Katharina Grosse *
![Katharina Grosse * - Zeitgenössische Kunst I Katharina Grosse * - Zeitgenössische Kunst I](/fileadmin/lot-images/38M220601/normal/katharina-grosse-a-8081555.jpg)
(Freiburg im Breisgau 1961 geb.)
Ohne Titel, 2003, rückseitig signiert, datiert Katharina Grosse 2003, nummeriert 2003/7009M und mit den Maßangaben, Acryl auf Aluminiumwabenkarton, 95 x 228 x 2 cm
Die vorliegende Arbeit ist im Archiv der Künstlerin unter der Nr. KG/AW 2003_7009M registriert.
Wir danken dem Studio Katharina Grosse, Berlin, für die freundliche Auskunft.
Provenienz:
Galerie Mark Müller, Zürich
Privatsammlung, Zürich - dort im Jahre 2003 erworben
Sotheby's London, 14. April 2020, Los 16
Privatsammlung, Deutschland - dort erworben
„Farbe ist faktisch und wortlos“
Katharina Grosse Katharina
Grosses Gesamtwerk besteht aus unterschiedlichen Formen des Farbauftrags etwa durch Pinsel, Rolle oder Spritzpistole. Ebenso verwendet Grosse für ihre Arbeiten unterschiedliche Bildträger, wie Leinwand, Papier oder Aluminium, aber auch unkonventionellere Bildträger, wie Böden, Fassaden oder Erdhaufen finden sich in ihrem umfangreichen Oeuvre. Grosses Arbeiten bestehen immer aus Farbe, viel Farbe. Bei der vorliegenden, großformatigen Arbeit aus dem Jahr 2003 handelt es sich um eine großflächige Allover-Malerei auf Aluminium. Die Farben wurden mit einer mit einem Kompressor betriebenen Spritzpistole auf den zuvor weiß grundierten Bildträger aufgetragen. Grosse kombiniert hier knallige, frühlingshafte Farben mit horizontalen und vertikalen Strukturen. Die Farben sind transparent, die darunterliegenden Farbschichten bleiben sichtbar, es entsteht der Eindruck von räumlicher Tiefe. Das Werk zeigt ein vielschichtiges Konglomerat aus Grün-, Blau-, Gelb und Kupfertönen. Die Künstlerin nutzt in ihrem Oeuvre verschiedene historische Techniken, ihre Werke sind von der Freskomalerei, der Pleinair-Malerei, des abstrakten Expressionismus und von Graffiti inspiriert.
Im vorliegenden Fall hat Grosse die Farben auf den flach liegenden Bildträger aufgesprüht, davon zeugen die an den sichtbar belassenden Kanten senkrecht hinablaufenden Farbüberschüsse. Das Werk nimmt uns als Betrachter nicht zuletzt durch seine Größe von 95 x 228 cm ein. Linie für Linie gestaltet Grosse ein Netz aus Bewegung und Gegenbewegung. Die Linien bilden ein rhythmisches Gefüge. Die verschiedenfarbigen Linien, Bahnen, Kurven und Schlingen erscheinen wie ein Blick durch eine Membran. Durch die glatte, nicht saugende Aluminiumtafel entstehen voneinander unabhängige, einander überlagernde Farbschichten, die den Eindruck räumlicher Tiefe vermitteln. Die Arbeit besticht durch ihr interessantes Formenspiel der übereinander gelagerten, lasierenden Farben. Die Addition der einzelnen Farbschichten ist charakteristisch für Grosses Werke.
Ebenso charakteristisch für die Arbeiten von Katharina Grosse ist die Ausdehnung der Farbbahnen über den Bildträger hinaus. Die Malerei der Künstlerin kennt keine Grenzen. Keine der Linien ist in diesem Bild in voller Gänze zu sehen, sie scheinen über die Fläche hinaus weiterzulaufen und regen die Betrachter:innen an das Bild imaginär weiterzuführen, zu ergänzen und gedanklich zu vervollständigen.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
01.06.2022 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 89.600,-
- Schätzwert:
-
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-
Katharina Grosse *
(Freiburg im Breisgau 1961 geb.)
