Lot Nr. 47 V


1966 Alfa Romeo 2600 Sprint


1966 Alfa Romeo 2600 Sprint - Klassische Fahrzeuge

Nach Restaurierung in Ausnahmezustand
Sicherlich eines der besten Exemplare
Traumhafte Farbkombination
Matching Numbers


Auf dem Turiner Automobilsalon im Herbst 1960 stellte Alfa Romeo mit dem 2000 Sprint das lange erwartete Coupé der 2000er Serie vor. Nuccio Bertone hatte eine äußerst moderne Linie entworfen. Klare Linien umgaben eine maskuline Front und endeten in einem filigranen Heck. Großzügige Glasflächen erzeugten einen lichtdurchfluteten Innenraum, eine ganz neue Linie, sportlich aber überaus elegant. Die Ausstattung war gediegen mit zahlreichen Luxus-Accessoires. Auch der Preis war gediegen, doch erschien der 2-Liter Vierzylinder bestenfalls angemessen, nicht aber überlegen. Der Verkaufserfolg war deshalb bescheiden.

Zwei Jahre später präsentierte Alfa Romeo auf dem Genfer Automobilsalon 1962 den 2600, dessen Herzstück ein 2,6-Liter Motor war. Der Reihensechszylinder, ganz aus Aluminium, mit zwei obenliegenden Nockenwellen, garniert mit drei Doppelvergasern, besaß schon rein optisch eine gewisse Monumentalität. In den Sportmodellen leistete diese Wucht von Maschine 145 PS, genug für die magischen 200 km/h. Zeitgenössische Tests schwärmten davon, dass der Motor zwischen 1.000 und 6.500 U/min bewegt werden kann und dabei immer entspannt wirkt. Mit dem neuen Motor hatte sich das Wesen des Sprint gehörig in Richtung eines schnellen Gran Turismo verändert. Sie waren Fahrzeuge für Kenner, mit feinster Technik und erlesener Ausstattung. 5-Gänge zählten ebenso wie Lederpolster und elektrische Fensterheber zur Serienausstattung. Im Herbst 1963 gab es eine Modellpflege. Äußerlich erkennt der Spezialist die 2. Serie an den dreiteiligen Stoßfängern und den Schalentürgriffen, die er sich nun mit der Giulia GT teilte. Unter dem Blech sorgten nun auch Scheibenbremsen hinten für noch bessere Verzögerungswerte. Im Interieur saß man nun auf fein gelochtem Leder und schaute auf ein mit Holzfurnier verziertes Armaturenbrett. Bei seiner Vorstellung 1962 war der 2600 Sprint konkurrenzlos, 1966 stellte Alfa Romeo das Coupé nach 6.999 Exemplaren ein. Einen Nachfolger für ihn gab es nicht.

Dieser 2600 Sprint wurde von einem 2600-Club-Mitglied 1990 am Gardasee in Toscolano Maderno gekauft. Seit 1971 war der Alfa auf die Vorbesitzerin zugelassen gewesen. Der Alfista war vom originalen Zustand so fasziniert, dass er ihn unbedingt haben musste, um seine Sammlung zu vervollständigen. Erst 1995 wurde vom KBA die Unbedenklichkeitsbescheinigung eingeholt, um den Wagen auf ein Oldtimer-Sammelkennzeichen zuzulassen. Im Februar 2007 erwarb der Einbringer von seinem Clubkollegen den Sprint. Der Grund war wiederum der Zustand, was nach Sichtung eines alten Fotos noch heute völlig verständlich ist. Der Sprint war, obgleich noch unrestauriert, nur milde patiniert. Noch im März 2007 wurde der Alfa zugelassen, gefahren und genossen.

