Lot Nr. 211


Giuseppe Capogrossi *


Giuseppe Capogrossi * - Zeitgenössische Kunst I

(Rom 1900–1972)
Domenica d’estate-Superficie 10, 1953, signiert und datiert; auf der Rückseite signiert, betitelt und datiert, Öl auf Leinwand, 73 x 60 cm, gerahmt

Die vorliegende Arbeit ist im Archivio Capogrossi, Rom, registriert. Ein Fotozertifikat von Guglielmo Capogrossi liegt bei.

„Mein Ziel ist es, den Menschen zu helfen, das zu sehen, was ihre Augen nicht wahrnehmen: einen Blickwinkel auf den Raum, in dem ihre Meinungen und Handlungen entstehen“.

Der unverwechselbare Stil von Giuseppe Capogrossi (1900-1972) wird hier in einem Werk aus der Serie „Superfici“ vorgestellt. Capogrossi wählte einen informalistischen Malstil, der sich durch ein einziges elementares und äußerst kommunikatives Zeichen auszeichnet, das von der Nachkriegszeit an zum Leitmotiv seiner Werke wurde und welches seine Art, Kunst zu machen, revolutionieren sollte.

Eine Gabel, ein Dreizack oder ein Kamm – oder wie auch immer der Betrachter seine Werke definieren möchte – ist die Matrix, die Capogrossis Striche zu etwas ganz Persönlichem macht. Es ist ein monogrammatisches Divertissement (Pier Giorgio Pasini), eine Zeichensprache, die sich auf immer neuen Farbfeldern frei wiederholt und das Konzept der ausdrucksstarken Vereinfachung respektiert, das der 1950 von ihm mit Alberto Burri, Mario Ballocco und Ettore Colla gegründeten „Gruppo Origine“ zugrunde liegt. Es ist erwähnenswert, dass Capogrossis Werke nie ganz fertig sind, sondern dass der Künstler oft nach einer gewissen Zeit zu seinen Werken zurückkehrte, um sie zu verändern, zu ergänzen und zu retuschieren.

„Surperficie 10“ basiert, wie alle anderen Werke dieser Serie, auf einer geometrischen und doch zufälligen Masse schwarzer Zeichen, deren Konturen vollständig eliminiert sind und die zweidimensionale Farbfelder umfassen.

Die Ablehnung der dreidimensionalen Form, die Reduktion der Farbe auf das Wesentliche und die Überhöhung der reinen und elementaren grafischen Elemente sind die Eckpfeiler der Kunst von Giuseppe Capogrossi, die sich mit den Kernkonzepten der Gruppo Origine mehr als überdecken: Strenge, Anti-Intellektualismus, Anti-Dekoratismus und die Abwesenheit von expressivem Charakter.

Provenienz:
Sammlung Cesare Tosi, Mailand
Galleria Seno, Mailand (rückseitig Aufkleber) Sammlung
Attilio Biasutti (Provenienz-Zertifikat verfügbar und Rückseite Klebezettel)
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Venedig, Personalausstellung Giuseppe Capogrossi, XXVII Biennale, 1954, Ausstellungskat. Nr. 6 (rückseitig Aufkleber)
Paris, Capogrossi, Galerie Rive Gauche, 28. Juni - 25. Juli 1956, Ausstellungskat. mit Abb.
London, Capogrossi, I. C. A. Institute of Contemporary Art,1957, Ausst.-Kat. Nr. 1 (rückseitig Aufkleber)
Mailand, Omaggio a Cardazzo, Galleria del Naviglio, 1969 (rückseitig Aufkleber)

Literatur:
G. Giani, Spazialismo. Origini e sviluppi di una tendenza artistica, Edizioni Conchiglia, Mailand 1956, Nr. 16 mit Abb.
B. Zevi (Hrsg.), L'architettura, Cronache e storia, 20. Juni 1957, S. 132 mit Abb.
M. Tapié, Capogrossi, Edizioni del Cavallino, Venedig 1962, Nr. IV AA. VV., Universo, Enciclopedia De Agostini, Nr. 220, 10. April 1973, Nr. 204 Titelbild.
G. C. Argan, Capogrossi, Editalia, Rom 1967, S. 149 Nr. 109 mit Abb.
P. R. Ferraris, R. C. Pittorino, Capogrossi, I segni del secolo, Katalog der Ausstellung in der Galleria Nazionale d'Arte Moderna, 19. Dezember 1999 - 19. März 2000, Allemandi 1999 Capogrossi, Una retrospettiva, Katalog zur Ausstellung bei Peggy Guggenheim, Venedig, Marsilio Editori 2012, S. 336

Notiz:
Das vorliegende Werk ist in der von der Galleria del Cavallino, Venedig, herausgegebenen Serie von Farbpostkarten abgebildet. Siehe Postkarte Nr. 59, abgebildet im Venedig-Katalog (Marsilio Editori, 2012).

