Lot Nr. 29 V


1976 Mercedes-Benz 450 SEL 6.9


1976 Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 - Klassische Fahrzeuge

Österreichische Auslieferung
Weitgehend im Originalzustand erhalten
Mechanisch grundlegend überarbeitet
Originale 126.680 Kilometer
Bis 2020 in Erstbesitz


Die neue S-Klasse sollte zu Beginn der 1970er Jahre der letzte große Wurf von Friedrich Geiger werden. Ganz oben im Lastenheft standen passive Sicherheit und größtmöglicher Komfort. Hinsichtlich ersterem hatte man mit Béla Barényi den Großmeister im Hause. Keiner beherrschte die Kunst der Knautschzone und Kaltverformung wie der gebürtige Österreicher ungarischen Ursprungs.

Stilistisch gaben die 1971 präsentierten SL und SLC die Richtung vor, auch unter der Haube schöpfte man aus bekannter Motorenpalette. Das Ergebnis war revolutionär, so sehr, dass erstmals ein Oberklasse-Wagen zum „Auto des Jahres“ geadelt wurde, bis heute zum einzigen Mal. Im Mai 1975 präsentierte man schließlich die ultimative S-Klasse, oder wie „auto, Motor und sport“ es sagte: das beste Auto der Welt. Man hatte die Urgewalt von einem Motor, den M100 aus dem 600 und 6.3, einer radikalen Kur unterzogen und in die neue S-Klasse gepflanzt. Eigentlich hatte man den 6.9 schon 1973 zur Serienreife entwickelt, aufgrund der Ölkrise wartete man in Stuttgart aber lieber noch knappe zwei Jahre zu. Eine Bosch K-Jetronic, Trockensumpfschmierung und ein auf 6.834 ccm vergrößerter Hubraum sorgten für Unbehagen und Schweißausbrüche sogar bei den sportlichsten aller Konkurrenten. 286 PS und ein Drehmoment von maximal 550 und nie weniger als 490 Nm bedeuteten weit über 200 Spitze. Und das ganz unscheinbar, denn nur am Schriftzug 6.9 und den breiteren Reifen erkannten die Kenner den Autobahnkönig.

Anstelle der kapriziösen Luftfederung sorgte eine Hydropneumatik mit automatischer Niveauregulierung für die entsprechende Straßenlage. Citroën lässt grüßen. An Extras gab es nichts, was es nicht gab, womit man den Preis in schwindelerregende Höhen treiben konnte. Die 100.000 ließen sich locker knacken, kostete denn die Basis mit knapp DM 70.000 schon das Doppelte des nächstbesten Modells. 7.380 Kunden leisteten sich den Über-Benz in den gut fünf Jahren, bis die nächste S-Klasse ihn verabschiedete.

Der 6.9 war eine Demonstration. Man zeigte der Welt, was technisch möglich war, wenn man nur wollte und vor allem auch konnte. Er war konkurrenzlos, schon damals eine Legende, ist er es heute noch, eben doch einfach das beste Auto der Welt.

Schon im Sommer 1976 nahm ein oberösterreichischer Transportunternehmer seinen brandneuen 450 SEL 6.9 in Empfang. Farblich hatte er sich an einem 600er orientiert, den er bereits im Fuhrpark hatte, und wählte daher neben einer Lackierung in anthrazit metallic (172) Velourpolster in pergament (905). Als Sonderausstattung gönnte er sich zur serienmäßigen Klimaanlage ein elektrisches Schiebedach (410), ein Becker Mexico Cassette (511) mit automatischer Antenne (531), Alufelgen (640) mit Michelin Reifen (656), einen Feuerlöscher (682), aber auch selten georderte Extras wie eine Standheizung (228).

Das originale Serviceheft ist durchgehend bis zu 124.690 km im August 1986 gestempelt. Wenig später schon kam ein Nachfolger in den Fuhrpark und der 6.9er wurde zur Seite gestellt. Es sollten drei Jahrzehnte vergehen, bis er 2016 wieder reaktiviert wurde. Sämtliche Standschäden wurden ausgemerzt und abschließend neue Reifen aufgezogen. Danach wurde der Mercedes aber erst recht wieder weggestellt und nur im Zuge für seltene Bewegungsübungen gefahren. Genau dieser Werdegang ist es aber, der diesen 450 SEL 6.9 ausmacht. Zum einen, weil daher die für die Modelle überaus geringe Laufleistung rührt, zum anderen aber, weil sich die hauseigene Fachwerkstätte vor ein paar Jahren erst gründlich seiner Mechanik angenommen hat. Bis vor zwei Jahren war er in erster Hand, da kam er in die Sammlung eines Enthusiasten, der von diesem technischen Wunderwerk fasziniert und von seinem wunderbar original erhaltenen Zustand höchst angetan war. Weil ein anderes Projekt mit Stern aktuell allzu viel Aufmerksamkeit verlangt, wird dieser besondere 6.9 nun in neue Hände gegeben. Die können sich auf eine S-Klasse freuen, die immer noch zeigt, warum der 450 SEL 6.9 mit Recht das beste Auto der Welt war.