Es herrschte tiefe Zufriedenheit, bis sich langsam der Perfektionswahn einschlich. Unter Freunden wurde der tolle Zustand auf eine ideale Basis zum Bau eines perfekten Sprint reduziert. Man entschied sich zur großen Nummer. Von 2010 bis 2013 wurde der Alfa Romeo zerlegt und umfassend restauriert. Soll heißen, die supersolide Karosserie wurde bei Manfred Strecker perfektioniert und in blu pozzi (521) lackiert, das Chrom wurde erneuert, die Edelstahlstoßfänger aufgearbeitet. Die noch solide Innenausstattung wurde gereinigt, instand gesetzt und neu eingefärbt. Achsen, Bremsen und Lenkung wurden genauso überholt wie Motor und Getriebe. Die Elektrik erhielt Aufmerksamkeit und die Instrumente wurden überarbeitet.

Im September 2013 wurde der Motor auf Weber-Vergaser umgerüstet und samt Zündung bei Viktor Günther eingestellt. Auf dem Prüfstand wurden 156 PS bei 5.790 U/min angezeigt. Passend dazu wurde das Fahrwerk etwas straffer ausgelegt, womit der Alfa seine Leistung noch souveräner auf den Asphalt bringt. Einige Fotos und zahllose Rechnungen belegen die ausgeführten Arbeiten. Was die Rechnungen nicht zeigen sind die von Clubfreunden getätigten Arbeiten. Man half sich gegenseitig, der eine ist auf diesem, der andere auf jenem versiert. Nur so konnte dieses Projekt in dieser Qualität gestemmt werden.

Das Ergebnis überzeugt noch heute. Dieser 2600 zeigt die wahre Klasse von Alfa Romeo und ist sicherlich einer der besten am Markt. Das nahezu vollständig erhaltene Originalleder lässt das Alter nicht erahnen, an Lack und Blech haben auch Pedanten ihre Freude. Und die Mechanik? Ein Gedicht von einem Reihensechser singt seine eigene Oper, treibt das Coupé voran, dass es die reine Freude ist. Wenn Sie die Faszination Alfa Romeo 2600 erleben wollen, macht sie dieser Sprint sicherlich selig.

Chassis: AR*826086*
Motor: AR00601*08251*
Papiere: Deutsche historische Zulassung

15.10.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 58.650,-
Schätzwert:
EUR 58.000,- bis EUR 72.000,-

1966 Alfa Romeo 2600 Sprint


Nach Restaurierung in Ausnahmezustand
Sicherlich eines der besten Exemplare
Traumhafte Farbkombination
Matching Numbers


Auf dem Turiner Automobilsalon im Herbst 1960 stellte Alfa Romeo mit dem 2000 Sprint das lange erwartete Coupé der 2000er Serie vor. Nuccio Bertone hatte eine äußerst moderne Linie entworfen. Klare Linien umgaben eine maskuline Front und endeten in einem filigranen Heck. Großzügige Glasflächen erzeugten einen lichtdurchfluteten Innenraum, eine ganz neue Linie, sportlich aber überaus elegant. Die Ausstattung war gediegen mit zahlreichen Luxus-Accessoires. Auch der Preis war gediegen, doch erschien der 2-Liter Vierzylinder bestenfalls angemessen, nicht aber überlegen. Der Verkaufserfolg war deshalb bescheiden.

Zwei Jahre später präsentierte Alfa Romeo auf dem Genfer Automobilsalon 1962 den 2600, dessen Herzstück ein 2,6-Liter Motor war. Der Reihensechszylinder, ganz aus Aluminium, mit zwei obenliegenden Nockenwellen, garniert mit drei Doppelvergasern, besaß schon rein optisch eine gewisse Monumentalität. In den Sportmodellen leistete diese Wucht von Maschine 145 PS, genug für die magischen 200 km/h. Zeitgenössische Tests schwärmten davon, dass der Motor zwischen 1.000 und 6.500 U/min bewegt werden kann und dabei immer entspannt wirkt. Mit dem neuen Motor hatte sich das Wesen des Sprint gehörig in Richtung eines schnellen Gran Turismo verändert. Sie waren Fahrzeuge für Kenner, mit feinster Technik und erlesener Ausstattung. 5-Gänge zählten ebenso wie Lederpolster und elektrische Fensterheber zur Serienausstattung. Im Herbst 1963 gab es eine Modellpflege. Äußerlich erkennt der Spezialist die 2. Serie an den dreiteiligen Stoßfängern und den Schalentürgriffen, die er sich nun mit der Giulia GT teilte. Unter dem Blech sorgten nun auch Scheibenbremsen hinten für noch bessere Verzögerungswerte. Im Interieur saß man nun auf fein gelochtem Leder und schaute auf ein mit Holzfurnier verziertes Armaturenbrett. Bei seiner Vorstellung 1962 war der 2600 Sprint konkurrenzlos, 1966 stellte Alfa Romeo das Coupé nach 6.999 Exemplaren ein. Einen Nachfolger für ihn gab es nicht.

