.299, Nr. 388a.

Vergleiche:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I, 1, Hofheim am Taunus 1979, S. 215, Nr. 28.

Wir danken Dr. Sabine Grabner für die wissenschaftliche Unterstützung.

Bei dem vorliegenden Los handelt es sich um den Kompositionsentwurf zu dem Gemälde „Die Testamentseröffnung II“ aus dem Jahr 1844 von Josef Danhauser das sich heute in der Sammlung des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz-Wien, (Inv.Nr. GE 2139) befindet. Das Bild zeigt den Moment als der Notar im Zentrum der Szene die junge Familie zu seiner linken zu den Erben erklärt. Hier variiert Danhauser das Bildmotiv der ersten Fassung aus dem Jahr 1839 (Belvedere, Wien, Inv.Nr. 2086), welches womöglich auf den Roman von Sir Walter Scotts Roman „Guy Mannering oder der Sterndeuter“ zurückgreift, in diesem der Testamentsspruch große Unruhe unter den Anwesenden auslöste.
Wie schon in der ersten Fassung spielt auch hier die Szene im Raum des Erblassers, doch im Gegensatz zu der früheren Fassung strebt Danhauser in dieser Darstellung der Testamentseröffnung um größtmögliche räumliche Ausdehnung des Geschehens und rückt die Szene in den Mittelgrund, ein Aspekt der in seinen Werken der 1840er Jahren prägend ist. Dies bewirkt, dass die Hauptakteure stärker hervortreten wenngleich die emotionalen Reaktionen gemildert dargestellt sind. Bis auf wenige Details hat Danhauser die Komposition der Studie übernommen: Lediglich hält der stehende, ältere Mann im Hintergrund nun nicht mehr seinen Hut in der Hand, sondern reicht diese der sitzenden, schwarzhaarigen Frau. Mit der Gegenüberstellung der bürgerlichen Tugenden, die mit der jungen Familie aus einfachen Verhältnissen veranschaulicht werden und der von Geld korrumpierten Reichen wollte Danhauser wohl moralisierend auf seinen Zeitgenossen wirken.

Expertin: Johanna Plank, MA Johanna Plank, MA
+43-1-515 60-501

johanna.plank@dorotheum.at

10.05.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 10.240,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 15.000,-

Josef Danhauser


(Wien 1805–1845)
Die Testamentseröffnung II, Kompositionsentwurf, Öl auf Holz, 35 x 42,2 cm, ohne Rahmen

Provenienz:
Sammlung Pietro di Galvagni (1797–1868);
Wien;
Sammlung August Artaria (1807–1893), Wien, seit mindestens 1877;
Dessen Auktion, H. O. Miethke, Wien, 16. Januar 1886, Los 117(als “Die Pfändung”);
ebendort erworben;
Sammlung Johann Frohner (1829–1894), Wien;
Im Erbgang an dessen Sohn Roman Franz Frohner (1888–1940), Wien;
Sammlung Richard Polsterer (1880–1970);
Wien seit vor 1937;
Dessen Erben - Privatsammlung, Österreich.

Verzeichnet und abgebildet in:
Sabine Grabner, Der Maler Josef Danhauser. Biedermeierzeit im Bild. Monografie und Werkverzeichnis, Wien 2011, S.299, Nr. 388a.

Vergleiche:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I, 1, Hofheim am Taunus 1979, S. 215, Nr. 28.

Wir danken Dr. Sabine Grabner für die wissenschaftliche Unterstützung.

Bei dem vorliegenden Los handelt es sich um den Kompositionsentwurf zu dem Gemälde „Die Testamentseröffnung II“ aus dem Jahr 1844 von Josef Danhauser das sich heute in der Sammlung des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz-Wien, (Inv.Nr. GE 2139) befindet. Das Bild zeigt den Moment als der Notar im Zentrum der Szene die junge Familie zu seiner linken zu den Erben erklärt. Hier variiert Danhauser das Bildmotiv der ersten Fassung aus dem Jahr 1839 (Belvedere, Wien, Inv.Nr. 2086), welches womöglich auf den Roman von Sir Walter Scotts Roman „Guy Mannering oder der Sterndeuter“ zurückgreift, in diesem der Testamentsspruch große Unruhe unter den Anwesenden auslöste.
Wie schon in der ersten Fassung spielt auch hier die Szene im Raum des Erblassers, doch im Gegensatz zu der früheren Fassung strebt Danhauser in dieser Darstellung der Testamentseröffnung um größtmögliche räumliche Ausdehnung des Geschehens und rückt die Szene in den Mittelgrund, ein Aspekt der in seinen Werken der 1840er Jahren prägend ist. Dies bewirkt, dass die Hauptakteure stärker hervortreten wenngleich die emotionalen Reaktionen gemildert dargestellt sind. Bis auf wenige Details hat Danhauser die Komposition der Studie übernommen: Lediglich hält der stehende, ältere Mann im Hintergrund nun nicht mehr seinen Hut in der Hand, sondern reicht diese der sitzenden, schwarzhaarigen Frau. Mit der Gegenüberstellung der bürgerlichen Tugenden, die mit der jungen Familie aus einfachen Verhältnissen veranschaulicht werden und der von Geld korrumpierten Reichen wollte Danhauser wohl moralisierend auf seinen Zeitgenossen wirken.

Expertin: Johanna Plank, MA Johanna Plank, MA
+43-1-515 60-501

johanna.plank@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 10.05.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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