Chassis:116036-12-003574
Motor: 100985-12-003671
Aufbau: 01597
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung

15.10.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 59.800,-
Schätzwert:
EUR 45.000,- bis EUR 55.000,-

1976 Mercedes-Benz 450 SEL 6.9


Österreichische Auslieferung
Weitgehend im Originalzustand erhalten
Mechanisch grundlegend überarbeitet
Originale 126.680 Kilometer
Bis 2020 in Erstbesitz


Die neue S-Klasse sollte zu Beginn der 1970er Jahre der letzte große Wurf von Friedrich Geiger werden. Ganz oben im Lastenheft standen passive Sicherheit und größtmöglicher Komfort. Hinsichtlich ersterem hatte man mit Béla Barényi den Großmeister im Hause. Keiner beherrschte die Kunst der Knautschzone und Kaltverformung wie der gebürtige Österreicher ungarischen Ursprungs.

Stilistisch gaben die 1971 präsentierten SL und SLC die Richtung vor, auch unter der Haube schöpfte man aus bekannter Motorenpalette. Das Ergebnis war revolutionär, so sehr, dass erstmals ein Oberklasse-Wagen zum „Auto des Jahres“ geadelt wurde, bis heute zum einzigen Mal. Im Mai 1975 präsentierte man schließlich die ultimative S-Klasse, oder wie „auto, Motor und sport“ es sagte: das beste Auto der Welt. Man hatte die Urgewalt von einem Motor, den M100 aus dem 600 und 6.3, einer radikalen Kur unterzogen und in die neue S-Klasse gepflanzt. Eigentlich hatte man den 6.9 schon 1973 zur Serienreife entwickelt, aufgrund der Ölkrise wartete man in Stuttgart aber lieber noch knappe zwei Jahre zu. Eine Bosch K-Jetronic, Trockensumpfschmierung und ein auf 6.834 ccm vergrößerter Hubraum sorgten für Unbehagen und Schweißausbrüche sogar bei den sportlichsten aller Konkurrenten. 286 PS und ein Drehmoment von maximal 550 und nie weniger als 490 Nm bedeuteten weit über 200 Spitze. Und das ganz unscheinbar, denn nur am Schriftzug 6.9 und den breiteren Reifen erkannten die Kenner den Autobahnkönig.

Anstelle der kapriziösen Luftfederung sorgte eine Hydropneumatik mit automatischer Niveauregulierung für die entsprechende Straßenlage. Citroën lässt grüßen. An Extras gab es nichts, was es nicht gab, womit man den Preis in schwindelerregende Höhen treiben konnte. Die 100.000 ließen sich locker knacken, kostete denn die Basis mit knapp DM 70.000 schon das Doppelte des nächstbesten Modells. 7.380 Kunden leisteten sich den Über-Benz in den gut fünf Jahren, bis die nächste S-Klasse ihn verabschiedete.

Der 6.9 war eine Demonstration. Man zeigte der Welt, was technisch möglich war, wenn man nur wollte und vor allem auch konnte. Er war konkurrenzlos, schon damals eine Legende, ist er es heute noch, eben doch einfach das beste Auto der Welt.

Schon im Sommer 1976 nahm ein oberösterreichischer Transportunternehmer seinen brandneuen 450 SEL 6.9 in Empfang. Farblich hatte er sich an einem 600er orientiert, den er bereits im Fuhrpark hatte, und wählte daher neben einer Lackierung in anthrazit metallic (172) Velourpolster in pergament (905). Als Sonderausstattung gönnte er sich zur serienmäßigen Klimaanlage ein elektrisches Schiebedach (410), ein Becker Mexico Cassette (511) mit automatischer Antenne (531), Alufelgen (640) mit Michelin Reifen (656), einen Feuerlöscher (682), aber auch selten georderte Extras wie eine Standheizung (228).

Das originale Serviceheft ist durchgehend bis zu 124.690 km im August 1986 gestempelt. Wenig später schon kam ein Nachfolger in den Fuhrpark und der 6.9er wurde zur Seite gestellt. Es sollten drei Jahrzehnte vergehen, bis er 2016 wieder reaktiviert wurde. Sämtliche Standschäden wurden ausgemerzt und abschließend neue Reifen aufgezogen. Danach wurde der Mercedes aber erst recht wieder weggestellt und nur im Zuge für seltene Bewegungsübungen gefahren. Genau dieser Werdegang ist es aber, der diesen 450 SEL 6.9 ausmacht. Zum einen, weil daher die für die Modelle überaus geringe Laufleistung rührt, zum anderen aber, weil sich die hauseigene Fachwerkstätte vor ein paar Jahren erst gründlich seiner Mechanik angenommen hat. Bis vor zwei Jahren war er in erster Hand, da kam er in die Sammlung eines Enthusiasten, der von diesem technischen Wunderwerk fasziniert und von seinem wunderbar original erhaltenen Zustand höchst angetan war. Weil ein anderes Projekt mit Stern aktuell allzu viel Aufmerksamkeit verlangt, wird dieser besondere 6.9 nun in neue Hände gegeben. Die können sich auf eine S-Klasse freuen, die immer noch zeigt, warum der 450 SEL 6.9 mit Recht das beste Auto der Welt war.

Chassis:116036-12-003574
Motor: 100985-12-003671
Aufbau: 01597
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 16.00
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auktion: Klassische Fahrzeuge
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 15.10.2022 - 16:00
Auktionsort: Messezentrum Salzburg
Besichtigung: 14.10. - 15.10.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.