Dieser 2600 Sprint wurde von einem 2600-Club-Mitglied 1990 am Gardasee in Toscolano Maderno gekauft. Seit 1971 war der Alfa auf die Vorbesitzerin zugelassen gewesen. Der Alfista war vom originalen Zustand so fasziniert, dass er ihn unbedingt haben musste, um seine Sammlung zu vervollständigen. Erst 1995 wurde vom KBA die Unbedenklichkeitsbescheinigung eingeholt, um den Wagen auf ein Oldtimer-Sammelkennzeichen zuzulassen. Im Februar 2007 erwarb der Einbringer von seinem Clubkollegen den Sprint. Der Grund war wiederum der Zustand, was nach Sichtung eines alten Fotos noch heute völlig verständlich ist. Der Sprint war, obgleich noch unrestauriert, nur milde patiniert. Noch im März 2007 wurde der Alfa zugelassen, gefahren und genossen.

Es herrschte tiefe Zufriedenheit, bis sich langsam der Perfektionswahn einschlich. Unter Freunden wurde der tolle Zustand auf eine ideale Basis zum Bau eines perfekten Sprint reduziert. Man entschied sich zur großen Nummer. Von 2010 bis 2013 wurde der Alfa Romeo zerlegt und umfassend restauriert. Soll heißen, die supersolide Karosserie wurde bei Manfred Strecker perfektioniert und in blu pozzi (521) lackiert, das Chrom wurde erneuert, die Edelstahlstoßfänger aufgearbeitet. Die noch solide Innenausstattung wurde gereinigt, instand gesetzt und neu eingefärbt. Achsen, Bremsen und Lenkung wurden genauso überholt wie Motor und Getriebe. Die Elektrik erhielt Aufmerksamkeit und die Instrumente wurden überarbeitet.

Im September 2013 wurde der Motor auf Weber-Vergaser umgerüstet und samt Zündung bei Viktor Günther eingestellt. Auf dem Prüfstand wurden 156 PS bei 5.790 U/min angezeigt. Passend dazu wurde das Fahrwerk etwas straffer ausgelegt, womit der Alfa seine Leistung noch souveräner auf den Asphalt bringt. Einige Fotos und zahllose Rechnungen belegen die ausgeführten Arbeiten. Was die Rechnungen nicht zeigen sind die von Clubfreunden getätigten Arbeiten. Man half sich gegenseitig, der eine ist auf diesem, der andere auf jenem versiert. Nur so konnte dieses Projekt in dieser Qualität gestemmt werden.

Das Ergebnis überzeugt noch heute. Dieser 2600 zeigt die wahre Klasse von Alfa Romeo und ist sicherlich einer der besten am Markt. Das nahezu vollständig erhaltene Originalleder lässt das Alter nicht erahnen, an Lack und Blech haben auch Pedanten ihre Freude. Und die Mechanik? Ein Gedicht von einem Reihensechser singt seine eigene Oper, treibt das Coupé voran, dass es die reine Freude ist. Wenn Sie die Faszination Alfa Romeo 2600 erleben wollen, macht sie dieser Sprint sicherlich selig.

Chassis: AR*826086*
Motor: AR00601*08251*
Papiere: Deutsche historische Zulassung


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 16.00
oldtimer@dorotheum.at

+43 1 515 60 428
Auktion: Klassische Fahrzeuge
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 15.10.2022 - 16:00
Auktionsort: Messezentrum Salzburg
Besichtigung: 14.10. - 15.10.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.