(Danzig 1590/92–1661 Haarlem)
Ein holländisches Kriegsschiff vor befestigter Küste,
Öl auf Holz, 26 x 63 cm, gerahmt

Provenienz:
G. van den Brink, Amsterdam;
Auktion, Christie’s, London, 9. Februar 1979, Lot 15

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 2960 verzeichnet.

Die vorliegende Tafel zeigt ein Kriegsschiff mit der Flagge der Holländischen Republik in voller Fahrt. Es grüßt mit einem Salutschuss aus der Bugkanone die Garnison der links auf den Klippen stehenden Festung. Das Werk ist ein charakteristisches Beispiel im Schaffen Cornelis Hendriksz. Vrooms, der hier im Stil seines berühmten Vaters und Lehrers, des Begründers der holländischen Marinemalerei Hendrik Cornelisz. Vroom, gearbeitet hat.

Cornelis wurde in der Hafenstadt Haarlem geboren, und man nimmt an, dass er wie sein Vater weit gereist ist. In seinem Werk zeigt sich nichtsdestotrotz der Einfluss der Haarlemer Künstler, vor allem in der akribischen Darstellung von Landschaften und des Himmels, wie sie sein Zeitgenosse Jacob von Ruisdael pflegte. Im vorliegenden Werk hielt Cornelis jedoch an der Kunst seines Vaters fest, der die Marinemalerei in Nordeuropa völlig erneuerte, indem er sich von der traditionellen Vogelperspektive abwandte und zu einer unmittelbareren Ansicht mit tieferliegenden Blickpunkten fand, wie hier, wo das sich am Bug der Schiffe brechende Wasser und die Arbeit der Matrosen sehr lebendig geschildert werden. Zudem beleben die aus den schäumenden Wellen springenden Fische die Komposition auf typische Weise.

Obschon es sich bei der vorliegenden Ansicht um ein Capriccio handelt, hatte Cornelis Zugang zu Zeichnungen von Festungen und Küstenabschnitten, die er und sein Vater, der vor der skandinavischen Küste Schiffbruch erlitt, angefertigt hatten. Tatsächlich erinnert die schmale Felsenbucht stark an die Topografie des Kattegat zwischen Dänemark und Norwegen.