Ohne Titel, 2003, rückseitig signiert, datiert Katharina Grosse 2003, nummeriert 2003/7009M und mit den Maßangaben, Acryl auf Aluminiumwabenkarton, 95 x 228 x 2 cm
Die vorliegende Arbeit ist im Archiv der Künstlerin unter der Nr. KG/AW 2003_7009M registriert.
Wir danken dem Studio Katharina Grosse, Berlin, für die freundliche Auskunft.
Provenienz:
Galerie Mark Müller, Zürich
Privatsammlung, Zürich - dort im Jahre 2003 erworben
Sotheby's London, 14. April 2020, Los 16
Privatsammlung, Deutschland - dort erworben
„Farbe ist faktisch und wortlos“
Katharina Grosse Katharina
Grosses Gesamtwerk besteht aus unterschiedlichen Formen des Farbauftrags etwa durch Pinsel, Rolle oder Spritzpistole. Ebenso verwendet Grosse für ihre Arbeiten unterschiedliche Bildträger, wie Leinwand, Papier oder Aluminium, aber auch unkonventionellere Bildträger, wie Böden, Fassaden oder Erdhaufen finden sich in ihrem umfangreichen Oeuvre. Grosses Arbeiten bestehen immer aus Farbe, viel Farbe. Bei der vorliegenden, großformatigen Arbeit aus dem Jahr 2003 handelt es sich um eine großflächige Allover-Malerei auf Aluminium. Die Farben wurden mit einer mit einem Kompressor betriebenen Spritzpistole auf den zuvor weiß grundierten Bildträger aufgetragen. Grosse kombiniert hier knallige, frühlingshafte Farben mit horizontalen und vertikalen Strukturen. Die Farben sind transparent, die darunterliegenden Farbschichten bleiben sichtbar, es entsteht der Eindruck von räumlicher Tiefe. Das Werk zeigt ein vielschichtiges Konglomerat aus Grün-, Blau-, Gelb und Kupfertönen. Die Künstlerin nutzt in ihrem Oeuvre verschiedene historische Techniken, ihre Werke sind von der Freskomalerei, der Pleinair-Malerei, des abstrakten Expressionismus und von Graffiti inspiriert.
Im vorliegenden Fall hat Grosse die Farben auf den flach liegenden Bildträger aufgesprüht, davon zeugen die an den sichtbar belassenden Kanten senkrecht hinablaufenden Farbüberschüsse. Das Werk nimmt uns als Betrachter nicht zuletzt durch seine Größe von 95 x 228 cm ein. Linie für Linie gestaltet Grosse ein Netz aus Bewegung und Gegenbewegung. Die Linien bilden ein rhythmisches Gefüge. Die verschiedenfarbigen Linien, Bahnen, Kurven und Schlingen erscheinen wie ein Blick durch eine Membran. Durch die glatte, nicht saugende Aluminiumtafel entstehen voneinander unabhängige, einander überlagernde Farbschichten, die den Eindruck räumlicher Tiefe vermitteln. Die Arbeit besticht durch ihr interessantes Formenspiel der übereinander gelagerten, lasierenden Farben. Die Addition der einzelnen Farbschichten ist charakteristisch für Grosses Werke.
Ebenso charakteristisch für die Arbeiten von Katharina Grosse ist die Ausdehnung der Farbbahnen über den Bildträger hinaus. Die Malerei der Künstlerin kennt keine Grenzen. Keine der Linien ist in diesem Bild in voller Gänze zu sehen, sie scheinen über die Fläche hinaus weiterzulaufen und regen die Betrachter:innen an das Bild imaginär weiterzuführen, zu ergänzen und gedanklich zu vervollständigen.
Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers
Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747
petra.schaepers@dorotheum.de
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Zeitgenössische Kunst I |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 01.06.2022 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 21.05. - 01.06.2022 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.