Lot Nr. 45


Denis van Alsloot und Hendrick de Clerck


Denis van Alsloot und Hendrick de Clerck - Alte Meister I

(Mechelen um 1570 – um 1628 Brüssel) und (Brüssel um 1570–1629/30)
Tod des Adonis,
Öl auf Leinwand, 56 x 85 cm, gerahmt
 

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich;
Kunsthandel, Frankreich;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Denis van Alsloot und mit Figuren von der Hand Hendrick de Clercks auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Eine Kopie seines Gutachtens vom 17. Januar 2022 liegt vor.

Die sanft geschwungene, zerklüftete Landschaft des vorliegenden Werkes, die links und rechts ganz typisch mit gewundenen Brueghel’schen Bäumen abschließt, bildet die Kulisse für den Tod des Adonis, eine aus Ovids Metamorphosen entnommene Episode. Adonis, der Geliebte der Venus, wird vom eifersüchtigen Jupiter, der sich in einen Eber verwandelt hat, durchbohrt, um seinen auf der Jagd befindlichen Rivalen zu töten. Pijl verweist auf Alsloots Ausführung der Landschaft des vorliegenden Gemäldes „in einem typisch flämischen Farbschema von Braun, Grün und Blau, was der Komposition, die durch mehrere über reißende Bäche führende steinerne Brücken und eine Burg auf dem bildbeherrschenden Felsen gegliedert wird, deutlich mehr Tiefenwirkung verleiht“. Die Glätte des Inkarnats der dargestellten Figuren ist typisch für de Clercks Malweise, wodurch er ihnen einen verfeinerten, emailhaften Glanz verleiht.

Van Alsloot spielte im künstlerischen Leben Flanderns eine bedeutende Rolle. 1599 wurde er zum Hofmaler von Erzherzog Albert und Erzherzogin Isabella ernannt, die das Land regierten. Seine Darstellung des Ommegang in Brüssel von 1615 mit dem triumphalen Einzug von Erzherzogin Isabella (heute im Victoria and Albert Museum, London) ist ein wichtiges historisches Zeugnis (mit der ersten Wiedergabe der berühmten Statue des Manneken Pis). Über van Asloots Leben ist jedoch sehr wenig bekannt. Man weiß nur, dass er der Sohn eines Tapisserienwebers war und als Mitglied der Brüsseler Lukasgilde zwischen 1699 und 1625 nur vier Lehrlinge aufnahm. Hendrick de Clerck, der häufig die Staffage in van Alsloots Kompositionen malte, war einer der führenden Figurenmaler Flanderns und wurde mit mehreren neuen Altargemälden beauftragt, welche die im Bildersturm von 1566-67 zerstörten Bilder ersetzen sollten. Zusammen mit Marten de Vos war er der wichtigste Vertreter der spätmanieristischen Tradition in den Niederlanden vor dem revolutionären Einfluss Peter Paul Rubens’ nach dessen Rückkehr aus Italien 1608.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Denis van Alsloot und Hendrick de Clerck


(Mechelen um 1570 – um 1628 Brüssel) und (Brüssel um 1570–1629/30)
Tod des Adonis,
Öl auf Leinwand, 56 x 85 cm, gerahmt
 

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich;
Kunsthandel, Frankreich;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Denis van Alsloot und mit Figuren von der Hand Hendrick de Clercks auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Eine Kopie seines Gutachtens vom 17. Januar 2022 liegt vor.

Die sanft geschwungene, zerklüftete Landschaft des vorliegenden Werkes, die links und rechts ganz typisch mit gewundenen Brueghel’schen Bäumen abschließt, bildet die Kulisse für den Tod des Adonis, eine aus Ovids Metamorphosen entnommene Episode. Adonis, der Geliebte der Venus, wird vom eifersüchtigen Jupiter, der sich in einen Eber verwandelt hat, durchbohrt, um seinen auf der Jagd befindlichen Rivalen zu töten. Pijl verweist auf Alsloots Ausführung der Landschaft des vorliegenden Gemäldes „in einem typisch flämischen Farbschema von Braun, Grün und Blau, was der Komposition, die durch mehrere über reißende Bäche führende steinerne Brücken und eine Burg auf dem bildbeherrschenden Felsen gegliedert wird, deutlich mehr Tiefenwirkung verleiht“. Die Glätte des Inkarnats der dargestellten Figuren ist typisch für de Clercks Malweise, wodurch er ihnen einen verfeinerten, emailhaften Glanz verleiht.

Van Alsloot spielte im künstlerischen Leben Flanderns eine bedeutende Rolle. 1599 wurde er zum Hofmaler von Erzherzog Albert und Erzherzogin Isabella ernannt, die das Land regierten. Seine Darstellung des Ommegang in Brüssel von 1615 mit dem triumphalen Einzug von Erzherzogin Isabella (heute im Victoria and Albert Museum, London) ist ein wichtiges historisches Zeugnis (mit der ersten Wiedergabe der berühmten Statue des Manneken Pis). Über van Asloots Leben ist jedoch sehr wenig bekannt. Man weiß nur, dass er der Sohn eines Tapisserienwebers war und als Mitglied der Brüsseler Lukasgilde zwischen 1699 und 1625 nur vier Lehrlinge aufnahm. Hendrick de Clerck, der häufig die Staffage in van Alsloots Kompositionen malte, war einer der führenden Figurenmaler Flanderns und wurde mit mehreren neuen Altargemälden beauftragt, welche die im Bildersturm von 1566-67 zerstörten Bilder ersetzen sollten. Zusammen mit Marten de Vos war er der wichtigste Vertreter der spätmanieristischen Tradition in den Niederlanden vor dem revolutionären Einfluss Peter Paul Rubens’ nach dessen Rückkehr aus Italien 1608.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022

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