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

01.06.2022 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 178.000,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Giuseppe Capogrossi *


(Rom 1900–1972)
Domenica d’estate-Superficie 10, 1953, signiert und datiert; auf der Rückseite signiert, betitelt und datiert, Öl auf Leinwand, 73 x 60 cm, gerahmt

Die vorliegende Arbeit ist im Archivio Capogrossi, Rom, registriert. Ein Fotozertifikat von Guglielmo Capogrossi liegt bei.

„Mein Ziel ist es, den Menschen zu helfen, das zu sehen, was ihre Augen nicht wahrnehmen: einen Blickwinkel auf den Raum, in dem ihre Meinungen und Handlungen entstehen“.

Der unverwechselbare Stil von Giuseppe Capogrossi (1900-1972) wird hier in einem Werk aus der Serie „Superfici“ vorgestellt. Capogrossi wählte einen informalistischen Malstil, der sich durch ein einziges elementares und äußerst kommunikatives Zeichen auszeichnet, das von der Nachkriegszeit an zum Leitmotiv seiner Werke wurde und welches seine Art, Kunst zu machen, revolutionieren sollte.

Eine Gabel, ein Dreizack oder ein Kamm – oder wie auch immer der Betrachter seine Werke definieren möchte – ist die Matrix, die Capogrossis Striche zu etwas ganz Persönlichem macht. Es ist ein monogrammatisches Divertissement (Pier Giorgio Pasini), eine Zeichensprache, die sich auf immer neuen Farbfeldern frei wiederholt und das Konzept der ausdrucksstarken Vereinfachung respektiert, das der 1950 von ihm mit Alberto Burri, Mario Ballocco und Ettore Colla gegründeten „Gruppo Origine“ zugrunde liegt. Es ist erwähnenswert, dass Capogrossis Werke nie ganz fertig sind, sondern dass der Künstler oft nach einer gewissen Zeit zu seinen Werken zurückkehrte, um sie zu verändern, zu ergänzen und zu retuschieren.

„Surperficie 10“ basiert, wie alle anderen Werke dieser Serie, auf einer geometrischen und doch zufälligen Masse schwarzer Zeichen, deren Konturen vollständig eliminiert sind und die zweidimensionale Farbfelder umfassen.

Die Ablehnung der dreidimensionalen Form, die Reduktion der Farbe auf das Wesentliche und die Überhöhung der reinen und elementaren grafischen Elemente sind die Eckpfeiler der Kunst von Giuseppe Capogrossi, die sich mit den Kernkonzepten der Gruppo Origine mehr als überdecken: Strenge, Anti-Intellektualismus, Anti-Dekoratismus und die Abwesenheit von expressivem Charakter.

Provenienz:
Sammlung Cesare Tosi, Mailand
Galleria Seno, Mailand (rückseitig Aufkleber) Sammlung
Attilio Biasutti (Provenienz-Zertifikat verfügbar und Rückseite Klebezettel)
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Venedig, Personalausstellung Giuseppe Capogrossi, XXVII Biennale, 1954, Ausstellungskat. Nr. 6 (rückseitig Aufkleber)
Paris, Capogrossi, Galerie Rive Gauche, 28. Juni - 25. Juli 1956, Ausstellungskat. mit Abb.
London, Capogrossi, I. C. A. Institute of Contemporary Art,1957, Ausst.-Kat. Nr. 1 (rückseitig Aufkleber)
Mailand, Omaggio a Cardazzo, Galleria del Naviglio, 1969 (rückseitig Aufkleber)

Literatur:
G. Giani, Spazialismo. Origini e sviluppi di una tendenza artistica, Edizioni Conchiglia, Mailand 1956, Nr. 16 mit Abb.
B. Zevi (Hrsg.), L'architettura, Cronache e storia, 20. Juni 1957, S. 132 mit Abb.
M. Tapié, Capogrossi, Edizioni del Cavallino, Venedig 1962, Nr. IV AA. VV., Universo, Enciclopedia De Agostini, Nr. 220, 10. April 1973, Nr. 204 Titelbild.
G. C. Argan, Capogrossi, Editalia, Rom 1967, S. 149 Nr. 109 mit Abb.
P. R. Ferraris, R. C. Pittorino, Capogrossi, I segni del secolo, Katalog der Ausstellung in der Galleria Nazionale d'Arte Moderna, 19. Dezember 1999 - 19. März 2000, Allemandi 1999 Capogrossi, Una retrospettiva, Katalog zur Ausstellung bei Peggy Guggenheim, Venedig, Marsilio Editori 2012, S. 336

Notiz:
Das vorliegende Werk ist in der von der Galleria del Cavallino, Venedig, herausgegebenen Serie von Farbpostkarten abgebildet. Siehe Postkarte Nr. 59, abgebildet im Venedig-Katalog (Marsilio Editori, 2012).

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 01.06.2022 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 21.05. - 01.06.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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